Das Video „Der Bus zur Hölle“ (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

"Der Bus zur Hölle" - hier wurde getrickst
"Der Bus zur Hölle" - hier wurde getrickst

Eine rasante Busfahrt schockiert aktuell Facebook-Nutzer – doch bei dem Video wurde getrickst! Was ist dran am „Bus zur Hölle“?

Manche mögen es richtig schnell und anderen wiederum wird schon nur vom Zuschauen schlecht. Auf Facebook kursiert aktuell das Video einer Busfahrt, das den Titel „Der Bus zur Hölle“ trägt.

Dabei erlebt man eine rasante Busfahrt mit, währenddessen die Insassen immer wieder an den Fahrer appellieren, er solle langsamer fahren. Später hört man Geschrei, wenn sich der Bus so richtig schön in die Kurven „lehnt“.

Es geht dabei um folgendes Video auf Facebook:

Der Faktencheck

Das Video ist natürlich echt, aber keine Originalaufnahme mehr! An dem Material wurde grundlegend herumgeschraubt. Was also sehen wir hier eigentlich?

Wir sehen einen japanischen Busfahrer, der sein Fahrzeug in Nikko, Tochigi, Japan einen Berg hinabmanövriert. Nikko befindet sich in den Bergen nördlich von Tokyo.

Das wir uns in Japan befinden, ist auch an der Schrift zu erkennen, die nicht nur chinesische Schriftzeichen enthält, sondern auch Zeichen der japanischen Silbenschrift. (Hiragana und Katakana)

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Das Originalmaterial lässt sich auf YouTube finden und beim Ansehen dieses Videos wird einem schon einmal viel weniger flau im Magen:

Das Video auf Facebook wurde also definitiv mit Zeitraffer abgespielt und auch die vermeintlich schreienden Insassen sind später hinzugefügt worden. Fun Fact – sie sprechen auch kein Japanisch.

Generell erinnert das Video an einen älteren Fall aus dem Jahr 2018 – der angeblichen Schweizerischen Achterbahn:

Dabei ist die Gelmerbahn zwar wirklich spektakulär, aber eben nicht schnell oder gar eine Achterbahn. Allein der Trick mit der erhöhten Geschwindigkeit erzielt einen ganz anderen Effekt auf dem Bildschirm, als es die Geschwindigkeit in Echtzeit tun würde.

Der Bus zur Hölle? Nö! Aber die Fähigkeiten dieses Busfahrers sind trotzdem äußerst beeindruckend – auch bei einer erlaubten Maximalgeschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde.

Fazit:

Hier hat sich jemand künstlerisch ausgetobt, bestehendes Material hergenommen und es dann schneller abgespielt und mit einer Synchronisation versehen. Und schon hat man ein potentiell virales Video, bei dem vermeintliche Insassen Todesangst ausstehen.

Das Original spielt sich in Wirklichkeit ganz ohne „Drama“ ab.

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