Wie kommt man denn hier raus?

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

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Ich saß wieder einmal hier am Kopfende meines Tisches, der Flieder wurde gestutzt und trieb neue Blüten aus, demzufolge schmetterlingte es immer noch, was mir nach der letzten Erfahrung irgendwie lieber war ist als wenn es mücken hätte, obwohl gibt es blutsaugende Schmetterlinge, ich schloss vorsichtshalber mal die Terrassentür, nur für den Fall. Der Flügelschlag eines Schmetterlings, ihr wisst schon.

So gesichert und gegen das eventuelle Unbill von außen geschützt, lehnte ich mich einigermaßen entspannt zurück und schickte meine Gedanken auf die Wanderschaft, sie wieselten umgehend von dannen und ich fühlte mich schrecklich allein. Zum Glück ging es vielen meiner Gedanken ähnlich und sie kehrten recht bald zurück.

Leere Regale

Einer warf das Bild hektisch einkaufender Menschen und leere Regale in den Raum, nicht, dass wir das hier oben an der Küste nicht kennen würden, was nicht ursächlich an der möglichen Abgeschiedenheit mancher Städte liegt, selbst, wenn man auf den letzten rund 40 km auf der Autobahn das Gefühl bekommt man würde ins Nirgendwo fahren, man kann ganz entspannt der Frage nachhängen „kommt da noch was?“, es liegt also nicht, an der möglichen Minderversorgung mit bestimmten Gütern, nein es liegt schlicht daran, dass zu bestimmten Jahreszeiten, der Bereich in dem das Land sanft in das Meer übergeht, gerne von vielen Menschen aus anderen Regionen für die Entspannung frequentiert wird. Demzufolge sind diese Bereiche dann recht eng belegt, man verzeihe mir den Vergleich mit den Ölsardinen. Zieht man jetzt noch die Information hinzu, dass nicht jeden Tag das stattfindet, was im Volksmund als Gästewechsel bekannt ist, dann wird einem schnell klar, da kommen binnen weniger Stunden etliche neue hungrige Mäuler am Meeresrand an, andere ziehen mehr oder weniger entspannt von dannen. Die ziehenden decken sich mit Marschverpflegung ein und die Neuankömmlinge versehen ihr Feriendomizil mit dem Notwendigsten für die nächsten Wochen, da sind dann am Wochenende die Regale kurzfristig leer.

Macht den Hamster?

Dem Gedanken aber ging es nicht um die Erholungssuchenden, der wollte auf etwas ganz anderes hinaus und ließ Hamsterkäufe durchklingen, während ich noch dabei war eine Möglichkeit zu suchen, den Unterschied zwischen hektisch einkaufenden Erholungssuchenden und anderen hektisch Einkaufenden zu verstehen, durchbrach die einfache Wortkombination „Anlegen von Vorräten“ die mentale Mauer meiner Verwunderung. Ich wurde neugierig, begann mir das Thema zugänglich zu machen. Vorräte für Krisenzeiten. Ok, verstehe ich, Notlage, man ist froh, wenn man was zu essen im Haus hat.

Kommt wir gehen ins Kopfkino

Sofort erloschen alle mentalen Lampen, der Vorhang öffnete sich und im Kopfkino begann die Vorstellung. Ein Mann am Telefon, seine Augen sind schreckensstarr zur Wand gerichtet, er stammelt „Nein, das darf doch nicht wahr sein.“ Er wird kreidebleich, wankt in die, an die Küche angrenzende Speisekammer und beginnt die Vorräte durchzuzählen. Die Regale sind prall gefüllt, er nickt zufrieden, sucht im ganzen Haus die Kerzen zusammen und schichtet sie sorgsam in der Küche auf. Seine Frau eilt ihm von Raum zu Raum nach, immer wieder auf ihn einredend was denn so schrecklich sei und was er in aller Welt dort macht. Er rennt, von ihr verfolgt durch alle Räume und verbarrikadiert die Fenster, anschließend alle Außentüren. An der Haustür tritt sie ihm energisch in den Weg packt ihn an den Oberarmen und brüllt ihn an „SAG MIR ENDLICH WAS LOS IST!“

Er schiebt sie beiseite, verriegelt die Haustür, sinkt zu Boden, die Hände über den Kopf geschlagen „Haben wir an alles gedacht?“

Sie kniet sich neben ihn „Schatz, was ist denn los.“

Er blickt sie aus blutunterlaufenen, tränenfeuchten Augen an…

„Deine Mutter kommt.“

Ja, das Anlegen von Vorräten macht durchaus Sinn.

Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, wir hatten immer eine volle Speisekammer, Konserven, eingemachtes Obst, Marmelade und andere Lebensmittel. Hatten wir nie im Einsatz, wir haben die Omas immer reingelassen..

unendliche Dankbarkeit

Hamsterkäufe haben es eigentlich ja auch nur einige Medien genannt, warum weiß der Geier, denn wie erläutert, ist ja ein Effekt des Hamsterkaufs, dass man mit einem neuen Haustier nach Hause kommt, äääh nein, Moment falsche Deutung. Gleich nochmal, ein Effekt des Hamsterkaufs ist, dass es zu Hektik und beinahe auch zu Gedrängel kommt, so wie, wenn ein Discounter wieder einmal ein unwahrscheinlich gutes Schnäppchen im Multimedia Bereich anbietet und ganze Heerscharen einfallen, um sich ihren Teil der Beute zu sichern, wenn man hingen andere Medien heranzieht, steht da etwas von Vorräten anlegen, nun dafür muss man nicht los eilen, wie kurz vor Weihnachten, weil man noch ein Geschenk benötigt. Nein dafür kann man sich durchaus Zeit lassen.

Mich fährt urplötzlich unendlich und tief empfundene ehrliche Dankbarkeit ins Gebein, ich finde wir alle sollten unserem Bundesjustizminister Heiko Maas Abbitte leisten, seine Pläne für eine Vorratsdatenspeicherung sind von beinahe unendlicher weiser Voraussicht geprägt, man stelle sich den Krisenfall vor, unsere Speisekammern prall gefüllt, jeder hat ausreichend Wasser und dank Heiko Maas haben wir DANN auch ausreichend Daten für die ersten 10 Tage der Krise. Wir haben die Weisheit dieses Mannes einfach nur unterschätzt und zwar gewaltig.

Harald

Beim Thema Hamsterkäufe musste ich unweigerlich an meinen alten Freund Harald denken. Harald, der, nach Karl Ranseier, wohl erfolgloseste Weltuntergangsprophet aller Zeiten, wie oft er in den letzten Wochen und Monaten wohl seine Mülltonne in die Mitte seiner Auffahrt geschoben hat, um allen die es hören wollten, oder eben auch nicht, seine Thesen ins Gesicht zu brüllen und immer wieder die Arme zum Himmel zu heben, dabei gebetsmühlenartig „Ich habe es Euch ja gesagt.“ zu intonieren. Jetzt also die Hamsterkäufe, Harald stand bestimmt auf seiner Tonne und beschwor die Krise herauf denn schließlich empfehle die Regierung Hamsterkäufe, in dem Moment, als Harald „Hamsterkäufe“ in die Welt hinaus choralisiert, steigt in seinen Kindern die erneute Hoffnung auf die Erfüllung eines Herzenswunsches und sie sehen schon einen Hamsterkäfig in ihren Zimmern stehen.

Harald der alte Überschriftenleser hat natürlich nicht viel mehr gelesen, aber eine eindeutige Meinung und sogar einen Standpunkt, also neben dem auf der Tonne, die er sich, wie schon einmal erwähnt, umgehend aus der Überschrift sowie seiner Lebenserfahrung gestatten zu bilden. Er ist ein lieber netter Kerl dennoch zweifele ich hin und wieder an der Vollständigkeit seines mentalen Geschirrsatzes.

Welche Farbe darf es denn sein?

Er neigt dazu bei bestimmten Facebook Posts anzubeißen wie ein Fisch in den hingeworfenen Köder, am besten wirken auf ihn und seine mentalen Zellengenossen Gewinnspiele mit Farbwunsch, da schlägt sein Herz sofort Kapriolen und er lässt sich die muntersten Farbkombinationen einfallen, meist ein helles, freundliches Schwarz. Er und seine Leidensgenossen haben also, scheinbar um den Rest der virtuellen Welt in einen Zustand der absoluten geistigen Verzweiflung zu stürzen, nicht besseres zu tun haben als ihre Farbwünsche unter jedes noch so absurde Autogewinnspiel zu pinseln und dann auch gleich noch ihre gesamte Freundesliste in den Orcus des Stumpfsinns hinabzuziehen, wenn man dann das Schleudertrauma des Kopfschüttelns überwunden hat, kommen sie mit einer Werbung für die einmalige Aktion, nur dieses einmal Mal und nie wieder kommende Gelegenheit, des Superschnäppchens für eine Markensonnenbrille von Weltruf ums Eck. Es ist schier zum Verzweifeln.

