Faktencheck: Soll man das Bargeld abschaffen?

Autor: Tom Wannenmacher

Artikelbild: Shutterstock / Von Yulia Grigoryeva
Artikelbild: Shutterstock / Von Yulia Grigoryeva

Wie unser Kooperationspartner von checked4you berichtet, wäre ein Leben ohne Scheine und Münzen möglich.

Doch gut fänden wir das nicht. Im Alltag können wir schon seit vielen Jahren bargeldlos zahlen. Wir können Geld von unserem Girokonto überweisen, Lastschriften nutzen, mit der Bank- oder Kreditkarte zahlen und selbst unser Smartphone zum Zahlen nutzen. Brauchen wir da wirklich noch Scheine und Münzen?

Jeder hat die Freiheit, so zu bezahlen, wie er möchte. Und das soll auch so bleiben, finden wir. Schließlich hat jede Zahlart ihre Vor- und Nachteile. Deshalb sollte niemandem vorgeschrieben werden, wie er zu bezahlen hat.

Wir haben ein paar Antworten auf häufige Fragen in der Diskussion um die Zukunft des Bargelds zusammengestellt:

Was würde sich für uns ändern, wenn es kein Bargeld mehr gäbe?

Eine ganze Menge. Denn laut Deutscher Bundesbank wurden im Jahr 2014 noch vier von fünf Transaktionen in bar getätigt. Insofern hätte eine Abschaffung des Bargelds weitreichende Folgen, denn ein Großteil der Bevölkerung müsste sich schlagartig umgewöhnen. Vor allem für Menschen, die nicht so gut mit Technik umgehen können, wäre das ein Problem. Und Bargeld hilft dabei, einen besseren Überblick darüber zu behalten, was man ausgibt und sich leisten kann. Es könnten also mehr Menschen unbemerkt Schulden machen.

Wie bezahlt man kleinere Beträge ohne Bargeld (speziell Kinder)?

Heute gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, auch kleine Beträge bargeldlos zu bezahlen: Bank- oder Kreditkarte, Zahlungsdienste wie Paypal oder Paydirekt. Stellenweise kann man auch schon sein Smartphone für Zahlungen nutzen. Die Voraussetzung ist meistens ein Girokonto. Mit wie vielen Jahren man eines bekommt, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Spätestens zum ersten Ferienjob ist es aus unserer Sicht sinnvoll.

Welche Argumente gibt es für die Abschaffung des Bargelds?

  • Der Bargeldkreislauf verursacht Kosten: Produktion, Transport, Lagerung etc. Doch auch bargeldloses Bezahlen ist nicht kostenfrei. Es müssen z.B. Server und Geräte installiert, gewartet und betrieben werden. Und man braucht Menschen, die die Sicherheit der Systeme überwachen und ständig weiterentwickeln.
  • Straftaten wie Steuerhinterziehung oder Geldwäsche könnten besser erkannt werden. Aber uns ist bislang kein statistisch nachweisbarer Zusammenhang zwischen Kriminalität und Bargeldnutzung bekannt.
  • Bargeldlose Zahlungen ermöglichen einfaches Bezahlen in Geschäften oder im Internet. Klar ist es bequem, nicht ständig zum Geldautomaten gehen zu müssen. Aber ohne etwas „Handfestes“ verliert man auch leichter den Überblick über seine Ausgaben.

Welche Argumente gibt es fürs Behalten des Bargelds?

  • Bargeld erleichtert den Überblick über die eigenen Finanzen. Unter anderem lernen Kinder und Jugendliche den verantwortungsvollen Umgang mit Geld leichter, wenn sie Scheine und Münzen ausgeben, statt nur auf Displays irgendwelche Zahlen zu sehen.
  • Bargeldzahlungen bedeuten Datenschutz. Denn wenn du bar bezahlst, erfährt keiner, wo du wann was eingekauft hast. Das ist vielen Menschen wichtig, damit Unternehmen, der Staat oder sogar Kriminelle keine Rückschlüsse auf dein Einkaufsverhalten ziehen können.
  • Es gibt auch einen rechtlichen Grund: Das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland ist der Euro. Alles andere sind so genannte Zahlungsersatzmittel. Das bedeutet, dass Menschen bargeldlos zahlen können, aber nicht müssen.

Fazit

Das Bargeld ist wichtig, trotz einiger Argumente dagegen. Die Verbraucherzentrale NRW ist für einen Ausbau und eine Weiterentwicklung der bargeldlosen Zahlungssysteme. Doch gleichzeitig soll das Bargeld weiter bestehen. Es gibt keinen Grund, Menschen vorzuschreiben, auf welche Weise sie bezahlen sollen.

Quelle: checked4you

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