Pädophilentreffpunkt Youtube? Große Unternehmen stoppen Werbung!

Autor: Ralf Nowotny

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Artikeldbild: PixieMe / Shutterstock.com
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Vor einigen Tagen zeigte ein Youtuber auf, wie Pädophile Youtube nutzen, um sich untereinander zu vernetzen. Einige große Unternehmen zogen deswegen nun die Reißleine.

Kann das wirklich etwas an der Problematik ändern? Oder schadet das nicht eher anderen Youtubern und der Plattform selbst?
Doch beginnen wir von vorne!

Die Entdeckung eines Schlupfloches

Am 17. Februar 2019 postete der Youtuber „MattsWhatItIs“ ein Video, in dem er aufzeigt, wie ein, wie er es nennt, „Softcore-Pädophilenring“ Youtube dazu nutzt, um sich gegenseitig auf Szenen in Videos aufmerksam zu machen, in denen junge Mädchen und Jungs in für sie reizvolle Posen zu sehen sind.

Dies geschieht praktisch so, dass in den Kommentaren von Videos, in denen Kinder zumeist im Pool oder beim Tanzen zu sehen sind, sich immer wieder Kommentare mit Timecodes befinden:

Screenshot: mimikama.org
Screenshot: mimikama.org

Klickt man diese Timecodes an, wird zu Stellen in dem kommentierten Video gesprungen, an denen die Kinder bestimmte Posen einnehmen.

Durch Youtubes Algorithmus, den Nutzern ähnliche Videos vorzuschlagen, gelangt man nach nur wenigen Klicks zu weiteren Videos dieser Art, die zumeist auch Kommentare mit Timecodes haben.

Screenshot: mimikama.org
Screenshot: mimikama.org

Die Monetarisierung der Videos

Die Videos selbst sind keine Kinderpornografie, sondern bestehen zumeist aus Privataufnahmen, entweder aus Schwimmbädern oder von Swimming Pools, von diversen Challenges wie der „Popsicle Challenge“ und der „Icebath Challenge“ oder Gymnastikvideos.

Wenn Videos oft angeklickt werden, dann wird auch Werbung dazugeschaltet, so funktioniert Youtube. Und jene Videos bekommen oftmals mehrere Tausend bis zu über eine Millionen Klicks. Das freut die Uploader, die oftmals nicht die eigentlichen Ersteller der Videos sind, sondern sie offensichtlich nur zu diesem Zweck mit bestimmten Stichwörtern re-uploaden.

Große Unternehmen ziehen die Reißleine

Wie unter anderem „Techcrunch“ und „Cnet“ berichten, sind viele große Unternehmen wie Disney, Epic Games, Nestlé, McDonalds und AT&T auf diese Problematik aufmerksam geworden.
Die Unternehmen haben keine Kontrolle darüber, wo ihre Werbung auftaucht, möchten aber natrülich nicht im Zusammenhang mit Softcore-Pädophilie genannt werden. Deswegen zogen diese und einige andere Unternehmen nun ihre Werbung auf Youtube temporär zurück.

Was unternimmt Youtube?

In den Youtube-Richtlinien ist festgehalten, dass sexuell anstössige Kommentare und die Urheber davon gelöscht und von Youtube gebannt werden. Tatsächlich scheint auch Youtube zu reagieren: Die Videos sind zwar noch da, die Kommentarfunktionen bei den meisten Videos wurden jedoch deaktiviert.

Nun wird Youtube allerdings noch weitere Schritte gehen müssen, da viele der Uploader, die nur solcherlei Videos posten, weiterhin aktiv sind, deren Accounts wurden nicht gesperrt. Algorithmen greifen da (noch) nicht, so bleibt momentan nur, solche Youtuber manuell zu löschen, was ein Kampf gegen Windmühlen ist.

Leidtragende sind die Youtuber

Wenn große Unternehmen ihre Werbung vorerst nicht auf Youtube platzieren, wird das Pädophile herzlich wenig stören. Leidtragende sind Youtuber, die durch ihre Videos Geld verdienen, denn denen entgehen dadurch viele Einnahmen. Letzlich hat natürlich auch Youtube selbst dadurch einen finanziellen Schaden.

Ist die Aufregung geheuchelt?

Wir kommen allerdings auch nicht umhin, einen Blick auf den Youtuber selbst zu werfen, der jenes Video über das Schlupfloch postete, da er kein unbeschriebenes Blatt ist.
So weist der Youtuber „ReviewTechUSA“ darauf hin, dass „MattWhatItIs“ selbst eher zweifelhafte Videos hochlud, allerdings auf einerm anderen Kanal namens „Totally uncreative„. In einem der Videos namens „A Cam Girl ruined my life“ spricht er aus dem langsam rollenden Auto eine Schülerin an, ob sie Lust hätte, in einem „Ewachsenenfilm“ mitzuspielen. Unklar ist, ob die Schülerin echt oder eine sehr gute Schauspielerin ist, zweifelhaft ist es schon.

Zudem gab er in Gesprächen an, keinen Twitter-Account zu besitzen, was allerdings nicht der Wahrheit entspricht: Unter einem kleinen Account namens „It’s your boy Matt“ twitterte er Links zu seinen alten Videos, wie er beispielsweise (angedeuteten) Sex mit einer Gummpipuppe hat.

In einem Livestream forderte er seine Zuschauer dazu auf, sämtliche Unternehmen zu boykottieren, die auf Youtube Werbung schalten, da diese Unternehmen dadurch Pädophilie unterstützen würden. Das Video, in dem er das Schlupfloch aufzeigte, bezeichnet er als sein letztes Video auf Youtube.
Da kommt bei einigen Leuten natürlich der Verdacht auf, dass Matt mit diesem Video und seiner Aufforderung an die Zuschauer ein wenig wie ein kleines Kind reagiert, ein eher mittelmäßig erfolgreicher Youtuber, der durch den Boykottaufruf nicht etwa den Pädophilen schadet, sondern allen anderen Youtubern, die erfolgreicher als er sind.

Fazit

Es ist abzuwarten, wie Youtube gegen solche „Timestamper“-Kommentare vorgehen wird, außer bei den Videos die Kommentarfunktion zu blockieren.
Falsch ist es allerdings, vorschnell gleich sämtliche Werbung auf Youtube zu stoppen, da dadurch aufgrund einer kleinen Minderheit sehr vielen großen Youtubern, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen, Geld verloren geht.

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