Pokemon Go wird kostenpflichtig? – Der Postillon und sein satirischer Pokeball

Autor: Ralf Nowotny

Ende Gelände, aus die Maus. Oder das Pokemon in diesem Fall. Pokemon Go wird kostenpflichtig, so rumort es auf Facebook.

Wahrheit, oder wird mal wieder nur die Überschrift gelesen?

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„Kostenlose Testphase bald vorbei: Pokémon Go kostet ab 6. August 12,99 Euro pro Monat“

…so titelt der Postillon. Weiter heißt es im Text:

„Wer nicht bezahlen möchte, sollte die App noch vor dem 19. Juli von seinem Smartphone löschen (drei Monate Kündigungsfrist beachten).“

Panik!

„Jeder kennt doch den Posti”! Nein dem ist nicht so. Anbei ein Auszug von Useranfragen, die uns über unser Meldeformular erreicht haben.

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Und nein, wir hatten mehr als zwei Anfragen dazu, aber wollen euch nicht mit Screenshots langweilen. Stattdessen betonen wir noch mal deutlich, dass es wichtig ist, auf die Quelle einer Nachricht zu achten, nicht nur die Überschriften zu lesen.

Woher kommt die Meldung?


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Werfen wir doch mal einen Blick auf die Seite. Dort sehen wir, wenn wir die Seite zum ersten Mal aufrufen, die übliche Zustimmungserklärung, dass die Seite Cookies verwendet, allerdings hübsch sarkastisch.

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„Der Postillon verwendet Cookies (Buh!) für alles mögliche (Werbung, Facebook, NSA). Durch Ihren Besuch stimmen Sie dem zu.“

Der Postillon existiert, so geben sie selbst an, seit 1845. Damals soll ein Mittelfranke auf die Idee gekommen sein, seine Werbebroschüren durch aktuelle Tagesgeschehnisse aufzupeppen, die er von durchreisenden Postillionen (Postboten) hörte. Seitdem sorgte der Postillon immer wieder für Verwirrung, so soll der Postillon 1870/71 den deutsch-französischen Krieg ausgelöst haben, da sich in einem Artikel über Froschschenkel ein Übersetzungsfehler befand.

Aber auch in jüngster Zeit sorgt der Postillon immer wieder für Wirbel: So soll Österreich Lastwagen mit toten Flüchtlingen im Mittelmeer versenkt haben, an Halloween soll ein schwer verletzter Junge nur Süßigkeiten statt Hilfe bekommen haben und Tabakverkäufer müssen ab 2017 einen schwarzen Umhang und Sense tragen.

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Sie machen doch nur Spaß!

Nochmal für alle, die immer noch unsicher sind:
Der Postillon ist eine Satireseite! Man schaue einfach mal in die FAQ (Frequently Asked Questions, also Häufig gestellte Fragen) der Seite, dort liest man:

„1. Stimmt das, was im Postillon steht?
Nein, alles, was im Postillon steht, ist Satire und somit dreist zusammengelogen. Alle auftauchenden Charaktere sind fiktional, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. Das sollte eigentlich offensichtlich sein, obwohl zahlreiche Kommentare darauf hinweisen, dass vieles hier für bare Münze genommen wird.“

Fazit

Nein, Pokemon Go wird nicht kostenpflichtig. Die Meldung stammt von einer Satireseite und persifliert damit die immer wieder auftauchenden Fakemeldungen, dass z.B. Facebook oder WhatsApp kostenpflichtig wird.

Ihr dürft also weiterhin kostenlos virtuelle Monstertierchen sammeln. Aber denkt dran: Ihr müsst den virtuellen Pokeball werfen. Nicht das Handy selbst!

Eines noch:

Wem da obige Meme mit Louis de Funès nichts sagt, dem sei dieser Filmausschnitt ans Herz gelegt:

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