Panik auf YouTube wegen „Artikel 13“!

Autor: Kathrin Helmreich

Panik auf YouTube wegen "Artikel 13"!
Panik auf YouTube wegen "Artikel 13"!

Panikmache oder reelle Angst? YouTube droht mit dem Aus für kleine Kanäle. Warum?

Unser Kooperationspartner checked4you erklärt, was es mit dem neuen Urheberrecht der EU auf sich hat.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Statt einzelner Nutzer soll youtube selbst für Verletzungen des Urheberrechts in Videos verantwortlich gemacht werden.
  • Um sicher zu gehen, könnte youtube in Zukunft viele Videos automatisch verbieten.
  • Die Richtlinie der EU ist noch nicht gültig. Und was youtube genau tun wird, wenn sie gilt, weiß derzeit niemand wirklich.

„Der Vorschlag könnte Plattformen wie YouTube dazu zwingen, nur eine kleine Anzahl von Inhalten großer Unternehmen zuzulassen. Es wäre für schlichtweg zu riskant, Inhalte von kleinen Videomachern zu präsentieren, da die Plattformen nun direkt für diese Inhalte verantwortlich wären.“

Drastische Worte von YouTube-CEO Susan Wojcicki. Die Chefin der Videoplattform kritisiert Pläne der EU, mit einem neuen Urheberrecht in Zukunft Plattformen wie eben YouTube haftbar zu machen, wenn Nutzer gegen das Urheberrecht verstoßen.

Heißt konkret: Lädst du ein Video hoch, in dem z.B. ein Song enthalten ist, den du gar nicht ohne Erlaubnis des ursprünglichen Künstlers veröffentlichen darfst, kann der Künstler von YouTube Geld verlangen. So sieht es das neue Urheberrecht der Europäischen Union im jetzigen Entwurf vor.

Bisher kann YouTube nicht ohne weiteres dafür verantwortlich gemacht werden, wenn seine Nutzer in Sachen Urheberrecht Mist bauen. Was das Urheberrecht erlaubt und was nicht, liest du hier.

Kleine Kanäle bringen YouTube Werbeeinnahmen

Die Richtlinie zum neuen EU-Urheberrecht sagt in Artikel 13, dass große Plattformen (wie eben YouTube, aber auch Instagram, Facebook oder Google) sicherstellen müssen, dass hochgeladener Content kein Urheberrecht anderer verletzt. Weil das nicht einfach sei, droht YouTube-Boss Wojcicki nun halt mit dem Aus für kleine YouTube-Kanäle.

Dabei sollte man aber bedenken, dass YouTube eigentlich gar nicht auf die kleinen Kanäle verzichten kann. Denn sie sorgen für eine Menge Werbeeinnahmen, die der Plattform flöten gehen würden.

Noch ist nichts entschieden und selbst in den Gremien der EU (EU-Parlament und EU-Rat) gibt es keine Einigkeit darüber, wie die neue Richtlinie aussehen soll. Und dann müssen die Artikel auch noch in nationales Recht, sprich: für jedes EU-Mitgliedsland wie Deutschland, umgesetzt werden.

Diskussion um Upload-Filter

Die Panik, die jetzt auf YouTube geschürt wird, wirkt dramatisch. Die EU will YouTube aber nicht verbieten! Hinter der Richtlinie steckt der Gedanke, dass Menschen für ihre kreative Leistung auch bezahlt werden und es einfacher haben sollen, die Bezahlung zu bekommen. Die Mittel, mit denen das sichergestellt werden soll, könnten jedoch zur Folge haben, dass viele legale Inhalte verschwinden – oder gar nicht erst veröffentlicht werden.

Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Plattformen vor der Veröffentlichung von Inhalten prüfen, ob sie gegen Urheberrecht verstoßen. Stichwort: Upload-Filter. Eine solche Vorab-Prüfung fänden auch wir ziemlich übel. Denn ein Automatismus kann nicht erkennen, wann etwas ein Zitat oder Satire ist und dann eben doch verwendet werden darf, auch wenn jemand anderes das Urheberrecht daran besitzt.

Noch wird die neue Richtlinie entwickelt. Du kannst dich politisch einbringen und zum Beispiel mit Petitionen gegen Pläne der EU stimmen.

Und sollte YouTube tatsächlich für sich entscheiden, Europa den Rücken zu kehren, gibt es ja auch noch andere Video-Plattformen.

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