Als Alles noch gut war

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

MIMIKAMA

Liebe Mami!

Ich sitze hier am Kopfende meines Tisches, draußen scheint die Sonne und die Vögel zwitschern, trotz Pandemie.

Aus dem Lautsprecher erklingt eine Playlist, weißt du, das ist eine Liste mit Liedern, aber heute sprechen die Geräte englisch. Eben sang Doris Day „Sentimental Journey“ und schon gingen meine Gedanken auf die Reise in die Vergangenheit. Wie oft begleitete uns dieses Lied auf der Transitstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Damals, als alles noch gut war. Wir und ganz besonders du, hatten immer einen Koffer in Berlin.

Lange her

Aber das ist lange her, es bleibt nurmehr die Erinnerung daran. Denn jetzt bist du auf einer anderen Reise, einer Reise ins Vergessen.

Wir wissen nicht einmal, wann du diese Reise angetreten hast, als wir es wahrnahmen, warst du vermutlich schon eine ganze Weile unterwegs.

Wir hätten die Reise auch nicht verhindern können, aber die Abreise so lange wie möglich hinauszögern.

eine harte Zeit

Es war verdammt schwer und hat viele Tränen gekostet, bis ich akzeptiert habe, dass du nicht mehr die alles umsorgende, mitfühlende Mutter und weise Ratgeberin bist, an die ich mich immer wenden konnte, wenn ich mal einen Gedanken sortieren musste, sondern, dass jetzt die Rollen getauscht sind. Jetzt können wir etwas von dem zurückgeben, was du in all den Jahren für uns getan hast. In wenigen, immer seltener werdenden Momenten, werden deine Stimme und dein Blick so kräftig und klar wie ehedem, dann reden wir wie damals auf der Transitstrecke, als noch alles gut war und doch ist mir auch in diesen Momenten bewusst, du hast es bald wieder vergessen.

Da gibt es etwas, das schmerzt mich ganz besonders, die Tatsache, dass seit deiner Abreise immer und immer mehr die Angst dein ständiger Begleiter ist, Angst etwas falsch zu machen, beobachtet zu werden, einfach Angst vor allem und jedem.

wie erklärt man eine Pandemie?

Zu allem Überfluss treibt sich jetzt da draußen auch noch dieses Virus rum und an Besuch ist nicht zu denken. Zwar wurde das strikte Besuchsverbot gelockert, aber der erstellte Besuchsraum ist nicht so das Wahre, ein kleines Fenster in einer Holzwand, wie soll ich dir erklären, dass du uns nicht umarmen darfst? Dass das einfach nicht geht, weil es für uns alle besser ist.

Wie soll ich dir erklären, dass wir eigentlich schon auf einem guten Weg waren, aber eine zweite Welle mehr als wahrscheinlich ist, weil zu viele unvernünftige Mitbürger die Lockerungen übertrieben ausnutzen. Natürlich sind nicht alle so, aber viel zu viele.

Wie soll ich dir verständlich machen, dass wir noch eine ganze Weile nur telefonieren oder per Videochat miteinander reden können?

nur ein Mal noch wäre das schön

Ach Mami, du hast uns früh beigebracht, jede Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen, glaube mir, das versuche ich, aber es gibt sie, diese Augenblicke, da möchte ich nur noch einmal in dem alten, leicht rostigen Mazda auf der Transitstrecke zwischen Hamburg und Berlin mit dir reden, lachen und so manches Lied gekonnt immer knapp neben dem Ton mitsingen.

Liebe Mami, auch wenn du diese Reise alleine angetreten hast, wir sind bei dir und passen auf dich auf.

Mami, wir lieben dich.

Demenz ich hasse dich.

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