So kannst auch du Werbung auf Facebook steuern!

Autor: Kathrin Helmreich

Leider lässt sich Werbung nicht ganz verbannen, aber sie lässt sich steuern!
Leider lässt sich Werbung nicht ganz verbannen, aber sie lässt sich steuern!

Werbung lässt sich bei Facebook leider nicht vollständig abschalten – aber du kannst zumindest steuern, was dir angezeigt wird!

Facebook möchte seine Nutzer zwecks maßgeschneiderter Werbung ganz genau kennen lernen und das schmeckt nicht jedem.

Unser Kooperationspartner checked4you zeigt, dass es wie überall quasi auf die richtige Einstellung ankommt!

Dabei unterscheidet Facebook zwischen drei Möglichkeiten um Werbung passend zu dem Nutzerinteresse anzuzeigen:

  1. Anhand von Daten, die Facebook von Werbetreibenden bekommt (zum Beispiel „Custom Audience„) oder durch deine Handlungen irgendwo im Internet sammelt.
  2. Werbeanzeigen außerhalb Facebooks, ausgewählt nach deinen Aktivitäten bei Facebook und anderen Unternehmen, die zu Facebook gehören (z.B. WhatsApp, Instagram, Oculus)
  3. Werbung auf Facebook, die ausgesucht wird durch dein Nutzungsverhalten bei Facebook und anderen Unternehmen, die zu Facebook gehören.

Einstellen kannst du alles über diesen Link, oder indem du im blauen Balken oben rechts auf das kleine Dreieck klickst (oder auf einem Mobilgerät auf die drei waagerechten Striche rechts unter dem blauen Balken), dann auf „Einstellungen“ (bzw. „Kontoeinstellungen“) und dort in der linken Navigation auf „Werbeanzeigen“.

Einstellungen für Werbeanzeigen

Wir beschäftigen uns zunächst mit den „Einstellungen für Werbeanzeigen“. Auf die anderen Punkte der Seite gehen wir später im Text ein. Der erste Bereich beschäftigt sich mit der Frage, ob du auf Facebook Werbung von Websites oder anderen Apps angezeigt haben möchtest, die du außerhalb Facebooks besucht und genutzt hast. Wir empfehlen, hier Nicht zugelassen auszuwählen.

Im zweiten Bereich legst du fest, ob du außerhalb Facebooks Werbeanzeigen sehen willst, die aufgrund deiner Facebook-Nutzung ausgesucht werden. Auch hier empfehlen wir Nicht zugelassen. Das heißt allerdings nicht, dass Facebook dadurch nicht erfährt, was du auf anderen Internetseiten machst. Wie das für das Netzwerk nachvollziehbar ist, erklären wir im Artikel über Facebooks Nutzungsbedingungen.

Der dritte Bereich heißt Werbeanzeigen auf Basis deiner Klicks auf Facebook. Darin stellst du ein, wer auf Facebook sehen darf, was dir im Netzwerk gefällt. Klickst du auf den Balken, siehst du ein Beispiel einer Facebook-Anzeige, die mit deinem Namen verknüpft ist. Du kannst dann wählen, ob nur deine Freunde deine Interessen sehen dürfen oder niemand. Check mal deine „Freunde“-Liste: Sollen davon wirklich alle sehen, was du auf Facebook magst? Wenn nicht, solltest du Niemand auswählen.

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Wie Facebook dich besser kennenlernt

Die Punkte oberhalb der Einstellungen für Werbeanzeigen sind besonders interessant. Hier kannst du sehen, was Facebook schon anhand deines Nutzungsverhaltens über dich herausgefunden hat. In Deine Interessen speichert das soziale Netzwerk alle Schlüsselbegriffe ab, zu denen du mal was gemacht hast: die Seite einer TV-Sendung mit „Gefällt mir“ markiert, den Beitrag einer Band geteilt, den Trailer eines Kinofilms angesehen, eine Internetseite mit Technik-Themen besucht … schon füllt sich die Liste.

