Facebook: Traumhaus gewinnen? Mitnichten!

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Autor: Kathrin Helmreich

Facebook: Traumhaus gewinnen? Mitnichten!
Facebook: Traumhaus gewinnen? Mitnichten!

Auch hier wird Großes versprochen und bestimmt nicht eingehalten.

Kleine Häuser, große Häuser – auf Facebook hat man augenscheinlich die Möglichkeit, an alles gratis per Gewinn ranzukommen. Leider müssen wir jetzt alle Nutzer desillusionieren – denn das Traumhaus bleibt auch eines.

Viele dieser angeblichen guten Samariter sind schlichtweg Betrüger, die kein Interesse daran haben, ihre Gewinnversprechungen auch wirklich einzuhalten. So auch die Facebookseite Traumhaus:

Screenshot by mimikama.org
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Traumhaus-Gewinnspiel
Wir verlosen zum 25. August ein Traumhaus für die ganze Familie.
Die Teilnahmebedingungen sind einfach!
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Der Gewinner / Die Gewinnerin wird aus Datenschutzgründen ausschließlich persönlich benachrichtigt.

Dieses Gewinnspiel besteht in keinem Zusammenhang mit Facebook.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück

Der Faktencheck

Sieht man sich die Kommentare unter dem Album an, stößt man auf einen sehr interessanten Hinweis:

Screenshot by mimikama.org
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Hallo, den Link was ich per Messenger zugesendet bekommen habe ist aber für ein Auto Gewinnspiel.. ist das korrekt? aber hätte auch nichts gegen ein neues Auto nachdem ich pendlerin bin..

Verdächtig, verdächtig… also nehmen wir doch glatt ebenfalls teil, um zu prüfen, wohin uns die Reise führt. Und tatsächlich. Hat man eine private Nachricht verschickt, erhält man folgende Nachricht:

Screenshot by mimikama.org
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Liebe/r … !
Damit deine Teilnahme gültig ist, nehme bitte an unserem Gewinnspiel über unseren Link teil!

Vergiss bitte nicht deine E-Mail zu bestätigen um deine Teilnahme zu bestätigen.
Viel Glück!

Folgt man nun dem Link, wie es die Kommentatorin getan hat, gelangt man auf folgende Seite:

Screenshot by mimikama.org
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Plötzlich soll man also eine Gewinnchance auf einen Audi A3 haben im Wert, von 22.450 Euro…

Affiliate-Programme

Wir haben hier also ein ganz klassisches Fake-Gewinnspiel vor Augen, das zu einem so genannten Affiliate-Programm führt.

Sie laufen auf drei Ebenen ab, anhand derer man erkennen kann, worum es wirklich geht. Denn bei Fake-Gewinnspielen, die eine starke Viralität haben, handelt es sich um ein Geschäftsmodell. Im Gegensatz zu echten Gewinnspielen, die von Firmen zu Werbezwecken veranstaltet werden, nutzen Fake-Gewinnspielveranstalter das Produkt als Lockvogel.

3 Schritte

imageDen ersten Schritt stellt der Köder dar. Dieser Köder taucht zumeist in Form einer Statusmeldung auf Facebook, einer WhatsApp Nachricht oder in seltenen Fällen auch als Instagram-Meldung auf. Diese Köder sind in ihrer Art alle identisch: Sie vermitteln die Hoffnung auf einen Gewinn, den man im Grunde bereits in der Tasche hat. Sie verführen durch die Leichtigkeit der Teilnahme und locken auf eine Webseite. Es handelt sich hierbei um den Köder. Der Köder ist der virale Einstieg in den Gewinnspielablauf.

imageSchritt zwei stellt meist eine Webseite dar, auf der sich ein vermeintliches Gewinnspiel mit einer Fragerunde befindet. Diese Fragerunde ist nicht zwingend immer vorzufinden, da sie eigentlich irrelevant ist und auch nur den Charakter eines Gewinnspiels vortäuschen soll. Wir nennen diesen Schritt zwei auch die Brücke. Die Brücke zeigt sich in Form eines Fake-Gewinnspiels, in dieser Brücke wird einem zumeist der Gewinn direkt versprochen, es wird getäuscht und mit gefälschten Elementen gearbeitet. Diese Brücke ist letztendlich auch eine illegale Komponente, da die gegebenen Versprechen nicht eingehalten werden und der Aufbau sowie die Darstellung sich geschützter grafischer Elemente bedient. Das Corporate Design bestehender Firmen und deren Produkte werden gnadenlos ausgenutzt, auf der Brücke gibt man sich auch gerne als die dargestellte Firma aus. Ziel der Brücke:

a) Viralität erzeugen (Beispiel: leite dieses Gewinnspiel an 20 Kontakte weiter)
b) einen Link einbauen, der zu dem vermeintlichen Gewinn führen soll

imageDen dritten und abschließenden Schritt stellt ein sogenanntes Affiliate Programm dar. Man verlässt die Brücke über einen Link, der einen Partnercode beinhaltet, welcher zu einem Provisionsprogramm gehört. Es handelt sich hierbei um ein Affiliate, welches nach Möglichkeit inhaltlich mit dem in der Brücke verlaufenen Fake-Gewinnspiel korreliert. Wir nennen diese abschließende Verlinkung den Ausgang. Merke: Der Ausgang selbst, also die Affiliates, auf die verlinkt wird, ist nicht illegal! Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet.

Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann. Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.

by mimikama.org

Der Fake zählt!

Daher hat der Verfasser von Köder und Brücke, der durchaus auch der jeweilige Vertriebspartner des Affiliate-Anbieters sein dürfte, ein großes Interesse daran, dass seine Fake-Geschichte im Vorfeld so glaubwürdig wie möglich klingt, gleichzeitig aber auch ein hohes Viralitätspotential besitzt.

Gut gelogen ist daher im Falle von Fake-News, sowie auch Fake-Gewinnspielen, bereits halb gewonnen.

Beide bedienen sich an denselben Elementen und sind daher durchaus als artverwandt zu sehen. Fake-Gewinnspiele sind zumeist jedoch etwas rudimentärer gestaltet und auch einfacher in ihrer Darstellung, da der pseudoredaktionelle Part ungleich kleiner ausfällt. Dies dürfte auch der Grund sein, warum Fake-Gewinnspiele wesentlich stärker verbreitet sind als kommerzielle Fake-News.

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