Werden alte „nutzlose“ Pferde bei Stierkämpfen getötet?

Autor: Ralf Nowotny

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Die Behauptung unter der Lupe
Die Behauptung unter der Lupe

Eine Tierschutzseite auf Facebook zeigt zwei Bilder von Stierkämpfen und Pferden, die als Ziele für die Stiere dienen sollen.

Es geht um folgende Bilder und die Behauptung dazu:

https://www.facebook.com/animalfreedomfighter/photos/a.1421599038058963/2406944712857719/?type=3&theater

Auf Deutsch lautet der Text:

„ALTE PFERDE, DIE ALS „NUTZLOS“ ANGESEHEN WERDEN,  SIND EINFACHE ZIELE FÜR MISSBRAUCHTE BULLEN…. bei den „Stierkampf“ genannten Horrorshows, bei denen der Stier tagelang vor dem gewalttätigen Spektakel isoliert und gefoltert wird…auch die Pferde sind „vorbereitet“. um sie unfähig zu machen, zu hören, zu riechen oder zu sehen, was passiert….ihre Stimmbänder sind verstümmelt, so dass sie nicht vor Angst schreien werden, wenn die Bullen sich ihnen nähern und das Publikum ihre Schreie nicht hören wird…sie haben Vaseline und Baumwolle in ihre Ohren und Nasenlöcher geschoben, wodurch sie ihrer Sinne beraubt werden…dann springt der sadistische Picador auf das verwirrte Pferd und sticht den Stier mit mehreren Schwertern…der Stier versucht sich zu verteidigen, indem er die Seite oder den Bauch des Pferdes attackiert… und wenn das Pferd verletzt ist, werden die Därme wieder reingeschoben und mit Faden und ohne Betäubung genäht….einige sterben am Blutverlust, während andere an Herzinfarkten durch ihre intensive Angst, ihren Schmerz und ihre Erschöpfung sterben“

Hinweis:
Dieser Artikel soll nicht den Stierkampf und deren Methoden verteidigen oder schönreden, sondern einzig und alleine die zu den Pferden gemachten Behauptungen unter die Lupe nehmen.

Der Ursprung des Bildes und des Textes

Beides stammt von einer Petition, die die Verwendung von Pferden bei Stierkämpfen unterbinden möchte.

Gibt es Pferde bei Stierkämpfen?

Die Art des Stierkampfes, bei denen Pferde beteiligt sind, nennt sich „Rejoneo“.
Zweifellos sind die Pferde dabei einem großen Stress ausgesetzt, doch würde sicher nicht jedes Pferd, ob alt oder nicht, dies so mitmachen, wie es in den Arenen zu sehen ist.

Die Seiten „Royal Andalusians“ und „Toros y Toreros„, welche sich beide intensiv sowohl mit Stierkämpfen als auch mit dem „Rejoneo“ beschäftigen, erklären genauer, was dabei eigentlich geschieht.

Um was für Pferde handelt es sich?

Gleich im ersten Satz des Beitrages wird behauptet, dass für den Stierkampf mit Pferden alte „nutzlose“ Pferde verwendet werden, die dem Stier als Ziel dienen.

Dies ist allerdings falsch!
Diese Pferde unterschiedlicher Rassen durchlaufen nicht nur eine klassische Dressurausbildung, sondern lernen auch zahlreiche Lektionen der „Hohen Schule“, beispielsweise den „Spanischen Schritt“ oder die „Piaffe“.
Nach der Grundausbildung werden die Tiere langsam an den Anblick von Stieren gewöhnt, indem zuerst mit einer Art Schubkarren mit Stierkopf geübt wird. Erst zu diesem Zeitpunkt zeigt sich, ob das Pferd überhaupt für den Stierkampf geeignet oder vom Charakter her zu ängstlich ist.

In den nächsten Schritten der Ausbildung werden die Pferde dann zunächst mit echten Kühen konfrontiert. Behalten sie da auch die Nerven, nehmen sie am Rande an Stierkampfturnieren teil, um sich an die Atmosphäre während eines Stierkampfes zu gewöhnen.
Erst im letzten Schritt nehmen die Pferde dann tatsächlich an Stierkämpfen teil. Sollten also die Nerven des Pferdes mitmachen, sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und exakt auf den Reiter hören, kann das Tier seine Karriere beginnen.

Seine Karriere?

Richtig. Denn es handelt sich keineswegs um alte Tiere, die quasi „verheizt“ werden, sondern um speziell ausgebildete Pferde, deren Ansehen von Kampf zu Kampf steigt, so dass viele Pferde, die eine solche Ausbildung bestanden haben und schon einige Male in der Arena standen, als unverkäuflich gelten.

Eine solche Ausbildung wäre nicht nötig, wenn die Pferde einzig und alleine dem Zwecke dienen würden, von dem Stier aufgespießt zu werden. Dann wäre auch jene Weste, die die Pferde tragen, die dem Schutz vor Verletzungen dient, überhaupt nicht nötig.
Die Augenbinde, welche manche Pferde tragen, gilt auch eher dem Schutz des Pferdes, damit es sich nicht durch optische Reize ablenken lässt und dadurch in Gefahr gerät, sondern sich einzig und alleine auf die Befehle des Reiters konzentrieren kann.
Dazu muss auch ein perfektes Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter aufgebaut werden, welches ebenfalls oft mehrere Jahre dauert.

Fazit

Die Pferde, welche bei Stierkämpfen eingesetzt werden, bekamen eine langwierige, spezielle Ausbildung und sind sehr wertvoll. Sie dienen dem Stier nicht als Ziel, sondern dem Stierkämpfer als Unterstützung.

So kann man durchaus darauf aufmerksam machen, dass Pferde dabei auch verletzt werden können, man kann auch eine Petition gegen den Einsatz von Pferden bei Stierkämpfen aufsetzen. Dann sollte man aber schon bei der Wahrheit bleiben und keine Horrorgeschichten von Pferden erzählen, deren „Gedärme wieder reingestopft“ und ohne Betäubung genäht werden.

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