Men in Black – Mal an der Krawatte gezogen und angeschaut [Mystery]

Ein Moment Ihrer Zeit für die Wahrheit.

In einer Welt voller Fehlinformationen und Fake News ist es unser Auftrag bei Mimikama.org, Ihnen zuverlässige und geprüfte Informationen zu liefern. Tag für Tag arbeiten wir daran, die Flut an Desinformation einzudämmen und Aufklärung zu betreiben. Doch dieser Einsatz für die Wahrheit benötigt nicht nur Hingabe, sondern auch Ressourcen. Heute wenden wir uns an Sie: Wenn Sie die Arbeit schätzen, die wir leisten, und glauben, dass eine gut informierte Gesellschaft für die Demokratie essentiell ist, bitten wir Sie, über eine kleine Unterstützung nachzudenken. Schon mit wenigen Euro können Sie einen Unterschied machen.

Stellen Sie sich vor, jeder, der diese Zeilen liest, würde sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen – gemeinsam könnten wir unsere Unabhängigkeit sichern und weiterhin gegen Fehlinformationen ankämpfen.

So kannst Du unterstützen:

PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady oder Patreon: für regelmäßige Unterstützung.

Autor: Ralf Nowotny

„Zeitweise befinden sich etwa 1500 Außerirdische auf unserem Planeten und die meisten hier in Manhattan.

ZDDK-Mystery

Und die meisten sind auch durchaus korrekte Leute, die nur versuchen über die Runden zu kommen.“ – „Taxifahrer.“ – „Nicht so viele wie man glaubt.“

Seit dem Kino-Blockbuster „Men in Black“ sind jene schwarz gekleideten mysteriösen Männer, die UFO-Zeugen besuchen sollen, auch der breiten Öffentlichkeit ein Begriff. Wir gehen nun der Frage nach, ob es sie wirklich gibt oder nur reine Erfindung sind.

clip_image002
Bildquelle: Columbia Pictures/Everett

Sie fliegen in schwarzen Helikoptern und fahren schwarze Wagen mit unbekannten Kennzeichen. Seit den 50er Jahren suchen sie Zeugen von UFO-Begegnungen auf und raten ihnen dringend, kein weiteres Wort mehr über die Sache zu verlieren. Manche sagen, sie seien von der Regierung, andere sagen, es seien Außerirdische. Es sind die „Men in Black“.

Seit den 50 Jahren scheinen diese Männer UFO-Zeugen zu besuchen. Zeugen sagten aus, dass sie immer spät nachts vor der Tür auftauchen. Ihre Haut sei dunkel oder unnatürlich blaß, ihre Augen haben eine seltsame Farbe, der Körper scheint haarlos zu sein, ihre Kleidung und Fahrzeuge sehen immer wie brandneu aus.

Geschichten über die Men in Black gibt es zuhauf,

doch momentan sind es einfach nur genau das: Geschichten. Es gibt bisher kein einziges Fotos dieser Männer, keine einzige Aufnahme von Überwachungskameras und keine Notiz eines „seltsamen Nummernschildes“. Das ist alleine aber noch kein Gegenbeweis, denn wenn die Men in Black so gut sind, wie in den vielen Berichten über sie, sorgen sie natürlich dafür, dass es keinerlei Beweise für ihre Existenz gibt. Dies macht das Phänomen so interessant: Es gibt weder Beweise noch Gegenbeweise, also müssen wir ein wenig tiefer buddeln, um Genaueres herauszufinden.

Woher kommt der Mythos?

Erstmals mit dem Namen „Men in Black“ tituliert liest man von ihnen in einem Buch von 1956 mit dem Namen „They knew too much about Flying Saucers“ (dt: Sie wussten zuviel über Fliegende Untertassen) des UFOlogen Gray Barker.

clip_image004

Das Buch erzählt nach eigenen Aussagen die wahre Geschichte, wie UFOlogen von vermeintlichen Regierungsbeamten gezwungen wurden, weder über UFOs zu reden noch darüber zu schreiben.
Dieses Buch konnten die Men in Black aber anscheinend nicht verhindern. Es wurde ein Bestseller und bildet die Grundlage nahezu jeden Berichtes, den es jemals über die Men in Black gab. Sogar in „UFOs and Related Subjects: An Annotated Bibliography“, einer Publikation des US Air Force Office of Scientific Research von 1969 findet es Erwähnungen.

Werfen wir einen Blick auf die Person Gray Barker

Der Autor John Sherwood, ein ehemaliger Autorenschüler Barkers, konnte dazu in einer Serie des Magazins „Sceptical Inquirer“ einiges über seinen ehemaligen Tutor erzählen. So riet Barker ihm, seine Artikel nie so aufgeklärt und nüchtern zu schreiben, sondern immer einen Sensationsfaktor mit einzubauen, um die Leser zu fesseln. Auch soll er miterlebt haben, wie Barker mit verstellter Stimme Parapsychologen wie den damals recht bekannten John Keel anrief, um ihnen von erfundenen ungewöhnlichen Phänomenen zu berichten. All dies, um eine neue Story zu haben.

