Amen-Like-Farming: Emotionale Erpressung mit dem missbräuchlich verwendeten Fotos eines Mädchens

Autor: Kathrin Helmreich

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Tia Leighs Foto wird von Likefarmern missbraucht
Tia Leighs Foto wird von Likefarmern missbraucht

Amen? Halleluja! Welcome back Like-Farming!

Dieses Mädchen kennen wir – zwar nicht persönlich, aber wir berichteten vor gut einem Jahr schon einmal über es.

Der Text hat sich seitdem nicht verändert:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Der Faktencheck

Wir sehen hier Tia Leighs. Sie kommt aus England und hat eine seltene Erbkrankheit – Neurofibromatose Typ 1 (kurz: NF1).

Diese Krankheit führte zu einer großen Anzahl an Tumoren, die ihr rechtes Bein anschwellen ließ – Tia wollte es sich seit ihrem siebten Lebensjahr amputieren lassen.

Später entdeckte ihr Arzt einen großen Tumor hinter ihrem Knie. Am Mittwoch, den 8. Juli 2015, wurde das Bein schließlich amputiert.

Cwmbran Life berichtete im September 2015 über das Mädchen und verlinkte unter anderem dieses Video auf YouTube, in dem Tia bei ihren ersten Schritten nach der Operation zu sehen ist:

Das Foto im aktuellen Statusbeitrag auf Facebook ist also gute drei Jahre alt!

Like-farming: So werden Fotos missbraucht

Der Betreiber der Facebookseite nutzt das Foto einzig und allein dazu, Likes und Kommentare zu sammeln. Man nennt das auch „Like-Farming“.

Mit dem Text wird der Leser emotional angesprochen und an seine Moral appelliert. Schließlich möchte man ja nicht zu den Bösen gehören, indem man nicht kommentiert, oder?

Deshalb ist der “Like-Bait” durchaus mit einer Art emotionaler Erpressung vergleichbar.

Der Leser wird mit Hilfe eines emotionalisierenden Bildes oder Videos dazu getrieben, eine Interaktion (liken/teilen/kommentieren) auszuführen.

Dazu wird er in die Zwickmühle moralischer oder ethischer Fragen gedrängt:

Tippst Du etwas, bist Du ein herzensguter Mensch und brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Ignorierst Du den Statusbeitrag jedoch, bist Du ein böses Monster und diskriminierst vielleicht sogar Menschen mit Behinderung.

Interagierst Du dann – weil Du ja ein lieber, guter, wohlerzogener Mensch bist -, bekommt der Statusbeitrag, die Seite oder das Profil mehr Reichweite und wird bekannter.

Warum jemand eine “gehypte” Seite haben möchte, kann viele Gründe haben, über die man spekulieren kann. Aber dazu mehr an anderer Stelle.

Ergebnis:

Ein Bild von einem unglaublich starken Mädchen wird für „Likes“ missbraucht. Tia Leigh wurde nicht von ihrer Mutter diskriminiert – ganz im Gegenteil: Als sie ihr Bein noch hatte, wurde sie von Mitschülern und anderen Kindern gehänselt.

Ein „Amen“ als Kommentar hilft nicht Tia, sondern dem Seitenbetreiber, der Facebook-Nutzer emotional mit einem fremden Schicksal erpresst.

Weitere (frühere) Quellen:

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