Vorschussbetrug über den Messenger: „Ich habe einen Hirntumor“

Autor: Ralf Nowotny

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Vorschussbetrug über den Messenger
Artikelbild: Shutterstock / Von Chepko Danil Vitalevich

Was macht man, wenn man unheilbar krank ist und sein Vermögen loswerden will? Richtig, man schreibt wildfremde Leute auf Facebook an!

Zumindest scheinen viele Nutzer das zu glauben, anders kann man sich kaum erklären, dass auch Jahre später diese Masche erfolgreich zu sein scheint: Man bekommt eine Freundschaftsanfrage auf Facebook, nimmt diese an, kurz darauf bekommt man über dem Messenger die Nachricht, dass die Person einen Hirntumor habe. Doch was so mitleidserhaschend klingt, ist in Wahrheit ein Vorschussbetrug!

Jene Nachricht finden so manche Nutzer oftmals im Messenger:

„Ich weiß, dass diese Botschaft Ihnen als Überraschung erscheinen wird, dass wir uns nicht kennen, aber die Gnade Gottes hat mich zu Ihnen gelenkt, und ich möchte, dass Sie meine Botschaft sorgfältig lesen und im Namen Gottes gesegnet werden. Jeden Tag fühle ich mich sehr schlecht. In der Tat leide ich an Hirntumor, der unheilbar krank ist, und mein Arzt hat mir nur gesagt, dass meine Tage aufgrund meines Gesundheitszustands gezählt sind. Ich habe einen Betrag von 150.000 € auf meinem Konto bei der BANK, für den ich mich entschieden habe, eine kostenlose Spende zu tätigen. Ich will nichts dafür. Da meine Tage aufgrund meines schlechten Gesundheitszustands gezählt werden, möchte ich sie an jemanden vererben, dem ich vertraue. Ich möchte, dass diese Person Sie ist. Für weitere Informationen zur Spende wenden Sie sich bitte an meinen Anwalt:

Mail: [email protected]

Danke und Gott segne dich!“

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Das Muster

Diese Nachrichten variieren, sind aber in diversen Punkten immer gleich:

  • Eine zumeist sehr religiöse Person.
  • Unheilbar krank, die Tumore variieren.
  • Nur noch wenige Tage bis Wochen zu leben.
  • Ein hoher Betrag wird verschenkt.
  • Kontakt nur über den „Anwalt“ möglich.

Die Reaktion

Glaubt man nun tatsächlich, dass da jemand einfach so hohe Geldsummen zu verschenken hat, wird man um nähere Informationen über die eigene Person gebeten, wie wir 2016 bereits berichteten:

1. Your Full Name
2. Address and Direct Telephone #
3. Age, Occupation and Marital Status

a copy of your ID in return to commence the transaction in earnest

Die Betrüger wollen also Name, Adresse, Telefonnummer, Alter, Beschäftigungsverhältnis, Familienstand und sogar die Kopie des Ausweises haben!
Unnötig zu erwähnen, dass man mit diesen Angaben ein vorzügliches Opfer weiterer Betrügereien werden kann (z.B. Ledig = Ziel für Romance Scammer) und durch die Ausweiskopie man schnell Opfer von Identitätsdiebstahl wird.

Als Nächstes soll man dann eine „Transaktionsgebühr“ oder Ähnliches an eine ausländische Bank zahlen, damit das Geld überwiesen werden kann.
Allerdings bekommt man nie das versprochene Erbe, denn dies ist nun der Kernpunkt „Vorschussbetrug“.

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Stichwort: Nigeria-Connection

Die Nigeria Connection ist keine strukturierte Organisation, sondern hierbei handelt es sich um Gruppen von afrikanischen Betrügern. Diese Betrüger leben zum Teil auch in Europa und zum anderen Teil in Nigeria. Diese Internetbetrüger haben sich auf Kreditkartenbetrug, Dokumentfälschung, Vorschussbetrug uvm. spezialisiert und sind seit geraumer Zeit auch mit vielen Fake-Profilen auf Facebook unterwegs.

Tipps zum Schutz vor der Nigeria-Connection auf Facebook

  • Bei dubiosen Kreditangeboten oder Erbschaftsbeiträgen auf Facebook können sie fast sicher sein, dass hier Betrüger dahinter stecken.
  • Verdächtige Profile sowie Angebote können sie direkt bei uns melden. Senden sie dazu bitte eine E-Mail an [email protected] .
  • Geben Sie Unbekannten ONLINE niemals Ihre persönlichen Daten weiter. Mag logisch klingen, aber es gibt Tausende Nutzer, die daran nicht denken.
Artikelbild: Shutterstock / Von Chepko Danil Vitalevich

 

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