Messerangriff in Eisenach

Autor: Andre Wolf

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“Was ist dran an der Statusmeldung aus Eisenach?” fragen sich viele Nutzer auf Facebook. Wir können zumindest so viel dazu sagen: die Polizei Eisenach ermittelt derzeit noch. Bis auf eine wage Täterbeschreibung liegt jedoch noch kein Ergebnis vor, offizielle Angaben gibt es auch lediglich aus einem einzigen Zeitungsartikel der Thüringischen Landeszeitung.


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Folgende Statusmeldung erschien am 01.März 2016 auf einem Privatprofil unter Verwendung der öffentlichen Privatsphäreneinstellung: nach eigenen Aussagen handelt es sich hierbei um den Neffen des Angegriffenen, der den Angriff in einer längeren Statusmeldung beschreibt und und mehrere Fotos eines verletzten Hundes hinzugefügt hat:

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Der gesamte Statustext im Wortlaut:

Messerangriff in Eisenach auf dem Mann und seinen Hund Lucka

Am 20.02., zwischen 20 und 21 Uhr, war mein Onkel in der Stregdaer Alle in Eisenach, in Richtung Kreisverkehr mit seinem Dobermann spazieren. In dem Wohngebiet bemerkte er einen Mann, vermutlich nahöstlicher bzw. nordafrikanischer Herkunft. Dieser stand auf dem Gehweg und urinierte in den angrenzenden Busch. Mein Onkel hat den Mann nur darauf hingewiesen, dass die öffentliche Straße keine Toilette ist, worauf dieser meinem Onkel etwas in einer ihm unverständlichen Sprache antwortete.
Mein Onkel setzte unmittelbar nach der Bemerkung seinen Spaziergang mit dem Hund fort. Etwa eine minute später, auf der Höhe des Gehweges mit der Firma Hundhausen/Pneuhage ist mein Onkel von dem Mann von hinten überfallen worden. Dieser rammte ihm einen Scharfen Gegestand, vermutlich einen Messer, in die linke Körperseite. Als der Hund versuchte seinen Herrchen zu beschützen und auf den Täter zurannte, rammte dieser den scharfen Gegenstand, den Hund in den Hals. Als mein Onkel und der Hund zusammengebrochen zu Boden fielen, rannte der Täter auf die gegenüberliegende Straßenseite, in Richtung der Straße An der Feuerwache. Dort blieb er kurz stehen, blickte in Richtung meines Onkels und rief: „Allahu Akbar“. Sodann lief er davon und verschwand aus dem Blickfeld.
Mein Onkel kam in die Notaufnahme, wo die Schnittwunde mit …Stichen versorgt wurde. Auch der Hund konnte durch eine Notoperation gerettet werden.
Die beigefügten Bilder zeigen die Schnittwunde des Hundes vor dem OP-Eingriff und danach.
Die Polizei Eisenach hat die Tat nicht öffentlich gemacht und erst auf Nachdruck der Presse den Hergang der Tat bestätigt.
Der Artikel soll keinesfalls Vorurteile schüren. Allerdings soll er auf die Missstände aufmerksam machen.

An dieser Stelle kann man davon ausgehen, dass die Bilder authentisch sind. Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es lediglich eine einzige Fundstelle in den Medien, in der diese Situation beschrieben und auch mit Polizeiangaben ausgeführt ist.

Thüringische Landeszeitung

In der Thüringischen Landeszeitung (TLZ.de) gibt es einen Artikel vom 25. Februar 2016, in dem der Ablauf ähnlich geschildert ist. Ein Unterschied, welcher in der Statusmeldung auf Facebook nicht zu sehen ist, ist die Anzahl der Personen, welche in der Situation anwesend waren. So spricht die Zeitung von 4 Personen (Zwei russisch-stämmige Ehepaare):

Zwei russisch-stämmige Ehepaare waren nach einer Feier mit dem Hund auf dem Nachhauseweg und erblickten einen Mann, der in der Öffentlichkeit urinierte, schildert Mothes. Es kam zum Kontakt mit dieser unbekannten Person und wohl auch zu einer verbalen Auseinandersetzung. In deren Folge habe der von den beiden Paaren angesprochene Mann einen der beiden Männer mit einer Stichwaffe verletzt, kurz darauf auch den Hund. Dann sei der Täter geflüchtet.

Was jedoch eindeutig zu entnehmen ist: es gibt keine Pressemitteilung der Polizei. Das bemängelt sowohl der Statustext auf Facebook, als auch der Artikel in der TLZ. Dies wird auch indirekt in dem Artikel der TLZ durch den Leiter des Ermittlungsdienstes der Polizeiinspektion Eisenach bestätigt:

Wie diese Kommunikationsstörung entsteht, darüber wollte Dietmar Mothes, Leiter des Ermittlungsdienstes der Polizeiinspektion Eisenach gestern nicht spekulieren. Das entziehe sich seiner Kenntnis. Die für die PI Eisenach zuständige Pressestelle der Polizeidirektion Gotha ist derzeit wegen Krankheit zudem nicht besetzt.

Sehr wage Täterbeschreibung

Nach Angaben der TLZ sucht die Polizei nun nach einem Mann mit nordafrikanischer Herkunft. Er habe arabisch gesprochen. Der Täter sei 25 bis 35 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und habe eine normale, schlanke Statur. Bekleidet sei er gewesen mit schwarzem Oberteil und einer hellen Hose, vermutlich eine Sporthose. Er habe einen Vollbart oder ein Tuch vor dem Gesicht getragen, heißt es in der Polizeibeschreibung.

Bisher kein Ergebnis

Wir haben eine entsprechende Kontaktanfrage an die Polizei gesendet, welche wie folgt beantwortet wurde:

Sehr geehrter Herr Sachs,

Der Sachverhalt entspricht dem Grunde nach den Tatsachen. Es hat eine Körperverletzung gegeben, auch ein Hund wurde verletzt.
Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir jedoch auf die Einzelheiten dieses Sachverhaltes zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingehen. Wir hoffen daher auf Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

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