Weltweiter Internetbetrug geklärt!

Autor: Tom Wannenmacher

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Seit Jahren berichten wir immer wieder über sogenannten Pishingmails, die von Internetbetrügern versendet werden.

image
Screenshot und Beispiel so eine Phishingmail

Internationales Ermittlerteam unter österreichischer Leitung sprengt Netzwerk von Cyberkriminellen

Nach zweijährigen Ermittlungen zahlreicher europäischer Strafverfolgungsbehörden und der Ausforschung der Haupttäter in der Ukraine konnte von Wien aus ein weltweiter Internetbetrug mit gephishten TAN-Codes geklärt werden.

Aufgrund österreichweiter Anzeigen zahlreicher Personen, die durch Schadsoftware geschädigt wurden, leitete die Staatsanwaltschaft Wien im Jahr 2011 Ermittlungen gegen unbekannte Täter ein.

Die Malware bzw. der Trojaner namens „Spyeye“, „ICE IX“ und „Citadel“ lockte widerrechtlich TAN-Codes von Bankkunden heraus.

Mit diesen Codes erfolgten Überweisungen von deren Bankkonten auf jene der Täter. Das Geld wurde durch zumeist ahnungslose Mittelsmänner („Finanzagenten“) nach Osteuropa transferiert.

Auf Ebene der Polizei war zunächst das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg mit den Ermittlungen befasst. Als die Salzburger Ermittler erkannten, dass es sich hier um eine international aktive Tätergruppe handelte, übernahm die Abteilung Zentrale Wirtschaftsermittlungen im Bundeskriminalamt (BK) im März 2013 den Fall und richtete die Ermittlungsgruppe „Mozart“ ein.

Die internationalen Ermittlungen wurden unter Koordination und mit Unterstützung von Europol und Eurojust durchgeführt. An den Ermittlungen beteiligten sich noch Belgien, Finnland, Großbritannien, die Niederlande und Norwegen.

Es wurde unter Leitung der Staatsanwaltschaft Wien ein Vertrag zur Gründung eines „Joint Investigation Teams“ („JIT Mozart“) unterzeichnet.

Dabei handelte es sich um das größte JIT, das bislang gegründet wurde. Noch nie beteiligten sich so viele Länder an ein und derselben Ermittlung.

Innerhalb des JIT wurde jedem Mitgliedsland ein besonderer Arbeitsschwerpunkt zugeteilt. Die österreichischen Ermittlungen konzentrierten sich unter anderem auf die Ukraine, wo ein Großteil der Mitglieder der Tätergruppierung ansässig ist und auch von dort aus agierte.

Am 18. und 19. Juni schritt die ukrainische Cybercrime Unit zusammen mit Beamten des BK und Europol in Kiew, Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk ein. Dabei wurden fünf Personen angehalten und vernommen. Weiters gab es acht Hausdurchsuchungen in diesen Städten.

Die Durchsicht der gesicherten Beweismittel wird noch mehrere Monate dauern, Ermittlungen zu weiteren Tätern sind im Gange. Es ist davon auszugehen, dass die Täter weltweit Tausende Straftaten verübt haben.

Fakten zu den Ermittlungen in Österreich

Der Ermittlungsakt der Staatsanwaltschaft Wien umfasst 58 Aktenbände mit ca. 30.000 Seiten. Ermittelt wird wegen des Verdachts des betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs, der kriminellen Organisation und des schweren Betrugs. Einzelnen Beschuldigten droht eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren.

Von der international agierenden kriminellen Organisation konnten in Österreich neun Beschuldigte ausgeforscht werden. Insgesamt richtet sich das Strafverfahren in Österreich gegen 55 Beschuldigte; bei vielen davon handelt es sich um „Money-Mules“, die ihre Konten für Überweisungen zur Verfügung gestellt haben, jedoch nicht Mitglieder der kriminellen Organisation sind. Der Gesamtschaden in Österreich beläuft sich derzeit auf rund Euro 1.200.000.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ermittlungen erfolgreich voranzutreiben:

  • 39 Rechtshilfeersuchen (u. a. an Deutschland, Luxemburg, die Ukraine, Irland, Russland, Italien, Tschechien, Schweden, Portugal, Lettland, Ungarn, Litauen und Malta);
  • 147 Anordnungen (wie insbesondere Kontoöffnungen, Hausdurchsuchungen und Sicherstellungen);
  • 6 Festnahmeanordnungen und 5 Europäische Haftbefehle;
  • mehr als 40 von anderen Staatsanwaltschaften einbezogene Verfahren
  • 8 Koordinierungstreffen der Staatsanwaltschaft Wien mit Eurojust in Den Haag.

Das österreichische Ermittlungsteam bestand auf polizeilicher Ebene aus BK-Spezialisten der Abteilung für Wirtschaftskriminalität. Weitere Unterstützung leistete das Cybercrime-Competence-Center (C4) und die Analyseabteilung im BK. Verstärkt wurde das Kernteam durch die Landespolizeidirektionen Wien, Niederösterreich und Steiermark.

Weitere Daten und Fakten

  • Insgesamt konnten bis jetzt rund 15 Terabyte (TB) Daten gesichert werden.
  • Der Tätergruppierung konnten insgesamt 25 Scheinfirmen nachgewiesen werden, die zur Anwerbung und Rekrutierung von „Finanzagenten“ und Paketversendern dienten. Dabei wurden über 400.000 Spam-E-Mails mit einem Gesamtvolumen von 140 Gigabyte (GB) gesichert und ausgewertet.
  • International wurden 60 Beschuldigte ausgeforscht bzw. festgenommen.
  • Der bisherige Gesamtschaden der Gruppierung beträgt rund 2 Millionen Euro.

Quelle: Bundeskriminalamt

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.