Verätzungen an einem Hund durch Frontline (Anti-Parasiten-Mittel)

Autor: Tom Wannenmacher

Uns erreichten eine Reihe von Anfragen zu einem Statusbeitrag, der einen Hund mit Verätzungen im Nacken zeigen. Der Hund wurde laut dem Ersteller des Beitrags mit dem Mittel „Frontline ComboVet“ behandelt, woraufhin der Hund diese Reaktion zeigte. 

Mit dem Beitrag soll vor einer Verwendung dieses Mittels gewarnt werden. Eine Klage gegen Frontline würde auch erwogen, heißt es im Text.

Der Beitrag stammt aus Dänemark und ist daher logischerweise auf Dänisch verfasst, unsere Übersetzung ist weiter unten zu lesen.

Auch wenn die Verbreitung dieses speziellen Artikels im deutschsprachigen Raum noch nicht so hoch sein mag, erreichen uns jedoch immer wieder Anfragen zu ähnlichen Posts, wo Frontline SpotOn oder ähnliche Mittel als generell schädlich und gefährlich dargestellt werden. Daher haben wir uns entschlossen, die Sache einmal aufzuklären.

Um diesen Beitrag geht es (wir haben die Bilder des Hundes verpixelt, da es nicht unbedingt schön anzusehen ist):

 Frontline

Text des Beitrags:

ADVARSEL brug ikke dette produkt, det æster din hunds hud og det er ske for mange, så nu vil jeg bare advaret folk om dette produkt… Dyrelægen og vi vil ligge sag an på frontline… Men det er nu ikke det vigtigste, det vidste er at folk bliver advaret mod dette produkt.. ( vores arme hund :(( )

Übersetzung:

WARNUNG benutzt dieses Mittel nicht, es verätzt die Haut eures Hundes und es ist schon oft passiert, also möchte ich die Leute vor diesem Produkt warnen … Der Tierarzt und wir werden Frontline verklagen… Das ist nun nicht das wichtigste, Hauptsache die Leute benutzen dieses Mittel nicht.. ( unser armer Hund :(( )

Was ist also dran an der Geschichte?

Grundsätzlich gesagt: Es ist kein Fake. Der Hund ist echt, die Verletzungen sind auch echt, und es wurde auch anscheinend von dem erwähnten Mittel ausgelöst.

Aber: Der Text zu den Bildern zeichnet ein etwas verzerrtes Bild der Lage.

Laut Aussage einer von uns zu dem Thema konsultierten Tierärztin ist dies eine allergische Reaktion auf das Mittel. Dies könne grundsätzlich bei jedem Tier und jedem derartigen Präparat passieren. Sie selbst hätte schon einen ähnlichen, jedoch nicht so ausgeprägten Fall dieser Art behandelt.

Eine solche Reaktion kann vor allem dann auftreten, so die Tierärztin, wenn das Mittel durch das Scheuern eines Halsbandes zusätzlich eingerieben wird, oder wenn das Tier an der behandelten Stelle kleine Verletzungen auf der Haut hat, wo das Mittel eindringen kann.

Die Tierärztin erklärte weiterhin:

„Allergische Reaktionen können grundsätzlich bei allen Tieren (genau wie bei Menschen) auf eine Reihe von Mitteln und Wirkstoffen auftreten. Jedoch ist die Anzahl solcher Fälle verschwindend gering im Verhältnis der Behandlungen, wo nichts derart passiert. Der Wirkstoff dieser Präparate ist bereits seit langer Zeit auf dem Markt. Würde so etwas öfter passieren, wäre das Mittel schon längst zurückgezogen worden.“

Auch von ihr behandelte Fall war ein Einzelfall unter vielen behandelten Patienten.

Frontline zu verklagen wäre an dieser Stelle eine überzogene Reaktion. Wenn man feststellt, dass ein Tier auf ein Mittel allergisch reagiert, weicht man auf Alternativen aus, genau wie bei Menschen, so heißt es in der Stellungnahme weiter. Niemand verklage ja auch den Ozean oder den Fischhändler, weil man auf Schalentiere allergisch reagiert.

Die in den Bildern gezeigte Reizung, so wurde uns versichert, würde selbstverständlich vollständig abheilen.

Fazit

Natürlich ist es absolut nicht toll, wenn eine solche Reaktion auftritt. Ebenso wird bei dem hier gezeigten Patienten das Mittel selbstverständlich nicht weiter eingesetzt werden. Es ist eben eine Allergie, die dieses Tier gegen das Mittel hat. Dafür aber Frontline verantwortlich zu machen oder eine generelle Warnung zu verbreiten ist hier sicherlich nicht angebracht, bzw. Panikmache. Wenn man eine Kopfschmerztablette nimmt, und daraufhin Nebenwirkungen oder eine allergische Reaktion auftreten, verklagt man ja auch weder den Hersteller, noch die Apotheke oder den behandelnden Arzt. Man vermeidet einfach das Medikament und greift gegebenenfalls zu Alternativen.

 Autor: Rüdiger Reinhardt von ZDDK

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