Zu wenig Abwechslung im Job macht unmoralisch

Autor: Kathrin Helmreich

Wer Aufgaben variieren darf, hat es später nicht nötig zu schummeln

Langeweile im Job ist nie ein gutes Zeichen – denn sich wiederholende Aufgaben senken die moralischen Standards von Angestellten, wie Forscher um Rellie Derfler-Rozin von der Robert H. Smith School of Business ermittelt haben.

Sie zeigen in ihrer aktuellen Studie, dass japanische Bankangestellte längere Mittagspausen machten als vom Arbeitgeber erlaubt war, wenn sie den ganzen Vormittag derselben Tätigkeit nachgehen mussten.

Tests mit 400 Probanden

Um diesen Zusammenhang eingehender zu prüfen, haben die Wissenschaftler ein Experiment durchgeführt: 400 Studienteilnehmer mussten verschiedene mathematische und verbale Probleme lösen sowie Aufgaben zum räumlichen Vorstellungsvermögen. Entweder mussten sie stumpf eine Kategorie nach der anderen abarbeiten oder die verschiedenen Arbeitsaufgaben wurden bunt durchmischt präsentiert.

In einer zweiten Runde bekamen die Probanden wieder Aufgaben zu lösen, aber auch die Möglichkeit, zu schwindeln: Die richtige Lösung erschien auf dem Bildschirm, wofür die Forscher einen Computerfehler verantwortlich machten und die Teilnehmer baten, die Meldung zu schließen und selbst zu überlegen. Die Bezahlung der Probanden hing davon ab, wie viele Aufgaben sie richtig gelöst hatten.

Über Handeln nachdenken

Tatsächlich fanden die Forscher einen ähnlichen Effekt wie bei den japanischen Bankangestellten: Jene Probanden, die keine Abwechslung bei ihren Aufgabenstellungen hatten, schummelten bei der zweiten Runde mehr als jene, die zwischen den verschiedenen Themen wechseln durften. Eine zusätzliche Messung zeigte, dass die Gruppe mit viel Abwechslung bewusster Entscheidungen traf, die andere Gruppe hingegen nur wenig über ihr Handeln nachdachte – was zu den unmoralischen Verfehlungen geführt haben könnte.

Die Forscher weisen aber darauf hin, dass sie in ihren Experimenten relativ einfache Aufgaben verwendet haben. Müssen Angestellte herausfordernden Tätigkeiten nachgehen, könnte ein ständiger Wechsel zwischen den Arbeitsschritten sich auch negativ auswirken. So zeigten Forschungsarbeiten, dass eine zu große geistige Anstrengung zu Erschöpfung führt, die ebenfalls unethisches Verhalten auslösen kann.

Vorschaubild Quelle: B Brown / Shutterstock.com

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