Fährst du mit der Maus über einen Eintrag (ohne drauf zu klicken), wird dir angezeigt, warum der Begriff deinem Profil zugeordnet wurde. Mit einem Klick aufs Kreuz kannst du ihn entfernen. Wir raten aber davon ab, das zu oft zu machen. Denn je präziser du deine Interessen beschreibst, desto wertvoller wird dein Profil für Facebook. Du kannst Facebook nicht verbieten, diese Liste anzulegen. Somit wäre es auch sinnlos, sie komplett zu löschen (wozu du jeden einzelnen Begriff entfernen müsstest).

Das ist aber noch nicht alles: Im Bereich Deine Informationen gibt es den Reiter Deine Kategorien. Hier weist dir der Facebook-Algorithmus (also die künstliche Intelligenz im Hintergrund) Kategorien zu, die er anhand deines Nutzungsverhaltens für zutreffend hält.

Du kannst auch ein paar deiner Profil-Angaben für die Nutzung zu Werbezwecken sperren. Das geht im Bereich Deine Informationen unter dem Reiter „Über dich“ und sieht dann so aus:

Quelle: checked4you
Quelle: checked4you

Wer aufmerksam gelesen hat, wird wissen, dass wir auch an dieser Stelle empfehlen, alle Schieber auf aus zu klicken.

Nicht vorhanden ist die Möglichkeit, Facebook zu verbieten, deinen Namen und dein Profilfoto für Werbeanzeigen auf Websites außerhalb Facebooks zu nutzen (z.B. im Like-Button-Plugin). Das Netzwerk räumt sich dieses Recht in seiner umfangreichen Datenrichtlinie ein, der du nach Ansicht der Betreiber schon durch die schlichte Nutzung von Facebook zustimmst.

Aktuelles Beispiel / Screenshot by mimikama.org
Aktuelles Beispiel / Screenshot by mimikama.org

Neben diesen Einstellungen hast du auch noch an Werbeanzeigen direkt verschiedene Möglichkeiten. Die Anzeigen haben einen kleinen Pfeil, über den du erfahren kannst, warum dir genau die Werbung gezeigt wird. Du kannst dort anklicken, dass du die Anzeige nützlich findest. Du nimmst also an Marktforschung teil, ohne es wirklich gesagt zu bekommen.

Denn du zeigst Facebook, dass du künftig weitere Werbung aus dem Themenbereich sehen möchtest. Somit lieferst du den Netzwerk-Machern weitere Daten von dir, die sie zum Beispiel zu Geld machen können. Seit den Enthüllungen durch Edward Snowden ist es kein Geheimnis mehr, dass solche Erkenntnisse auch an Regierungsbehörden weitergegeben werden können.

Es gab schon Berichte über Fälle, in denen Menschen nicht in die USA einreisen durften, weil sie sich für gewisse Themen interessierten und engagierten, die der US-Regierung nicht passten.

Wer in die USA reisen will, muss inzwischen seine Zugangsdaten für soziale Netzwerke nennen, damit die Heimatschutzbehörde nach verdächtigen Beiträgen suchen kann. Und die USA sind nicht das einzige Land, das Menschen anhand von Social-Media-Profilen durchleuchtet.

Aktuelles Beispiel / Screenshot by mimikama.org
Aktuelles Beispiel / Screenshot by mimikama.org

Klickst du in der Auswahl auf „Warum wird mir das angezeigt?“, öffnet sich ein Fenster mit der Antwort.

Im mimikama-Beispiel lautet sie: „da Thea Personen erreichen möchte, die sich für Kochen interessieren.“

Ferner kann Facebook anhand der Ortsangabe (im mimikama-Beispiel Österreich) oder der Internetverbindung feststellen, dass die Zielperson in Wien wohnt oder kürzlich dort war.

Zurück zu unserem Kooperationspartner checked4you, dieser rät:

Von diesem Fenster aus kannst du auch einstellen, zu welchen allgemeinen Themen du Werbung sehen willst. Auch hier wieder: Marktforschung.

In unserem Überblick zu den Facebook-Nutzungsbedingungen erfährst du mehr darüber, wie Facebook seit Januar 2015 an deine Daten kommt und was es nach eigener Ansicht damit machen darf.

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