Bayerischer Blutspendedienst übertrug keine sensiblen Daten an Facebook

Autor: Ralf Nowotny

Artikelbild: Azami Adiputera / Shutterstock

Für Aufregung sorgte ein Zeitungsartikel, in dem behauptet wird, der Blutspendedienst des Bayrischen Roten Kreuzes hätte sensible Daten an Facebook übertragen.

So schrieb die „Süddeutsche Zeitung„, dass auf einer Webseite des Blutspendedienstes mittels Ja/Nein-Buttons diverse Fragen zu beantworten seien, um zu testen, ob man als Blutspender geeignet ist, darunter auch sensible Fragen wie „Konsumieren Sie Drogen“ oder „Sind sie HIV-Positiv“.

Nun war auf jener Seite allerdings auch „Facebook Pixel“ installiert, wodurch jeder Klick auf einen Button an Facebook übertragen wird. Es bestehe also die rein theoretische Möglichkeit, dass Facebook die Klicks auswertet und einem eventuell vorhandenen Nutzerprofil zuordnet.

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Stellungnahme des BRK

Das Bayerische Rote Kreuz gab eine ausführliche Stellungnahme zu den in dem Artikel genannten Vorwürfen ab. Darin heißt es:

  • Die Behauptungen sind einseitig dargestellt und wurden trotz unserer Klarstellung veröffentlicht.
  • Es erfolgt keine automatische Übermittlung von Gesundheitsdaten an Facebook.
  • Die dargebrachten Vorwürfe berufen sich schlussendlich auf ein rein theoretisches und im Falle einer eventuellen sowie bisher nicht belegten Anwendung durch Facebook, rechtswidriges Szenario.
  • Es handelt sich nicht um eine meldepflichtige Datenpanne, dies wurde durch das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht bestätigt.
  • Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den im Artikel veröffentlichten Behauptungen und der Spenderdatenbank oder anderen medizinischen Informationssystemen des BSD BRK.

Weiter führt das BRK aus, dass beispielsweise das sogenannte „Event-Tracking“ von Facebook Pixel nicht integriert war, durch den tatsächlich einzelne Klicks an Facebook übertragen werden würden.
Was jedoch übertragen wurde, war die URL des Spendeformulars an Facebook, welche sich allerdings nicht ändert, auch wenn man die nächste Frage aufruft. Auch die Beschriftung der geklickten Buttons, welche „Ja“, „Nein“, „Reisecheck“ und „Terminsuche“ lauten, wurde übertragen.

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Nun könnte man zwar theoretisch anhand der Ja/Nein-Antwort herleiten, welche Frage beantwortet wurde, allerdings werden die Fragen nun in zufälliger Reihenfolge gestellt, so dass ein Rückschluss, welche Fragen mit Ja oder Nein beantwortet wurden, nicht möglich ist:

MIMIKAMA
Screenshots: mimikama.org

Das BRK hat vorsorglich technische Anpassungen der Webseite vorgenommen, damit auch eine rein theoretische Auswertung der Antworten durch Facebook nicht mehr möglich ist.

Artikelbild: Azami Adiputera / Shutterstock
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