Pony mit Messer schwer verletzt?

Autor: Tom Wannenmacher

Da auf Facebook immer wieder verletze oder kranke Tiere, im Zusammenhang mit dubiosen Betrügereien, auftauchen sind Facebook-User schon so dermaßen verunsichert, dass wir im Moment wieder unzählige Anfragen zu einem Thema erhalten haben. Es geht um ein Pony, dass mit einem Messer schwer verletzt wurde.

Es handelt sich dabei um dieses Statusbeitrag:

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(Screenshot: Öffentlicher Facebook-Statusbeitrag)

In diesem steht:

++BITTE TEILEN++ Pony mit Messer schwer verletzt

In der Zeit von So., 07.09.2014, 09.00 Uhr, bis Mo., 08.09.2014, 09.00 Uhr, wurde eine kleine Ponystute auf einer Weide in der Nähe von Wolfshagen/Harz schwer verletzt. Der Täter begab sich auf die Weide und fügte dem Pony eine ca 30 cm

Folgt der Nutzer dem Verweis, dann öffnet sich die Webseite “Polizeinews”. Die Seite mit dem Namen „Polizeinews“ mag zwar recht glaubwürdig klingen, aber die Seite ist nicht von der Polizei. Mehr dazu am Ende des Berichtes.

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(Screenshot: Polizeinews.org)

Was schon mal sicher ist, ist das es sich hierbei um keine Klickfalle oder ähnliches handelt. Hier haben auch keine Betrüger Ihrer Finger im Spiel.

Diesev Vorfall hat es tatsächlich gegeben.

Die Polizeiinspektion Goslar hat am 9.9.2014 folgende offizielle Pressemitteilung veröffentlicht:

Goslar (ots) – Pony auf Weide schwer verletzt ( Foto)

In der Zeit von So., 07.09.2014, 09.00 Uhr, bis Mo., 08.09.2014, 09.00 Uhr, wurde eine kleine Ponystute auf einer Weide in der Nähe von Wolfshagen/Harz schwer verletzt. Der Täter begab sich auf die Weide und fügte dem Pony eine ca 30 cm lange Schnittwunde im Brustbereich zu. Die Besitzer fanden die kleine Stute unter Schock stehend auf der Weide vor. Sie musste stationär in einer Pferdeklinik behandelt werden. Die Polizei Langelsheim hat eine Spurensuche durchgeführt und die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise bitte unter Tel. 05326-97870 an die Polizei Langelsheim.

Otto Brodthage, Polizeihauptkommissar
Quelle/Verweis: http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/56518/2826549/pol-gs-lanelsheim-pressebericht-ii-v-09-09-2014


Nun zurück zur Seite “Polizeinews.org”

Laufend bekommen wir immer wieder Anfragen zu den Statusbeiträgen die über die Webseite “Polizeinews.org” die auf Facebook geteilt werden. Nutzer fragen bei uns an, warum gewissen Statusbeiträge / Berichte udgl. immer wieder auf Facebook geteilt werden, obwohl aus diversen Medien bereits bekannt ist, dass viele Fälle bereits abgeschlossen sind.

Diese Seite und Statusbeiträge STAMMEN NICHT von der Polizei!

Auf der genannten Webseite werden Pressberichte, die auch von der Polizei kommen, veröffentlicht. Entweder werden diese “händisch” eingegeben oder diese Meldungen werden automatisiert von diversen Presseportalen geholt. Diese Beiträge / Artikel werden weder korrigiert noch aktualisiert.

Des weiteren kommt hier noch dazu, dass Diskussionen (Kommentare), die man in jedem Artikel abgegeben kann, nicht moderiert werden.

Das alles ist eine Grundlage dafür, dass euer Teilen, Liken und Kommentieren mehr schaden als nutzen kann (veraltete Suchmeldungen, die die Aufmerksamkeit von aktuellen Fällen lenken; Hetzjagden; Verwechslungsgefahr mit offiziellen Stellen).

Leider fehlt bei den Artikeln auch immer die Quellenangabe und / oder der Verweis, zum eigentlichen Pressebericht der Polizei. Dies wäre aber wünschenswert, denn so könnte man als Internetuser nachvollziehen woher diese Information stammte.

Fazit:

Die Webseite sowie die dazugehörigen Facebook-Seiten (es gibt für jede Stadt eine eigenen Facebook-Seite) sind für den User transparent gestaltet. Sie beinhalten neben den Datenschutzerklärungen auch einen Haftungsausschluss sowie ein Impressum. Laut Angabe der Betreibers, werden auch nur offizielle Pressberichte veröffentlicht.

Die Idee hinter der Seite mag gut sein, aber leider wurde diese nicht zu Ende gedacht.

Bereits veröffentlichte Artikel / Beiträge / Presseberichte, werden weder korrigiert noch aktualisiert. Durch dieses Versäumnis kann es dazu kommen, dass Internetuser älter Berichte, die womöglich bereits abgeschlossen sind, wiederum auf Facebook, Google oder Twitter teilen.

Daumen runter Dieses erneute Teilen führt dann zu den bereits typischen Kettenbriefen im Internet und dies geistern dann noch Jahre herum.

1) Der Eindruck wird erweckt, es handele sich um offizielle Beiträge, die die Polizei so erstellt hat.
2) Auch ältere Beiträge können geteilt werden – sie werden nicht aktualisiert, korrigiert, oder zurückgezogen.
3) In den Kommentaren, die nicht moderiert zu sein scheinen, finden sich zuweilen Hetzjagden.

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(Screenshot / Kommentare auf der Seite Polizeinews zum o.a. Thema)

Autor: Anita, mimikama.org

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