Werbeboykott auf Facebook geht weiter

Autor: Ralf Nowotny

Werbeboykott auf Facebook geht weiter
Werbeboykott auf Facebook geht weiter

Zahlreiche Unternehmen schalten keine Werbung mehr auf Facebook. Jener Werbeboykott wird nun weiter geführt.

Facebook steht laufend unter Kritik, Fake News und Hass-Postings nicht in den Griff zu bekommen. Um ein Zeichen zu setzen, trafen zahlreiche Unternehmen im Juni die Entscheidung, Facebook mit einem Werbeboykott quasi abzustrafen.

Unter den Konzernen, die Facebook boykottieren, finden sich Coca-Cola, Unilever, Honda, The North Face, Siemens, SAP, Adidas und viele mehr. Insgesamt sollen sich bereits mehr als 1000 Firmen dem Facebook-Boykott angeschlossen haben. Auch, wenn Facebook Schritte angekündigt hat, künftig verstärkt gegen Falschmeldungen und Hate Speech vorzugehen, halten sich die Ergebnisse in Grenzen. Somit haben die Aktionäre ihr Vertrauen verloren.
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Enttäuschendes Treffen mit Facebook

Da Mark Zuckerberg natürlich von der Initiative nicht sehr begeistert ist und der Marktwert von Facebook dadurch auch stark fiel, traf er sich nun am Dienstag, den 7. Juli mit den Initiatoren des Werbeboykotts über die Videoplattform Zoom. Die Ergebnisse sollen allerdings enttäuschend gewesen sein.

So sollen Mark Zuckerberg, Geschäftsführerin Sheryl Sandberg und andere Vertreter des Managements zu den Forderungen der Konzerne lediglich gesagt haben, dass Facebook auf dem Weg sei, sich zu bessern, konkrete Zusagen gab es aber keine.

Einige der Forderungen waren beispielsweise das Schaffen einer Position im Vorstand des Unternehmens, deren Aufgabengebiet sich um Bürgerrechte sowie Richtlinien im Umgang mit Hass und Diskriminierung dreht, eine andere Forderung drehte sich um die finanzielle Rückerstattung von Anzeigen, die neben fragwürdigen Inhalten erschienen sind.

Der Werbeboykott wirft auch Fragen auf

So gut, wie das alles für die Werbekunden klingt, die nun dadurch für die Nutzer in einem guten Licht da stehen, so schnell stellt sich aber auch die Frage, warum das diverse Firmen nicht bereits schon viel früher getan haben, da Fake News und Hass-Postings ja nicht wirklich ein neues Phänomen auf Facebook sind.

So sieht der Social Media Marketing Spezialist und Dozent für Social Media Marketing Thomas Meyer  sieht das Verhalten der Firmen auch mit einem kritischen Auge. Auf Facebook schreibt er:

„Ich bin der erste, der bei Aktionen gegen Rassismus aufzeigt – aber viele dieser Marken hätten die Zeit „davor“ auch schon mal nutzen können…

Ich seh da eine reine CSR bzw. Eigenmarketing-Logik dahinter, die vielleicht sogar schwindende Marketing-Budgets verschleiern sollen
Heiligt der Zweck trotzdem die Mittel? Ja, Nein, Vielleicht. Ich weiß es nicht.

Wichtig wäre es Marketing per se in ein Eck der gesellschaftlichen Verantwortung zu Rücken – immer.“

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Fazit

Falsch ist jener Werbeboykott sicher nicht, denn wenn er erfolgreich ist, bieten sich Vorteile für alle Seiten:
Facebook wird seine Werbekunden zurückbekommen, die Werbekunden sehen ihre Inhalte nicht mehr in zweifelhafter Umgebung, die Nutzer sehen weniger Fake News und Hass-Postings.

So mag es zwar für manche Firmen eventuell nur ein Scheinargument sein, die Werbung auf Facebook deshalb zu stoppen (immerhin schont das auch den Geldbeutel für das Werbe-Etat), bei einem Einlenken seitens Facebook ist jedoch allen Seiten geholfen.

Quelle: FAZ
Artikelbild: Shutterstock / Von daily_creativity

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