Die Suche nach den eigenen Eltern

Autor: Andre Wolf

Ein Faktencheck
Ein Faktencheck

Seit mehreren Tagen bekommen wir immer wieder Anfragen zu einer abfotografierten Suchmeldung.

Das Foto ist kein Fake! Es stammt aus der Lausitzer Rundschau vom 09. Februar 2019 und war dort auf Seite 28 abgedruckt. Diese Suchmeldung zeigt einen jungen Mann mit Brille. Der Text ist das Besondere daran, hier liest man: Ich suche meine Eltern!

Mittlerweile wurde die Statusmeldung mit dem Foto knapp 35.000 mal geteilt. Doch der Text der Suchmeldung stimmt viele Menschen nachdenklich: Ist das echt oder handelt es sich um einen Fake?

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2056513777802279&id=100003310307239

Wir haben nun genauer geschaut, was sich an diesen Angaben validieren lässt.

Die Informationen aus dem Text

Zunächst geht es um überprüfbare Angaben aus dem Text. Dort finden sich der Name Thomas, eine Rufnummer und die Angabe, dass er in Dänemark wohnt. Die angegebene Rufnummer ist an dieser Stelle der konkreteste Ansatz, welcher zur Facebookseite einer Securityfirma führt.

Diese Firma bietet Privatdetektiv und Security Dienstleistungen an. Sie ist in Dänemark ansässig. Durch weitere Angaben auf der Seite und einen Vergleich des Facebookprofils des Inhabers hat sich herausgestellt: Der oben abgebildete Thomas ist dieselbe Person wie der Inhaber von Schack Security.

https://www.facebook.com/1825411501025932/photos/a.1842000366033712/2194499280783817/?type=3&theater

Durch einen Bildabgleich eines seiner Fotos und der Google Streeview Darstellung der Adresse auf der Facebookseite zeigte sich zudem, dass die Fotos tatsächlich an der genannten Adresse aufgenommen wurden.

Somit konnte man zumindest an dieser Stelle bereits aussagen: Der Mann ist durchaus echt. Die Adresse der Securityfirma, sowie sein Name und Fotos von seinem FB-Account stimmen überein. Der Account selbst ist kein Fake Account, da er über mehrere Jahre hinweg plausible und belegbare Angaben enthält. Eine Scam-Rufnummer oder ähnliche Betrugsversuche konnte man somit zumindest ausschließen.

Kontaktaufnahme

Da die bisherigen Angaben zu seiner Person stimmig waren und wir zudem den Hinweis bekamen, dass Schack auch auf Facebook in verschiedenen Vermisstengruppen aktiv geworden ist, haben wir direkten Kontakt über Facebook aufgenommen.

Erstaunlicherweise reagierte Schack sehr zügig und durchaus freundlich. Mit seiner Erlaubnis dürfen wir gerne den Inhalt der Konversation wiedergeben, da er weiterhin aussagt seine Eltern zu suchen und entsprechend auch bemüht ist, seine Eltern in Deutschland zu finden.

Schack verifizierte sich uns gegenüber nochmals mit Fotos, sowie einer Geburtsurkunde, die er für eine Fälschung hält. Ebenso berichtete er uns, dass er eine große Resonanz auf seine Suchmeldung bekommen hat. Er habe in mehreren Zeitungen Suchmeldungen aufgegeben.

Auf unsere Frage hin, ob er weitere belegbare Dokumente oder Fotos aus seiner Kindheit habe, antwortete er, dass er leider nur noch bruchstückhafte Erinnerungen habe. Das Foto aus seiner Kindheit, welches in der Suchmeldung zu sehen sei, ist sein konkretestes Bild aus dieser Zeit, wurde jedoch schon in Dänemark aufgenommen.

Mit der Polizei in Deutschland habe er noch keinen Kontakt gehabt, er hoffe jedoch, dass sie vielleicht durch die Suchanzeige in der Zeitung auf seinen Fall aufmerksam werde.

Abschließender Stand

Person, Fotos und auch die von ihm initiierte Suchanzeige sind so weit echt. Inwieweit Schacks Angaben am Ende genau zutreffen, kann natürlich nur Schack selbst beantworten. Er zumindest ist davon überzeugt.

 

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