Mahnungen und Zahlungsaufforderungen von Flirthub. de ungerechtfertigt

Autor: Kathrin Helmreich

Mahnungen und Zahlungsaufforderungen von Flirthub. de ungerechtfertigt
Mahnungen und Zahlungsaufforderungen von Flirthub. de ungerechtfertigt

Zahlungsaufforderungen von Flirthub. de musst du nicht bezahlen. Es handelt sich um eine Abofalle!

Zahlreiche InternetuserInnen wenden sich momentan an uns, da sie plötzlich Zahlungsaufforderungen von Flirthub. de erhalten. Angeblich hätten sie sich auf der Website der MD Service GmbH angemeldet und eine Testphase sei nun in ein Premium-Abo übergelaufen. Wir haben uns die Websites und Zahlungsaufforderungen genauer angesehen. Unser Urteil: Betroffene müssen die geforderten 265,62 Euro nicht bezahlen!

KonsumentInnen erhalten gehäuft Rechnungen, Mahnungen, Zahlungsaufforderungen und Inkasso-Schreiben von Flirthub. de. Die meisten geben dabei an, vorher noch nie von der Website gehört zu haben. Bei einem Besuch der Website erkennt man, dass es sich um eine Dating- beziehungsweise Erotikplattform handelt:

Um das Vorgehen von Flirthub. de genauer beurteilen zu können, haben wir die Website und das Anmeldeverfahren getestet und dabei zahlreiche Mängel festgestellt, die gegen einen gültigen Vertrag sprechen. Eine Zahlung der Forderungen über 265,62 Euro ist daher nicht notwendig.

Anmeldung auf Flirthub. de funktioniert nicht!

In einem ersten Schritt haben wir versucht, ein Konto auf Flirthub. de anzumelden. Doch bereits hier sind wir gescheitert. Ganz egal wie häufig wir unsere Daten eingegeben und auf *Kostenpflichtig Registrieren* geklickt haben, zu einer Anmeldung kam es nie. Das Absenden der Daten führte uns lediglich wieder auf die Startseite, wo wir uns nochmals registrieren mussten. Auch ein Login war nie möglich und eine Anmeldebestätigung landete nie in unserem Posteingang.

Button-Lösung nicht eingehalten

Die sogenannte Button-Lösung verpflichtet Unternehmen, bei Bestellungen und kostenpflichtigen Anmeldungen im Internet bestimmte Informationen, unmittelbar vor dem Absenden, klar und in hervorgehobener Weise zur Verfügung zu stellen. Es müssen beispielsweise sämtliche entstehenden Kosten, Vertragslaufzeiten und Kündigungsbedingungen direkt über dem Button platziert sein. Außerdem muss der Button so beschriftet sein, dass absolut klar ist, dass durch den Klick Kosten entstehen.

Hier wurde der Button zwar richtig beschriftet, doch sämtliche Kostenhinweise fehlen. Vielmehr steht über dem Anmeldeformular explizit „Einfach kostenlos anmelden!“. Auch bei einem kostenlosen Probezeitraum muss beispielsweise klar angegeben sein, welche Kosten nach Ablauf der Probezeit entstehen. Dadurch kommt bei einer Dateneingabe auf Flirthub. de kein gültiger Vertrag zustande. Grund zur Zahlung besteht nicht!

Zusammenhang zu betrügerischen Streaming-Plattformen möglich

Zahlreiche Leserinnen und Leser, die sich mit unberechtigten Flirthub. de-Forderungen an uns wenden, geben an, bereits Probleme mit den betrügerischen Streaming-Plattformen gehabt zu haben. Was unserer Meinung nach den Verdacht eines Zusammenhangs verstärkt, ist eine Meldung eines Konsumenten, der in seiner Adressangabe bei einer betrügerischen Streaming-Plattform einen Tippfehler gemacht hat.

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Exakt derselbe Tippfehler ist auch in der Adresse der viele Monate später verschickten Zahlungsaufforderung von Flirthub. de enthalten. Zudem wurden bei unserer Testanmeldung keinerlei Adressangaben abgefragt, in den Rechnungen sind aber Adressdaten enthalten. Selbst wenn kein direkter Zusammenhang besteht, liegt unserer Meinung nach der Verdacht nahe, dass alte Datensätze der Streaming-Plattfomen hier weiterverwendet werden.

Inkasso-Schreiben ignorieren

In den nicht immer aufrufbaren AGB heißt es: „Um die entsprechenden kostenpflichtigen Dienste nutzen zu können muss der Nutzer seine Konto- bzw. Kreditkartendaten eingeben und absenden (bezahlen).“ Das Geld soll also vom angegebenen Konto oder der Kreditkarte abgebucht werden. Das widerspricht den Mahnungen, die zu einer Geldüberweisung auffordern.

Ähnlich wie bei den Streaming-Plattformen folgen auf die ersten Zahlungsaufforderungen bald erfundene Inkasso-Schreiben vermeintlicher Inkasso-Büros aus Großbritannien. So erreichten uns beispielsweise Meldungen zu Inkasso-Forderungen von acton-inkasso.eu (ACTON LLP) oder alvin-inkasso.eu (ALVIN LIMITED). Auch hier besteht keinerlei Zahlungsgrund, die Unternehmen existieren nicht.

Massenhafte Aussendungen über Newsletter-Programm

Ein weiterer Hinweis auf unseriöses Vorgehen, ist die Nutzung eines Newsletter-Programms zur Versendung der Zahlungsaufforderungen. Das bemerken Empfängerinnen und Empfänger daran, dass am Ende der Zusendungen immer die Formulierung „You have received this newsletter because you are a client MD Service GmbH. Unsubscribe.“ zu finden ist.

Passend zum Thema: Inkassoschreiben über 516,24 Euro müssen nicht bezahlt werden

Quelle: Watchlist Internet
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