Faktencheck: Werden Schaufensterpuppen als echte COVID-19 Patienten dargestellt?

Autor: Kathrin Helmreich

Faktencheck: Werden Schaufensterpuppen als echte COVID-19 Patienten dargestellt?
Faktencheck: Werden Schaufensterpuppen als echte COVID-19 Patienten dargestellt?

Simulationspuppen sind ein wichtiger Teil beim Training für den Ernstfall. Aber werden sie auch als echte COVID-19 Patienten ausgegeben?

Simulationspuppen in der Corona-Berichterstattung

Ausschnitte zeigen, wie medizinisches Personal an Puppen hantiert.
Es handelt sich dabei um keine Schaufensterpuppen, sondern Simulationspuppen.

Aktuell erhalten wir viele Anfragen zu der Behauptung, statt echter COVID-19-Patienten würden Schaufensterpuppen verwendet werden. Es geht dabei um Beiträge wie diese hier:

 

Der Faktencheck

Udpate 29. April 2020: Hier findest du die neuesten Erkenntnisse zu dem Foto der drei Soldatinnen und Soldaten.

Der Ausschnitt wird in einer Berichterstattung von Channel 4 News verwendet und zeigt die Handhabung eines Beatmungsgeräts anhand einer Simulationspuppe. Die Sprecherin erklärt, dass sich New Yorks Gouverneur gezwungen sah, Beatmungsgeräte aus China zu kaufen.

Puppen, wie die im Video gezeigte, werden nicht erst seit dem Coronavirus verwendet, sondern für alle möglichen Situationen – sei es vom Zwischenfall während einer Narkose oder einer kritischen Übergabesituation vom Rettungsdienst ans Krankenhauspersonal, bis hin zu einer Geburt. Die Ärzte, Pflegekräfte und Rettungsdienstmitarbeiter werden bewusst in eine von ihnen realistisch empfundene Situation gebracht. Diese Trainings sind nämlich für den Ernstfall gedacht, denn unter Stress steigt die Gefahr für Fehler.

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Auch hierzulande wird medizinisches Personal mit Simulationspuppen im Intensivbett vorbereitet, wie ein Artikel der WELT zeigt.

Ein weiterer Punkt betrifft das Persönlichkeitsrecht von Patienten. Denn man darf nicht einfach so Patienten ablichten und das Material öffentlich zeigen, dazu wird eine Einverständniserklärung des Patienten selbst oder des gesetzlichen Betreuers benötigt. (Siehe hier, hier, hier und hier)

Fazit

Ob  Aufnahmen eines Simulationstrainings tatsächlich auf CNN zu sehen waren, lässt sich an dieser Stelle weder bestätigen noch widerlegen.

Dass solche Aufnahmen in der Berichterstattung verwendet werden, stimmt. Das zeigt der Ausschnitt der Handhabung eines Beatmungsgeräts an einer solchen Simulationspuppe.

Die Behauptung aber, „Schaufensterpuppen“ würden als COVID-19- Patienten dargestellt werden, ist falsch – denn es kommt immer darauf an, in welchem Zusammenhang diese Aufnahmen mit den Simulationspuppen gezeigt werden.

Passend zum Thema: Coronavirus: Die Eskalationsstufen der Falschmeldungen

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