Als weiteres Beispiel erzählte Sherwood, dass Barker und sein Freund Jim Moseley 1957 einen gefälschten Brief der US-Regierung an den polnischen Immigranten George Adamski schrieben, welcher glaubte, von Aliens entführt worden zu sein. In dem Schreiben hieß es, dass die Regierung sehr angetan sei von seinen Erlebnissen, welche er mit der Weltöffentlichkeit teilen sollte. Kurz darauf erschien, oh Wunder, ein Buch namens „Gray Barkers Book of Adamski“.

clip_image006

Dem aufmerksamen Leser wird bereits der Riss in der Logik aufgefallen sein

Einerseits wollen jene Men in Black Aussagen über UFOs verhindern, andererseits scheint aber Barker alleine die Berechtigung zu haben, neue und sensationelle Bücher über das Phänomen schreiben zu dürfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Zurück zu den Men in Black

1952 fand Barker einen Verleger für seine frühen Geschichten, einen Newsletter namens „Space Review“ des International Flying Saucer Bureau. Klingt nach nem großen Namen. Aber nein, jene Institution bestand nur aus einer Person namens Albert K. Bender, der, obwohl in den Mitdreißigern, mit seinem Stiefvater in einer 1-Zimmer-Wohnung lebte, die er „Chamber of Horrors“ nannte und mit Zeichnungen von Geistern und Skeletten dekorierte. Ab 1953 half Barker Bender jenen Newsletter herauszubringen und stieß in jenem Jahr auf den „Robertson Panel Report“, ein Dokument, welches vom CIA freigegeben wurde. In jenem Report ging es u.a. auch darum, ob UFO-Sichtungen eine Gefahr der nationalen Sicherheit darstellen würden. Offizielle Aussage übrigens: Nein, bisher konnten sämtliche Sichtungen als natürliche Phänomene erklärt werden.

Allerdings stieß Barker noch auf eine weitere interessante Passage in dem Dokument. Dort hieß es, man solle zwei bestimmte Gruppierungen von UFO-Enthusiasten in Los Angeles und Wisconsin im Auge behalten, da Jene durch ihren großen Einfluss evtl. Paniken in der Bevölkerung auslösen könnten, sollte sich wieder eine Sichtung ereignen.

Der sehr paranoid veranlagte Bender beendete daraufhin die Herausgabe des Newsletters, da er befürchtete, ebenfalls von der CIA beobachtet zu werden, und schrieb im letzten Newsletter, dass drei Männer in dunklen Anzügen, die „von einer höheren Autorität seien“, ihn sehr eindringlich, aber ohne grob zu werden, darum baten, den Newsletter nicht mehr weiter zu veröffentlichen. Eine weitere Begründung Benders war, dass laut einer Prophezeiung von Nostradamus die Regierung am 10. Dezember 1953 ohnehin die Wahrheit über UFOs der Weltöffentlichkeit präsentieren würde.

Dies geschah nicht. Stattdessen schwieg Bender bis 1962, als Barker ihn bat, für ein gemeinsames Buch namens „Flying Saucers and the three Men“ seine Erlebnisse und Eindrücke zu schildern.

clip_image007

Achtung, nun wird es bizarr

In dem Buch schildert Bender, wie er durch Astralprojektion in die geheime unterirdische Basis der Außerirdischen in der Antarktis reisen konnte, welche von drei Arten von Aliens bewohnt wird. Dir drei Männer damals haben ihn auch nicht direkt besucht, sondern waren eine psychische Manifestation. Wir überlassen es an dieser Stelle einfach mal den Psychologen, an welcher Geisteskrankheit Bender litt.

Barker setzte sich nun an den Schreibtisch und schrieb seine eigene Version dieser Geschichte wieder, ungeachtet der Tatsache, dass jene Erzählungen von einem offensichtlich geistig verwirrten Mann stammen. Die Legende der „Men in Black“ war geboren.

Fazit:

Existieren die Men in Black nun oder nicht? Jene erstmalige Erwähnung war das Produkt eines geistig kranken Mannes. Tatsächlich allerdings, das darf man nicht unerwähnt lassen, besuchten Regierungsbeamte zu jener Zeit im Rahmen des „Project Blue Book“ Zeugen von UFO-Sichtungen, um genaueres über jene vermeintlichen Außerirdischen zu erfahren. Keiner jener Zeugen berichtete aber jemals, dass diese Beamten sich in der Art und Weise aufführten, wie Bender es in seinen Fantasien beschrieb. UFO-Sichtungen gibt es zuhauf, und Menschen machen sich gerne interessant. Da schadet es ja nicht, wenn man noch etwas von diesen mysteriösen Men in Black hinzudichtet. Marketing ist alles.

In diesem Sinne: Lasst euch nicht blitzdingsen. Und seit lieb auf Facebook. Bedenkt immer die Worte von Agent J:

„Polieren Sie mal ihre zwischenmenschliche Technik auf. Alle würden viel netter reagieren, wenn sie etwas höflicher wären.“

Autor: Ralf, mimikama.org

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.