Bartwuchs und Rasieren: ein uralter Mythos!

Autor: Andre Wolf

Bartwuchs und Rasieren: ein uralter Mythos!
Bartwuchs und Rasieren: ein uralter Mythos!

Je mehr du dich rasierst, desto stärker wächst dein Bart! Mit diesem Mythos über den Bartwuchs wurden und werden immer wieder Männer aller Generationen konfrontiert.

Hat der Bartwuchs wirklich etwas damit zu tun, wie häufig ein man(n) sich rasiert? Das ist eine Frage, die ich mir seit der Jugend bereits stelle. Wenn ich ein eigenes Gesicht schaue, dann sehe ich immer nur einen spärlichen Bartwuchs. Die Versuche, mir einen Vollbart wachsen zu lassen, sind immer kläglich gescheitert. Bereits in meiner Jugend habe ich immer meine Mitschüler bewundert, die sich als junge Erwachsene schon einen Vollbart leisten konnten. Ich habe dann letztendlich immer vorlieb mit einer Komplettrasur genommen, denn da war nicht viel mit Bart bei mir.

Dementsprechend häufig wurde ich auch mit dem Satz konfrontiert, dass ich mich einfach nur häufiger rasieren müsse. Dann würde der Bart schon wachsen. Nun ja, es ist nicht so, dass ich mich nie rasieren würde. Ich muss mich schon alle 3-4 Tage rasieren, sonst habe ich lauter Kraut und Rüben im Gesicht stehen. Dennoch habe ich bis heute keinen wirklich so guten Bartwuchs, dass ich mir einen stattlichen Vollbart stehen lassen könnte.

Faktencheck Bartwuchs und Rasieren

Daher drängt sich mir immer wieder die Frage auf, ob das Rasieren an sich überhaupt irgendetwas mit der Intensität des Bartwuchses zu tun hat. Bei einer ersten Recherche über die Suchmaschinen wird schnell klar, dass es keinen wirklichen Zusammenhang zwischen Bad oder Haarwuchs und dem Kürzen bzw. rasieren dergleichen gibt.

Selbst die Hersteller von Rasierern und Klingen, die eigentlich ein Interesse am Absatz ihrer Produkte und häufigem Rasieren haben müssten, bestätigen keinen Zusammenhang. Im Gegenteil. Bei Wilkinson auf der Webseite lautet es:

Die knappe Antwort lautet: Nein, der Bart wächst nicht schneller durch häufiges Rasieren und man(n) hat auch nicht plötzlich mehr Bartwuchs.

Ebenso finde ich auf der Website von Braun den Satz „Durch das Rasieren wächst der Bart nicht dichter und stärker“. Also wenn schon die Industrie diesen Mythos (der eigentlich ein mehr-Rasieren fördert) nicht unterstützt, dann liegt der Schluss nahe, dass der Mythos murks ist.

Und so ist es, dem Bart oder dem Haar an sich ist es nämlich vollkommen egal, ob es gekürzt wird. Es kann lediglich sein, dass ich den Querschnitt des Haares ein wenig verbreitert, wenn es unterhalb der Spitze abgeschnitten wird.

Der Wuchs an sich ist jedoch nicht von einem Schnitt beeinträchtigt. Das bestätigt mir an gegenüber auch Dr. Yvonne Winhofer-Stöckl, Fachärztin für Innere Medizin mit den Zusatzfächern Endokrinologie und Stoffwechsel. Winhofer-Stöckl sagt:

Bart rasieren und Haare schneiden! Wir kennen das Phänomen vom Rasenmähen: Werden Gräser geschnitten, also gemäht, werden sie zur Ausbildung von Seitentrieben angeregt, man nennt das Bestockung, somit wird die Grasnarbe dichter. Doch ist das beim menschlichen Haar auch so? Das menschliche Haar entsteht aus dem sog.Haarfollikel, der aus Wurzel, dem Haarschaft (=eigentliches) sowie Talgdrüse und einem Muskel, dem sog. Musculus arrector pili, besteht.

Alle ca. 2 Millionen Haarfollikel sind bei Geburt angelegt, ab dann durchlaufen sie Zyklen von Haarwachstum und -ausfall. Die Länge der Haarzyklusphasen ist genetisch determiniert und lokalisationsabhängig und unterliegt exogenen Einflüssen: Hormonen, Noxen, Immunreaktionen, die auf den lebendigen Teil des Haares wirken! Was wir an der Oberfläche sehen ist tote Materie ohne Informationsfluss zur Wurzel…deshalb tut Haareschneiden auch nicht weh, beeinflusst eben aber auch die Wachstumszyklen nicht!

Also: kein Einfluss auf Wachstumsgeschwindigkeit durch Schneiden oder Rasieren!

Dann ist es wohl so. Dann werde ich wohl den Rest meines Lebens damit verbringen, beim Rasieren lediglich ein Unkrautfeld im Gesicht zu vernichten, anstatt ein Blumenbeet zu züchten.

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