AstraZeneca zog seinen potentiellen COVID-19-Impstoff nicht zurück (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

AstraZeneca zog seinen potentiellen COVID-19-Impstoff nicht zurück (Faktencheck)
AstraZeneca zog seinen potentiellen COVID-19-Impstoff nicht zurück (Faktencheck)

Nein, AstraZeneca musste nicht seinen COVID-19-Impfstoff zurückziehen. Die Tests befinden sich aktuell in der dritten Studienphase.

Aktuell erhalten wir einige Anfragen zu verschiedenen Facebook-Statusbeiträgen, die davon sprechen, der britisch-schwedische COVID-19-Impfstoffhersteller AstraZeneca habe seinen potentiellen Impfstoff gegen COVID-19 „zurückziehen“ müssen. Angeblich habe ein Proband einer Studie aufgrund schwere gesundheitliche Beschwerden erlitten.

Es geht dabei um Statusbeiträge wie dem folgenden:

Screenshot des angefragten Facebook-Statusbeitrags
Screenshot des angefragten Facebook-Statusbeitrags

Der Faktencheck

Wie die Faktenchecker von Correctiv berichten, wurden Informationen aus einem Artikel der New York Times (NYT) ohne Kontext wiedergegeben.

Der Verfasser des Beitrags bezieht sich vermutlich auf einen Artikel der NYT vom 8. September 2020. Hier steht, dass AstraZeneca die Impfstoff-Tests „wegen eines schwerwiegenden Verdachts auf Nebenwirkungen bei einem Teilnehmer“ pausiere.

Weiter heißt es: „Es ist noch nicht bekannt, ob die Reaktion direkt durch den Impfstoff des Unternehmens verursacht wurde oder zufällig war.“

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In manchen Statusbeiträgen wird eine Insider-Person erwähnt, diese wird auch im Original-Artikel der NYT erwähnt. Sie soll gesagt haben, dass der freiwillige Proband aus dem Vereinigten Königreich komme und sich bei ihm eine Transverse Myelitis entwickelt hätte.

AstraZeneca bestätigte via Pressemitteilung vom 9. September, dass bei einem Probanden im Vereinigten Königreich eine Krankheit aufgetreten sei:

„In großen klinischen Studien treten Krankheiten zufällig auf und müssen unabhängig überprüft werden. Dies ist eine Routinemaßnahme, die immer dann durchgeführt werden muss, wenn in einer der Studien eine möglicherweise ungeklärte Krankheit vorliegt.“

Diese Pause sei freiwillig erfolgt.

Ob es sich bei der Krankheit tatsächlich um Transverse Myelitis handelt, ist unklar.

Auf seiner Webseite teilte AstraZeneca dann am 12. September mit, dass die Tests im Vereinigten Königreich wieder aufgenommen würden, da ein britisches Komitee seine Untersuchungen abgeschlossen habe und zu dem Ergebnis gekommen sei, das es sicher sei, mit den Tests fortzufahren. Auch in Brasilien und Südafrika wurden am 14. und 17. September die klinischen Studien wieder aufgenommen.

Sowohl AstraZeneca als auch die Partnerin und Sponsorin Oxford Universität, gaben keine weiteren medizinischen Auskünfte in Bezug auf die COVID-19-Impfung.

Den ganzen Artikel findest du hier.

Fazit:

Nein, AstraZeneca zieht seinen COVID-19-Impfstoff nicht zurück. Die Studie wurde aufgrund einer Erkrankung pausiert und setzt seine Tests nun in der dritten Studienphase fort.

Unbelegt bleibt, ob es sich bei der Krankheit um Transverse Myelitis handelte und ob diese vom Impfstoff selbst ausgelöst wurde.

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