Suchmaschinen: Filter und alles andere Klickbare

Autor: Andre Wolf

Suchmaschinen verstehen und nutzen! (Symbolbild)
Suchmaschinen verstehen und nutzen! (Symbolbild)

Das Internet und all seine Funktionen verstehen, damit man auch damit umgehen kann!

Das Internet ist für uns alle Neuland“ sagte im Jahr 2013 die deutsche Kanzlerin Merkel. Das mag auf viele Menschen zutreffen. Genau dafür gibt es seit 2011 Mimikama, wir setzen da an, wo Menschen Hilfe benötigen, um das Netz und alle seine Facetten besser zu verstehen.

Unser primäres Anliegen liegt hier in den Methoden, wie man fremde Inhalte erkennt und sie auf ihren inhaltlichen Gehalt untersuchen kann. Dazu haben wir einen kleinen Ablauf entwickelt, der recht einfach zu erlernen ist:

1.   Eigenen Standpunkt kennen
2.   Wahrnehmung schulen (Narrative/Framing)
3.   Wer schreibt hier überhaupt?
4.   Inhaltlicher Gegencheck
5 Bildercheck (+Videocheck)
4/5b. Tools in Suchmaschinen nutzen
6.   Experten befragen

In diesem Artikel wollen wir auf die Punkte 5a und 5b eingehen. Wie sieht so eine Suchmaschine aus, warum ist speziell die Bildersuche so wichtig im Umgang mit Fremdinhalten und wie kann man eine Suchmaschinensuche verfeinern?

Wie man ein Bild in eine Suchmaschine lädt, haben wir in unserem Artikel „So nutzt du die Bildersuche!“ hinlänglich erklärt, daher verweisen wir an dieser Stelle nur auf diesen Artikel. Im Fokus sollen heute die weitergehenden Filterfunktionen und sonstige klickbare Felder stehen.

Tools in Suchmaschinen nutzen

Wenn man nun bestimmte Bilder sucht, bzw. mit einem Begriff nach Bildern sucht, um beispielsweise etwas zu verifizieren oder zu vergleichen, wird in einer Suchmaschine wie Google eine Ergebnisseite gezeigt. Diese Ergebnisse beruhen darauf, in welchem Kontext diese Bilder auftauchen und (was man bei Google und anderen Suchmaschinen nicht vergessen darf) welche Suchpräferenzen Google dem einzelnen Nutzer zuordnet.

Nehmen wir als Beispiel, jemand sucht Bilder zu dem Politiker Axel Voss. Auf diesen Suchbegriff folgen nun mehrere Ergebnisse, die man weiter spezifizieren kann. Wie das funktioniert, zeigen wir anhand des Beispiels.

Screenshot Mimikama (editiert)
Screenshot Mimikama (editiert)

1. Suchfeld

Bei Position 1 handelt es sich um das Feld, in welches man einen Suchbegriff, bzw. mehrere Suchbegriffe oder Phrasen eingeben kann. In der Bildersuche ist es gar möglich, über das Foto-Icon ein Bild in die Suche zu laden.

2. Kategorien

Bei Punkt 2 sieht man die klassischen Kategorien, zwischen denen man bei Suchbegriffen frei umschalten kann. „Alle“ bedeutet, dass bei der Anzeige der Suchergebnisse nicht weiter zwischen irgendwelchen Web-Ergebnissen unterschieden wird.

Nutzt man jedoch eine Kategorie, wie beispielsweise Bilder, so landet man explizit auf einer Ergebnisseite, die nur aus Bildern besteht. Hier wird in kurzer Form dargestellt, in welchem Kontext das Bild dort vorgefunden wurde und wo genau das Bild lagert. Die Suchmaschine selber hostet das Bild nicht.

3. Mit den Tools verfeinern

Nun wird es interessant, denn man kann unter Punkt 3 verschiedene Werkzeuge einsetzen, um eine Suche zu verfeinern. Egal, wie man ein Bild in die Bildersuche schickt: man bekommt so gut wie immer ein Ergebnis. Doch diese Ergebnisse sagen soweit lediglich aus, wo das gesuchte Bild überall noch auftaucht. Wer jetzt auf der Suche nach der ursprünglichen Verwendung, bzw. der ursprünglichen Information zu einem Bild ist, muss entsprechend nach der ursprünglichsten Version des Bildes suchen und dementsprechend sortieren. Hierzu gibt es ein paar Faustformeln, anhand derer man Bilder bewerten kann:

  • je älter die Fundstelle, desto ursprünglicher
  • je höher aufgelöst das Bild, desto ursprünglicher
  • je größer der Bildausschnitt, desto ursprünglicher

Für diese Suche setzt man die Tools ein. Diese können nicht allein für die Suche nach einer ursprünglichen Stelle verwendet werden, sondern man kann auch nach der Größe sortieren, der Herkunft oder gar nach ihrem Typ, also ihrer Beschaffenheit.

Diese Tools sind nichts anderes als eine Suchhilfe, die gewisse Suchergebnisse ausschließt, wenn sie nicht den gewünschten Suchkriterien entsprechen.

4. Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, kauften auch…

Diese kleinen ovalen Felder bei Punkt 4 nennen sich Suchvorschläge. Der technische Fachbegriff ist hier „online_chips“, bzw. related search. Es ist recht einfach erklärt, um was es sich dabei handelt. Diese Suchvorschläge entstehen anhand der quantitativ häufigst zusätzlich genutzten Suchbegriffe zu dem bereits verwendeten Suchbegriff. Diese Suchworte sind daher generell variabel. Dem Suchaufruf wird hier lediglich die Variable „&chips=q:[ursprünglicher Suchbegriff],online_chips:[ausgewählter Chip]“ zugefügt.

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Das darauf folgende Ergebnis ist recht ähnlich dem Ergebnis, als hätte man von vorn herein alle diese Suchbegriffe angewendet.

Es sind also keine Kategorien oder Rubriken, die Google hier anbietet, sondern Suchempfehlungen basierend auf dem anonymisierten Suchverhalten anderer NutzerInnen. Man könnte durchaus sagen, so wie Amazon es beispielsweise vorschlägt, welche weiteren Artikel zum Artikel X auch gekauft worden sind.

Dabei handelt es sich nicht um Filter, denn die Suchmaschinenergebnisse basieren mit diesen Suchvorschlägen erneut darauf, in welchem Kontext diese Bilder auftauchen.

Das Netz ist ein stetiger Lernprozess!

Auch für uns in der Redaktion gilt: wir müssen täglich etwas Neues lernen. Das Netz ist dynamisch, es entwickelt sich ständig weiter. Es hat unsere Gesellschaft verändert, es hat viel in uns allen verändert. „Gehst du heute noch online?“ war vor 20 Jahren eine häufig gestellte Frage. Heute stellt man diese Frage nicht mehr, heute geht man davon aus, dass dieser Zustand eintritt.

Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass man das Netz, seine Dynamik und seine Funktionen verstehen sollte und auch bereit ist, immer wieder zu lernen. Lernen, verstehen, mit Vernunft anwenden und Gelerntes weiterreichen.

 

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