Organsucher: Polizei dementiert

Autor: Andre Wolf

Wir haben Auskunft von der Pressestelle der Polizei Oberbayern Süd bezüglich der Warnmeldung um “Organsucher” bekommen.

Dabei geht es um folgende Warnmeldung, welche Mittlerweile mehrere tausend Male geteilt wurde:

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Die Statusmeldung spricht nicht nur von dem einen Entführungsversuch, sondern

Achtung Eltern!

Der Sohn meiner Freundin wurde an einer Bushaltestelle von einem Paar im Auto angesprochen, dass die Busse streiken und sie die Aufgabe hätten, die Fahrgäste schnell per Auto nach Hause zu fahren.

Das Kind war 11 Jahre alt und hatte sämtliche Sicherheitstrainings mitgemacht. Aber er stieg ein!!

Im Auto fragte ihn der Mann nach Dingen wie Größe, Alter, Gewicht und telefonierte dann.
Dann setzte er ihn mit den Worten „Ok, Du kannst aussteigen“ wieder ab.

Ein anderes Mädchen in dieser Region (Schwaben im Sommer 2015) verschwand auf Nimmerwiedersehen.

Die Polizei erklärte, dass es sich um Organsucher handelt. Der Junge hatte das Glück, nicht ins aktuelle Suchschema zu passen.

Dass er einstieg lag daran, dass es nicht um übliche eingeübte Floskeln wie „Süßes, Streicheltiere, Playstation“ als Lockmittel ging, sondern ein tagesaktuelles Thema, dass er aus Sendungen wie Logo usw. kannte.
Im Kopf der Kinder passiert dann nur etwas wie „Scheiße, Scheiße, ich komm‘ zu spät und krieg Ärger“, eine völlig neu zu bewertende Stress-Situation, bei der sie alles Gelernte vergessen!

Ich finde das so abartig krass, dass ich es aufgeschrieben habe, damit Ihr Eure Freunde genauso warnen könnt.

Empfehlung der Polizei:
Macht mit Euren Kindern ein Passwort aus, das jemand sagen muss, wenn ihn angeblich die Eltern geschickt haben.

Unterstreicht, dass es niemals Ärger geben wird, wenn ungeplante Dinge geschehen und keine noch so logische Geschichte je ein Grund ist, bei jemandem mitzugehen/einzusteigen.

Frauen sind leider auch keine Garantie für mehr Vertrauen.


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Problematisch: Organhandelsinformation

Sehr geehrter Herr (ZDDK/Mimikama),

[…]

Eine Aussage in Bezug auf „Organsucher“ wurde weder von uns als zuständige Pressestelle noch von unserem Fachbereich für Kriminalitätsbekämpfung getätigt. Weiterhin kann ich Ihnen mitteilen, dass uns grundsätzlich keinerlei Vorfälle mit vermeintlichen „Organsuchern“ bekannt sind bzw. gemeldet wurden.

Abschließend möchte ich noch anführen, dass es Ende 2015 keinen Fall von Kindesentführung (in welchem Zusammenhang auch immer) gab.

(An dieser Stelle danken wir dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd für die netten persönlichen Wort in der Mail)

Identischer Text

Ebenso kann hier auch eine Aussage nicht stimmen: am 28. Dezember wurde selbiger – wirklich exakt selbiger Text – im Raum München verbreitet. Dieser Text wurde mittlerweile viele tausend Male verteilt.

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