Aufklärung: Ich bin Amalia, 12 Wochen jung, und habe Blutkrebs

Autor: Tom Wannenmacher

Auf Facebook machen im Moment zwei Statusbeiträge die Runde, die einem das Herz brechen können. Viele Anfragen erreichen uns dazu und Facebook-Nutzer möchten wissen, ob es sich hierbei gar um einen Fake handeln könnte. Gleich Vorweg! NEIN, es handelt sich UM KEINEN FAKE!

Im Statusbeitrag steht:

BITTE TEILEN – AMALIA WILL LEBEN!
„Ich bin Amalia, 12 Wochen jung, und habe Blutkrebs. Seit der Diagnose kämpfe ich täglich um mein gerade erst beginnendes Leben. Dabei möchte ich bald in den Kindergarten gehen und meine Eltern wieder zum Lachen bringen.“
Wir sind sehr berührt von Amalias Schicksal und kämpfen für alle Blutkrebspatienten auf der Welt. Für sie ist eine #Stammzelltransplantation häufig die einzige Möglichkeit zu überleben. Bitte registriere Dich online bei der #DKMS als Stammzellspender – es dauert nur ein paar Minuten: www.dkms.de/registrierung

Teile diesen Beitrag auch, damit viele andere Menschen von Amalias Schicksal erfahren. Vielleicht kannst Du oder einer Deiner Freunde schon bald das Leben eines Blutkrebspatienten retten! Danke.

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DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei

Paolo aus dem ZDDK-Team hat mit “DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei” Kontakt aufgenommen. Innerhalb weniger Stunden, haben wir dann auch sofort eine Antwort bekommen.

Hallo Paolo,

vielen Dank für Deine Mail. Eure Arbeit ist sehr wichtig (ich folge Euch auch privat auf FB) und gerne nehme ich Stellung zu den beiden Fällen.

Amalia und Pierre-André sind kein Fake. Sie leiden leider beide an einer Erkrankung der Blutbildenden Systems (darunter fallen u.a. Leukämie bzw. Blutkrebs, aber auch andere, meist weniger bekannte Erkrankungen). Die DKMS ruft dann im Netz zur Registrierung und Typisierung als Stammzellspender auf, wenn Freunde und/oder Familien der Patienten eine Registrierungsaktion mit uns veranstalten. Hierfür rühren wir sowohl vor Ort (meist im Heimatort der Patienten) die Werbetrommel, als auch im Netz. Natürlich lassen wir uns zuvor eine schriftliche Einverständniserklärung zu medialen Verwendung von Namen und Bildmaterial der Patienten unterzeichnen. Dies ist auch in den beiden Fällen Amalia und Pierre-André der Fall. Leider trifft nämlich eine Art der Leukämie (ALL) sehr häufig Kinder.

Daher erteilen wir auch gerne die Freigabe, die von Dir mitgeschickten Bilder zur Verbreitung der Information über die beiden Patienten zu verwenden. Um eine direkten Registrierung als Stammzellspender zu ermöglichen, verlinkt in Eurem Post doch bitte auf www.dkms.de

Wie das mit der Stammzellspende, bzw. der Registrierung und der Typisierung im Einzelnen funktioniert, erklären sehr anschaulich unsere beiden Animationen:

http://www.youtube.com/watch?v=KqjbSKtHsVA&list=TLWUCkDm_6PIq2XzoZDM1ArX2BQARmh1Yk (Stammzellspender werden)

http://www.youtube.com/watch?v=p6VQzuBiCwY (Stammzellen spenden)

Hier ein kurzer Abriss von der Registrierung bis zur Spende  (wobei ich denke, dass die Animationen das sehr viel besser erklären)

– Bei der Registrierung werden entweder über eine Blutabnahmen (5ml, bei einer Aktion vor Ort) bzw. über einen Wangenabstrich (bei der Onlineregistrierung erhält man Unterlagen und Wattstäbchen nach hause und schickt diese zurück an uns). Dann ist man registriert und wir analysieren in Laboren die Gewebemerkmalskombinationen des Registrierten. Er/Sie ist dann potenzieller Stammzellspender. Ca. 12 Wochen nach der Registrierung erhält der potenzielle Stammzellspender eine Spendercard.

– Passt ein potenzieller Spender der DKMS auf einen Patienten, rufen wir den potenziellen Spender zur Bestätigungstypisierung auf, damit etwaige Fehlbestimmungen bei der Gewebeanalyse ausgeschlossen werden können. Ist die Typisierung bestätigt, wird der Spender medizinisch auf Herz und Nieren überprüft, ob er/sie spenden kann. Es kann jederzeit soweit sein, spenden zu können/müssen. Manche spenden lange Jahre nach ihrer Registrierung, manche kurz danach. Die meisten nie, denn die Gewebemerkmalskombinationen sind sehr vielfältig, so dass es sehr schwer ist, überhaupt geeignete Spender zu finden.

– Ist der Spender geeignet und gibt sein Einverständnis zur Spende, entscheiden die Ärzte des Patienten, ob eine periphere Stammzellspende oder eine Knochenmarkspende (nachzulesen hier: http://www.dkms.de/de/faq) zur Anwendung kommt. Der Spender muss sich u.U. einige Tage vor der Spende ein Stammzell-bildendes Hormon spritzen. Die entnommenen Stammzellen bilden sich beim Spender innerhalb weniger Tage nach.

– Übrigens: zwei Dinge sind auch noch wichtig, um Fehlinfos zu verhindern:

o die Blutgruppe ist für die Stammzellspende belanglos. Leider geistert immer noch ein Hoax-Mail durchs Netz, die Menschen mit Blutgruppe 0 Rhesus Negativ aufruft, sich zu registrieren, bzw. bei einem angegebenen Kontakt zu melden.

o Es geht bei der Stammzellspender nie um eine RÜCKENmarkspende. Es gibt zwei Entnahmearten, von der eine die KNOCHENmarkspende (wie oben erwähnt ist). Bei einer Knochenmarkspende besteht keine Gefahr, gelähmt zu werden.

Weitere Infos findest Du auf unserer Website:

http://www.dkms.de/de/blutkrebs / http://www.dkms.de/de/faq

Verweis – DKMS auf Facebook: https://www.facebook.com/DKMS?fref=ts

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