“PayPal Sicherheitsmaßnahme” ist gefährliche Mail

Autor: Andre Wolf

Nicht alles, was sich als Sicherheitsmaßnahme ausgibt, ist auch zur Sicherheit gedacht. Diese angebliche “PayPal Sicherheitsmaßnahme” hat es auf die Daten abgesehen.

Mimikama: Warnung

Es handelt sich dabei um eine Mail, welche vorgibt von PayPal zu stammen und den Empfänger dazu animiert, sich auf einer Betrügerseite anzumelden. Gleichzeitig ist sie auch einer dieser “gefährlichen” Mails, die aufgrund ihres Aufbaus, Ausdrucks und ihrer Darstellung überzeugend wirkt.

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Der Originaltext dieser Mail lautet:

Sicherheitsmaßnahme – Wir brauchen Ihre Hilfe!

Hallo, Hana […]

Ihr Zugang wurde aufgrund ungewöhnlicher Aktivitäten vorrübergehend gesperrt.
Bei PayPal ist Sicherheit oberstes Gebot.
Deshalb sind einige Schritte notwendig, um Ihr Konto wieder wie gewohnt nutzen zu können:

Ihre nächsten Schritte:


  • PayPal-Konto entsperren. Folgen Sie den Anweisungen und verifizieren Sie sich
    als Besitzer mit Ihren Daten.
  • Fröhlich shoppen gehen. Dazu brauchen Sie nur noch Ihre E-Mail-Adresse und Passwort.

Und falls mal wieder etwas schief gehen sollte, erhalten Sie mit unserem
Käuferschutz Ihr Geld zurück erstattet.

Jetzt loslegen
Ihr PayPal-Team

E-Mail Referenznummer: # 5772625ec50c5922e31550cf5fcbaad1 #

Erneut schaffen es Betrüger eine Mail aufzubauen, die Viele Gefährliche Merkmale aufweist, die den Empfänger dazu bewegen können, dem Argument der Sicherheitsmaßnahme zu folgen.

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So enthält die Mail eine persönliche Anrede bestehend aus Vor- und Zunamen und ist strukturiert und sauber aufgebaut. “Das Auge liest flüssig”, das ist für eine Betrügermail immer besonders wichtig, da bei einem flüssigen Textaufbau durchaus auch mal Fehler überlesen werden können. Bei dieser Mail kommt hinzu: es gibt keine Fehler. Wer hier das Argument nutzt, man erkenne Phishing immer an schlechtem Deutsch, wird dieses Kriterium nicht anwenden können.

Gefälschte Mails

Wer nun dieser Mail glauben schenkt und die angebliche “Sicherheitsmaßnahme” durchgehen möchte, wird auf einen gefälschten PayPal-Login geleitet.

Eine Schutzsoftware zeigt in diesem Moment eine entsprechende Warnung:

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Ohne Warnheuristik gelangt man direkt auf eine gefälschte Login-Seite, welche PayPal nachempfunden ist und dem Besucher die Anmeldedaten abgewinnen möchte. In einem ersten Schritt geht es nur um die Logindaten, was bei PayPal schon durchaus Daten zum Zahlungsverkehr sind.

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In weiteren Schritten werden noch persönliche- und Adressdaten abgefragt, am Ende auch noch sensible Bankdaten.

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Ob Amazon, Ebay, PayPal oder ähnliche Portale, hier gilt die selbe Regel wie bei Banken:auf keinen Fall gültige Daten eintippen!

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

Artikel Vorschaubild: Frannyanne / Shutterstock.com

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