YouTube: Werbegeld für Videos über falsche Coronavirus-„Heilmittel“

Autor: Claudia Spiess

YouTube: Werbegeld für Videos über falsche Coronavirus-"Heilmittel"
YouTube: Werbegeld für Videos über falsche Coronavirus-"Heilmittel"

Noch immer werden vor COVID-19-Videos mit Falschmeldungen Werbeanzeigen geschalten

YouTube: Werbegeld für Videos über falsche Coronavirus-„Heilmittel“ – Das Wichtigste zu Beginn:

YouTube hat angekündigt, Fake-News zum Coronavirus mittels Demonetarisierung zu unterbinden. Jedoch wurde diese Regelung wieder gelockert, was die Verbreitung solcher Inhalte wieder lukrativer macht.

Werbeeinnahmen durch Fake-News Videos

Falschmeldungen und Verschwörungstheorien grassieren zu Zeiten der Corona-Krise verstärkt. Maßnahmen gegen die Verbreitung solcher Informationen wurden bereits von vielen Plattformen unternommen.

YouTube hatte bereits angekündigt, Maßnahmen gegen Fake-News zu unternehmen. Vorrangig ging es hierbei um die Demonetarisierung von Falschinformationen zu COVID-19.

„The Guardian“ berichtet nun, dass YouTube jedoch immer noch Werbeeinnahmen von Videos lukriert, die beispielsweise Inhalte zu falschen „Hausmittel gegen das Coronavirus“ enthalten.
Auch das „Tech Transparency Project“ (TTP) berichtet von Einnahmen durch Werbung bei sieben Videos. Die Werbeeinschaltungen vor diesen Videos zeigten Donald Trumps Wiederwahlkampagne, Facebook und Masterclass.com

Vier der sieben Videos wurden von der Plattform entfernt, nachdem YouTube darauf aufmerksam gemacht wurde. Als Begründung wurde angegeben, dass sie gegen YouTubes Richtlinien verstießen. Bei den restlichen drei Videos ließ YouTube durch seinen Pressesprecher verlautbaren, es handle sich um Wellness-Tipps und keine spezifischen Heilmittel.

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Demonetarisierung seitens YouTube

YouTube hatte angekündigt, Werbeeinschaltungen für Videos über das Coronavirus einzustellen, was mit den Richtlinien zur eingeschränkten Monetarisierung von sensiblen Inhalten einherging. Videos über COVID-19 waren hier ebenfalls mit eingeschlossen wie Beiträge zu Terroranschlägen, Krieg oder Tod. Derartige Inhalte waren von Werbeeinnahmen ausgeschlossen, was dem „Business-Modell“ Fake-News den Reiz nehmen sollte.

Jedoch ruderte YouTube mit einer Entscheidung vom 11. März wieder zurück: Die Maßnahmen wurden gelockert, was YouTube damit begründet, dass das Thema Coronavirus mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der alltäglichen Konversationen geworden war. Aus der Regelung sollten nun größere und verifizierte YouTube-Kanäle ausgenommen werden, sodass „Nachrichtenorganisationen und YouTuber weiterhin qualitativ hochwertige Videos produzieren können“.

Nach und nach sollen wieder mehr Kanäle mit einbezogen werden. Kritik erhält YouTube von TTP, da die Verbreitung von Fake-News zu dem sensiblen Thema Coronavirus wieder lukrativer und reizvoller wird.

Fremdsprachige Fake-News fallen durch den Rost

TTP stellte auch fest, dass die Monetarisierung nicht-englischer Inhalte immer noch läuft und stellt sich die Frage, ob fremdsprachige Videos bei YouTubes Moderatoren nicht aufschienen.

So wurden beispielsweise Nutzer in einem polnischsprachigen Video aufgefordert, chinesische Restaurants zu meiden, um damit das Virus zu vermeiden. Vor dem Video sah man die Anzeige einer Versicherung.
Vor einem bengalischen Video, in dem Trinkwasser als Mittel gegen Corona-Infektionen thematisiert wurde, erhielt man ebenfalls Werbeanzeigen.

Bekämpfung von Corona Fake-News

Andere Unternehmen haben bereits Maßnahmen gesetzt, um Fake-News zum Thema Coronavirus einzudämmen.

Amazon hat im Februar eine Million Artikel zur angeblichen Heilung einer COVID-19 Infektion entfernt.
Facebook und Twitter kündigten an, Nutzer und auch Inhalte zu blockieren, wenn diese Falschinformationen über das Coronavirus verbreiten oder enthalten.

Quelle: Der Standard
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