„Danke für meine Tickets”: Fake-Gewinnspiel

Autor: Andre Wolf

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Und wieder locken Statusmeldungen auf Facebook mit Freikarten. Diesmal ist es ein angebliches Europa Park Gewinnspiel.

Die große Freude auf Freikarten für 300 Familien dürfte sich jedoch schnell als Luftnummer herausstellen, denn dieses Gewinnspiel auf Facebook hält nicht das, was es verspricht. Und bevor Irritationen entstehen: Europa Park steht in keiner Verbindung zu diesem Gewinnspiel!

In Statusmeldungen auf Facebook, aber auch als Mitteilung via WhatsApp bekommen viele Nutzer ein Gewinnspiel zu Gesicht, das je 4 Europa-Park Freikarten für 300 Familien verspricht. Der Anlass sei das 42-jährige Jubiläum. Immerhin, der Europa Park wurde am 12. Juli 1975 eröffnet, NOCH stimmt diese Zahl, obschon das Argument mit dem Jubiläum ein wenig hinkt.

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Schauen wir uns jedoch an, was hinter diesem großzügigen Gewinnversprechen steckt und folgen der Aufforderung; Man landet an dieser Stelle auf einer Webseite, die sich als eine Art Quiz darstellt. Diese Webseite gibt sich als Europa Park aus, es werden das Logo, sowie das Corporate Design verwendet.

Man muss in diesem Quiz einige wenige Fragen beantworten, deren Antworten sind jedoch für den weiteren Verlauf völlig irrelevant. Es spielt keine Rolle, welche Antworten man auswählt, am Ende erscheint immer eine Gewinnbestätigung. Dieses Gewinnversprechen bildet die Brücke zum eigentlichen Ziel. Doch bevor man den versprochenen Gewinn einstreichen kann, muss man zu „Viralitätszwecken“ zunächst den BEITRAG “TEILEN” (Share in Facebook). Auf diese Weise entsteht übrigens der oben gezeigte Statusbeitrag auf Facebook. Zum anderen soll man im zweiten Schritt auf einen “Like” Button klicken.

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Dieser Klick auf “Like” löst jedoch eine Weiterleitung aus und man landet in einem sogenannten Affiliate. Dieses Affiliate selbst ist natürlich nicht illegal, jedoch steht es weder in einem Zusammenhang mit dem vorher versprochenen Gewinn, noch an dieser Stelle mit Europa Park. Es handelt sich vielmehr um ein Provisionsprogramm und hier bekommt derjenige eine Provision, der den Link in seiner Webseite eingebaut hat und auf dieses Gewinnspiel weiterleitet.

 

Das ist auch der Grund, warum derartige Fake-Gewinnspiele konstruiert werden: Es geht darum, Werbung anzuzeigen bzw. Werbelinks glaubhaft und wirksam einzubauen. Dem Verfasser der Fake-Gewinnspiels ist es somit schlichtweg egal, ob der eigene Inhalt korrekt ist.

Klassisches Fake-Gewinnspiel!

Wir haben es hierbei mit einem typischen Fake-Gewinnspiel zu tun, wie man es massenhaft auf Facebook oder WhatsApp auffindet. Diese Fake-Gewinnspiele tragen einen typischen, in drei Schritten stattfindenden Ablauf:

imageDen ersten Schritt stellt der Köder dar. Dieser Köder taucht zumeist in Form einer Statusmeldung auf Facebook, einer WhatsApp Nachricht oder in seltenen Fällen auch als Instagram-Meldung auf. Diese Köder sind in ihrer Art alle identisch: Sie gaukeln einen Gewinn vor, den man im Grunde schon bereits in der Tasche hat. Sie verlocken mit der Leichtigkeit der Teilnahme und leiten auf eine Webseite. Es handelt sich hierbei um den Köder. Der Köder ist der virale Einstieg in den Gewinnspielablauf.

imageSchritt zwei stellt meist eine Webseite dar, die sich als ein vermeintliches Gewinnspiel mit einer Fragerunde ausgibt. Diese Fragerunde ist nicht zwingend immer vorzufinden, da sie zum einen irrelevant ist und auch nur ein Gewinnspiels vortäuschen soll. Wir nennen diesen Schritt zwei auch die Brücke. Die Brücke zeigt sich in Form eines Fake- Gewinnspiels, in dieser Brücke wird einem zumeist der Gewinn direkt versprochen, es wird getäuscht und mit gefälschten Elementen gearbeitet. Diese Brücke ist letztendlich auch eine illegale Komponente, da die gegebenen Versprechen nicht eingehalten werden und der Aufbau sowie die Darstellung sich geschützter grafischer Elemente bedient. Das Corporate Design bestehender Firmen und deren Produkte werden gnadenlos ausgenutzt, auf der Brücke gibt man sich auch gerne als die dargestellte Firma aus. Ziel der Brücke:

a) Viralität erzeugen (Beispiel: Leite dieses Gewinnspiel an 20 Kontakte weiter!)
b) Ein Link wird eingebaut, der zu dem vermeintlichen Gewinn führen soll.

imageDen dritten und abschließenden Schritt stellt ein sogenanntes Affiliate Programm dar. Man verlässt die Brücke über einen Link, der einen Partnercode beinhaltet, welcher zu einem Provisionsprogramm gehört. Es handelt sich hierbei um ein Affiliate, welches nach Möglichkeit inhaltlich mit dem in der Brücke verlaufenen Fake-Gewinnspiel korreliert. Wir nennen diese abschließende Verlinkung den Ausgang. Merke: Der Ausgang selbst, also die Affiliates, auf die verlinkt wird, ist nicht illegal! Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet. Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann. Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.

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