Amen, oder es geht noch tiefer

Wenn man aber jetzt denkt mit Harald und seinen mentalen Leidensgenossen wäre die Talsohle der Einfalt erreicht, so muss ich eine Traube der Wehmut in die Runde werfen, nein es geht noch besser.

Nein es gibt auch noch jene, bei denen visuelle Reize alles andere ausschalten. Bei diesen Exemplaren wirken hervorragend Bilder von kranken, verwundeten, behinderten Kindern, da setzt bei ihnen sofort ein nervöses Zucken im Zeigefinger der Maushand ein und „klick“ „geliket“, „klick“ „geteilt“ und dann noch Amen, es könnte ja vielleicht helfen. Man möchte ihnen die Medienkompetenz mit der gusseisernen Pfanne der Großmutter einbläuen, wie kann man auf so etwas reinfallen, als ob ein Millionenfach getipptes „Amen“ in irgendeiner Form die Situation des Kindes verbessern würde, meist ist die tatsächliche Lage des Kindes längst eine Andere und das Bild wird einfach nur dazu benutzt das eingeschrumpelte Ego des Posterstellers durch einen Augenblick der virtuellen Aufmerksamkeit aufzupolieren. Richtig aus dem Quark kommen diese possierlichen Nutzer, wenn der Ersteller des Posts noch die wüste These aufstellt Facebook würde für ein „Like“, ein „Share“ und einen „Comment“ jeweils Summe X spenden, dann würden sie am liebsten Fakeaccounts anlegen und die Welt in einer Nacht durch „Likesharecomments“ im Alleingang retten, oder eben nicht, als ob Facebook sich wirklich für derlei Spielereien scheren würde. Nein tun sie nicht, wenn sie spenden, dann direkt, verkünden es und gut ist, machen es aber definitiv nicht von irgendwelchen Likes abhängig, Ihr „Amen kommentierende Einzeiler Beter“ dieser Welt wacht endlich auf!

 und tiefer

Durchschreitet man diesen Sumpf und schlägt sich langsam aber sicher wieder auf vermeintlich festen Boden, klammert sich an einer Ranke fest, die zu einem Profil gehört, dass durchaus die Steigerung der Medienkompetenz der Nutzer im Auge hat, dann kann es vorkommen, dass man dort einen derartigen Schlag bekommt, der einen beinahe bis ins Datennirwana zurückwirft und gegen den die geteilte Sonnenbrillenwerbungen als Höchstleistung in Neuland angerechnet werden muss.

Ich war bislang immer felsenfest davon überzeugt, diese Webfail Chats sind alle Erfindungen von Menschen, die sich einen Spaß mit uns erlauben, doch weit gefehlt es gibt diese Typen wirklich.

Beispiel gefällig?

Person A klickt gefällt mir auf eine Facebookseite und hinterlässt dann dort die Frage, wie bekomme ich  das „gefällt mir“ wieder weg. Da möchte man sagen, alt-f4 bei Bedarf wiederholen, für die mobile Version gilt, Smartphone auf den Boden legen und mit Pfennigabsätzen auf den Home Button stellen, wahlweise das Gerät vorher beim Verkäufer umtauschen. Am besten ganz zurückgeben und vom mobilen Zeitalter verabschieden. Ich mag an dieser Stelle einigen furchtbar Unrecht angedeihen lassen, aber für mich haben derartige Aktionen etwas von dem verzweifelten Versuch eine Drehtür zuzuschlagen.

Läuft die Seite gut, geht die Anfrage vermutlich unter weil sie einfach im Wust der Anfragen nach hinten durchrutscht, läuft die Seite schlecht schaut der Betreiber vielleicht nicht mal in die Anfragen, aber davon abgesehen, ich hätte schlicht eine Suchmaschine im Neuland befragt, die Blöße hätte ich mir nicht gegeben.

Aber gut manche User muss man eben an die Hand nehmen, auch dann, wenn sie einfach nur den Ausgang suchen.

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