Melonen mit Platzangst

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

Es ist Sommer, zumindest kalendarisch. Was gibt es im Sommer schöneres als ein Stück gekühlte Wassermelone? – Richtig, zwei Stück gekühlte Wassermelone.

Jedoch soll uns diese Freude durch eine Mahnung des „Likemag“ getrübt werden, weshalb uns derzeit zahlreiche Anfragen dazu erreichen. In dem Artikel wird vor dem Verzehr einer Wassermelone gewarnt, „wenn sie SO aussieht“. Auf der Abbildung sehen wir ein Stück Wassermelone, die einen Riss hat in dem weiße Kerne stecken.

Im Text selber wird dann die Chemikalie Forchlorfenuron erwähnt. Es sei ein Wachstumsmittel und hochgradig gesundheitsgefährdend.

„Wachstumsmittel“ ist etwas verkürzt ausgedrückt, trifft es aber im Grunde, denn die Chemikalie ist Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln und führt bei einigen Obstsorten zu erhöhtem Wachstum. Sie gehört aber durchaus zu den gefährlichen Stoffen, allerdings ist sie nicht nur in China zugelassen, sondern auch in der EU, lediglich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist er verboten. Bekannt wurde der Stoff 2011 durch die „explodierenden Wassermelonen in China“, dort hatten Bauern, die erstmals mit einem Pflanzenschutzmittel, welches den Wirkstoff Forchlorfenuron enthielt, gearbeitet und es durch das Motto „viel hilft viel“ übertrieben. Die Früchte hielten dem Druck nicht stand. Die chinesische Regierung hat das Problem erkannt und entsprechende Richtlinien erlassen.

Ob der Riss im Fruchtfleisch der Melone tatsächlich von einem Wachstumspräparat ausgelöst wurde, oder ob es sich lediglich um ein Stück „abgelagerte“ und deshalb angetrocknete Melone handelt, lässt sich anhand des Bildes nicht nachweisen. Die weißen Kerne geben auch keinen Hinweis auf eine Gefahrenlage – weiße Melonenkerne sind einfach noch nicht reif.

Wir können den Artikel nicht widerlegen, da aber in der EU Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff zugelassen sind, wäre es eine einfache Möglichkeit, bis zur endgültigen Klärung des Themas, die Wassermelonen auf dem Wochenmarkt beim Erzeuger aus der Region zu erwerben, denn wie erwähnt, ist der Wirkstoff in Deutschland nicht zugelassen. Was nicht bedeutet, dass der landwirtschaftliche Schelm aus der Region nicht doch ein nicht zugelassenes Präparat verwendet, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er sich an die Regeln hält, ist doch recht hoch.

Quellen:

http://likemag.com/de/wenn-deine-wassermelone-aussieht-darfst-du-sie-auf-keinen-fall-essen/199516

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/china-explodierende-melonen-entsetzen-landwirte-a-763114.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Forchlorfenuron

 

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