Nahrungsergänzungsmittel als Schutz vor dem Corona-Virus?

Autor: Claudia Spiess

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Nahrungsergänzungsmittel als Schutz vor dem Corona-Virus?
Nahrungsergänzungsmittel als Schutz vor dem Corona-Virus?

Für die Behandlung der COVID-19-Erkrankung gibt es noch keine Arzneimittel oder Impfungen, so greifen viele auf Nahrungsergänzungsmittel zurück

Nahrungsergänzungsmittel als Schutz vor dem Corona-Virus? – Das Wichtigste zu Beginn: Es gibt keine Nahrungsergänzungsmittel, die eine Infektion mit dem neuen Corona-Virus verhindern können. Sie dienen generell nicht zur Behandlung von Erkrankungen, auch wenn die Werbung dafür eventuell etwas anderes verspricht.

Zur Behandlung der COVID-19-Erkrankung gibt es noch keine Arzneimittel, ebenso keine Schutzimpfungen. Hier springen Anbieter in die Bresche und suggerieren Prävention durch Nahrungsergänzungsmittel.

Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung des Immunsystems

Da es noch keine Medikamente oder Schutzimpfungen gegen das neue Coronavirus gibt, erhoffen sich viele Menschen eine gewisse Stütze oder Verstärkung des Immunsystems durch Nahrungsergänzungsmittel. Aktuell findet ein Boom statt. Produkte werden beworben und versprechen allerhand Wirkungen und Heilchancen.
Doch Abwehrkräfte können vor allem durch ausgewogene Ernährung und Bewegung gestärkt werden. Hinweise, ob Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe Einfluss auf das Immunsystem haben, gibt es keine.
Die meisten Vitaminpräparate sind außerdem so hoch dosiert, dass der Körper überflüssige Mittel wie zum Beispiel Vitamin C wieder ausscheidet.

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Rechtliches und irreführende Werbung

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Medikamente, sondern gehören laut Gesetzgeber zu den Lebensmitteln. Eine Werbung wie „Schützt vor Viren“ oder „Heilt Krankheit XY“ ist somit ausnahmslos verboten.
Umso gefährlicher sind Werbungen dieser Art dann, wenn sie Bezug auf eine spezifische Krankheit nehmen. Verspricht also die Werbung für ein Produkt, dass es Viren verhindert oder diese sogar abtötet, ist diese schlichtweg falsch und irreführend, da es kein Lebensmittel gibt, das diese Wirkung z.B. auf das Coronavirus hat.

Doch gerade jetzt findet man unzählige Angebote von mehr oder weniger seriösen Anbietern, die alternative Heilmittel und auch dubiose Versprechen anpreisen.

Man sollte sich daher bei allem, was man über derartige Produkte liest, immer fragen, wer Interesse daran hat, darüber zu berichten. Leider finden sich in viele Blogs oder auch Foren Anbieter, die als „Kommentatoren“ getarnt unterwegs sind und ihre Produkte so anbieten, um für sich Profit zu machen.

Abwehr und Desinfektion

Werbungen, die versprechen, dass man durch die Einnahme von gewissen Pflanzen, Getränken oder Vitaminen jegliche virale und bakterielle Bedrohungen – inklusive des neuartigen Coronavirus – abwehren könne, lassen so manchen in falscher Sicherheit wiegen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese auch falsch.

Es kursieren sogar gefährliche Tipps wie zum Beispiel die Einnahme von MMS (Miracle Mineral Supplement) und teilweise auch CDL (Chlordioxidlösung) zum Schutz vor dem Corona-Virus. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Bleichmittel für Textilien, das man auf gar keinen Fall einnehmen sollte!

Vitamine wie zum Beispiel Vitamin D, Vitamin C, Folat, B12, B6 und auch Vitamin A tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Mit dieser Information darf bei Nahrungsergänzungsmittel auch geworben werden. Jedoch ist es nötig, hier auf die Dosierung zu achten.
Ebenso sieht es bei Mineralstoffen aus. Selen, Zink, Eisen und Kupfer sind durchaus wichtig für unser Immunsystem. Werden jedoch zu viele Mineralstoffe eingenommen, bringt das die Regelkreisläufe im Körper durcheinander. Man sollte diese nur einnehmen, wenn zuvor ein Defizit bestanden hat.

Besonders aktuell und beliebt ist das Anpreisen von Cannabidiol (CBD) gegen das Corona-Virus, das jedoch als Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel nicht erlaubt ist. Für die Aussage, dass CBD „das Potential haben“ könnte, „bei Viruserkrankungen ein wichtiger Baustein bei der Behandlung oder auch der Prävention zu sein“, fehlt jeglicher wissenschaftlicher Beweis.

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So stärken Sie Ihr Immunsystem

Bewegung im Freien: Spazieren gehen und etwas Sonne an die Haut lassen. So wird die körpereigene Vitamin D-Produktion angeregt. Doch Achtung! Aufgrund örtlicher, gesetzlich empfohlener Beschränkungen nutzen Sie dafür Ihren Garten, Ihren Balkon oder auch das offene Fenster.

Ausgewogene Ernährung: Nehmen Sie viel Gemüse und Obst zu sich. Diese gelten immer noch als wichtigste Vitamin- und Mineralstofflieferanten.

Viel trinken und frische Luft: Lüften Sie regelmäßig und trinken Sie ausreichend viel. So vermeiden Sie trockene Schleimhäute, die Viren nahezu anziehen.

Ausreichend Schlaf: Achten Sie auf ausreichend viel Schlaf.

Hygiene: Ihre eigene Körperhygiene und auch die Hygiene bei der Lebensmittelzubereitung sollte auf hohem Niveau stattfinden.

Fazit

Alternative Heilmittel kann man zur Zeit als besonders gefährlich einstufen. Einerseits bringen sie nicht den gewünschten Effekt, suggerieren eine Wirkung, die sie nicht haben und bringen Menschen dazu, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Noch dazu werden sie meist zu hohen Preisen an den Verbraucher gebracht.

Sollte man trotzdem einen Kauf überlegen, ist eine genaue Vor-Information unumgänglich: Was verspricht der Hersteller oder Anbieter, liegen die angegebenen Daten im Bereich der Realität. Für hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel ist ärztlicher Rat einzuholen, um eventuelle Unverträglichkeiten oder Überdosierungen vorzubeugen.

Es bewährt sich auch hier wieder, kritisch zu bleiben und angebliche „Heilmittel“ mit einer gesunden Skepsis zu betrachten.

Kontakte bei Fragen und Unklarheiten

Nutzen Sie folgende Kontaktstellen bei Fragen oder Unsicherheiten zum Thema Nahrungsergänzungsmitteln und deren Hersteller und Anbieter:

Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Artikelbild: Shutterstock / Von Viktoriia LiSa
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