Wenn Redaktionen ungebetenen Besuch bekommen …

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Autor: Andre Wolf

Das Berliner Büro des Recherchenetzwerks Correctiv bekam am 02. August einen etwas … nennen wir es “anstrengenden” Besuch (Schlecky Silberstein bezeichnete es als “Redaktions-Crashing”), der sich selbst inszenierte und nur schwer aus den Redaktionsräumen zu entfernen war. Die Correctiv-Redaktion informierte darüber auf Facebook (unverändert übernommen):

In der Berliner Correctiv-Redaktion bekamen wir gestern unerwünschten Besuch. Kurz nach 16 Uhr drangen zwei Unbekannte in unsere Redaktion ein, fragten nach unserem Reporter Marcus Bensmann und begannen sofort zu filmen. Sie riefen „Lügenpresse”, auf englisch „Warum lügen Sie?” und weigerten sich zu gehen. Sie weigerten sich auch, die Filmaufnahmen zu stoppen.

Bei den beiden handelte es sich um Graham W. Phillips und Billy Six. Phillips nennt sich auf Twitter „independent, crowdfunded british correspondent“, Six nennt er einen „german journalist“.

Sie waren auf der Suche nach unserem Kollegen Marcus Bensmann, der zusammen mit David Crawford über den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 recherchierte. Bensmann und Crawford hatten herausgefunden, dass die Maschine von russischen Offizieren aus dem Separatistengebiet abgeschossen wurde. 298 Menschen kamen bei dem Absturz in der Ukraine ums Leben.

Die russische Regierung hatte die Recherchen als westliche Propaganda abgetan, allerdings ohne nachvollziehbare Argumente. Die Jury des Nannen Preises hatte die Recherche dagegen als eine der drei besten investigativen Leistungen des Jahres 2015 ausgezeichnet. Wir konnten Phillips und Six gestern nur mit vereinten Kräften wieder aus der Redaktion bugsieren. Anschliessend filmten sie mit Teleskopstativen von außen in die Redaktion hinein.

Wir riefen die Polizei, doch als Phillips und Six die Einsatzwagen sahen, machten sie sich auf dem Staub. Später rief Phillips erneut bei Bensmann auf dem Handy an, nannte ihn eine Prostituierte für die CIA und so weiter.

Auf seinem Twitter-Accout @GrahamWP_UK hat sich Phillips später zu dem „Besuch“ bei Correctiv bekannt und eine Veröffentlichung angekündigt. Phillips hat schon mehrfach für „Russia Today” gearbeitet, Six für die „Junge Freiheit” – eine aufschlussreiche Kooperation.

Meine Kollegin Tania Röttger hat über die beiden recherchiert und herausgefunden, dass Phillips im Mai 2014 von der Ukrainischen Nationalgarde an der Grenze zur Ostukraine gefangen genommen worden sein soll. Auch Buzz Feed schrieb darüber (auch ausführlich zu Phillips’ Lebenslauf) https://www.buzzfeed.com


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„Russia Today“ bezeichnet Phillips mal als „Youtube-User“, mal als „Stringer“, mal als „Contributor“. Zuletzt wurde er laut dem rechten „Contra Magazin” auf einer angeblichen Nazi-Demo in Lettland verhaftet: https://www.contra-magazin.com
Laut BuzzFeed verdient er sein Geld vor allem mit seinen Videos über Youtube.

Radiointerview “Ungebetener Besuch beim Berliner Correctiv-Büro” auf Radio Eins
HIER HÖREN

Billy Six wurde Ende 2012 in Syrien gefangen genommen. Er soll auch in einem Assad kontrollierten Gefängnis gewesen sein. http://www.spiegel.de/
Für die „Junge Freiheit” schrieb er als „Nahost-Korrespondent“, später auch von der Balkan-Route. Der letzte Artikel von ihm erschien dort im September 2015. Er sprach bei der Passauer AfD über seine Gefangenschaft in Syrien, wie die Passauer Neue Presse berichtet:http://billys-reisen.de/

Außerdem hat er eine skurrile Webseite, über die er sich als Finanzberater („Der Finanzarzt für die besondere Sorte Mensch“) anbietet:http://www.billy-six.de/

Wir haben gestern Abend noch Anzeige erstattet gegen Phillips und Six wegen Hausfriedensbruch (§123 StGB) und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen (§201a StGB).

Wir halten Euch auf dem Laufenden, wenn es etwas Neues gibt.

update 3.8.2016, 18 Uhr
Dieter Stein, Chefredakteur der „Jungen Freiheit“ schreibt uns über seinen Mitarbeiter Billy Six: „Billy Six war weder im Auftrag der Jungen Freiheit in der CORRECTIV-Redaktion, noch war uns das Vorhaben bekannt. Wir heißen die Aktion nicht gut.“

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