Marienkäfer im Maul eines Hundes?


Autor: Tom Wannenmacher
Datum: 10. November 2016

Vor wenigen Tagen hat eine Webseite einen Statusbeitrag auf Facebook aufgegriffen und hat eine sehr emotionale Geschichte dazu geschrieben.

Und da emotionales bei Facebook-Nutzer immer sehr “heftig” ankommt ist es klar, dass wir dazu auch Anfragen erhalten. Es handelt sich um die Marienkäfer, welche sich in Hundeschnauzen einnisten. Sieht auf Facebook so aus:

image

Veröffentlicht wurde dieses Fot am 2.11.2016 auf Facebook und ist hier zu finden:

Die Nutzerin schreibt hier, dass es sich hierbei um asiatische Marienkäfer handelt und das der Biss sehr Schmerzhaft sei.

Stimmt das?

Aus Asien eingeführt, wurden sie als biologische Schädlingsbekämpfer gegen Läuse eingesetzt. Heute jedoch sind sie eine Bedrohung für die einheimische Marienkäfer-Population. Und als das noch nicht schlimm genug wäre, geistert nun ein schauriges Bild durch das Internet.

Es zeigt, wie sich diese asiatischen Marienkäfer in dem Gaumen einer Hundeschnauze festsaugen.

Und wie immer sollte man nicht alles glauben, was im Internet verbreitet wird.

Bei Gefahr sondern diese Terrorkäfer eine orange-gelbe Flüssigkeit (Hämolymphe) ab, die übelriechend und in seltenen Fällen eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Aber sie sind keine Vampir-Käfer, wie dieses gruselige Bild vermuten lässt.

Bereits im Jahre 2015 wurde hier folgendes berichtet:

In dem Artikel ist die Rede von einem sogenannten Vampire Marienkäfer. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Asiatischen Marienkäfer, er wird auch als Vielfarbiger- oder Harlekin-Marienkäfer bezeichnet und ist bekannt für seine überaus große Gefräßigkeit bekannt.

Aus diesem Grund wurde er in großen Mengen aus seiner Ursprungsregion Asien in die USA und nach Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Inzwischen hat er sich aber massenhaft vermehrt und bedroht auch unsere einheimischen Marienkäferarten, da er auch die eigene Art nicht verschmäht.

Gerade im Herbst werden wir uns nun dieser Plagegeister bewusst, denn dann steigen sie massenhaft in die Luft, besiedeln Häuserwände und andere Orte, die sich durch die letzten Sonnenstrahlen erwärmen.

FAKT ist aber, dass er sich wohl kaum im Gaumen unserer Haustier einsaugt, da er bei Gefahr durch ein Refluxbluten eine gelbe, bitter schmeckende und giftige Flüssigkeit (Hämolymphe) absondert und somit absolut unattraktiv für unsere Haustiere wird.

Ein Befallen in der Form ist somit so gut wie auszuschließen

2008 (Kalifornien)

2008 gab es einen dokumentierten Fall . Von da dürfte auch das Foto stammen.

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