Malende Elefanten – Echt? Fake? Tierquälerei?

Autor: Kathrin Helmreich

Immer wieder erhalten wir Anfragen zu einem Video, in dem Elefanten mit Pinsel und Leinwand zu sehen sind, mit der Bitte, diese auf Echtheit zu prüfen.

Das Video existiert schon seit Jahren und wird immer wieder gern auf sozialen Medien geteilt.

Zu sehen sind Elefanten, die tatsächlich mit einem Pinsel erkennbare Motive auf ein Blatt Papier malen.

Aber handelt es sich dabei schlicht um einen Marketing Gag oder gar um eine Bildmontage?

Um dieses Video geht es:

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[vc_message message_box_color=“green“ icon_fontawesome=“fa fa-check“]NEIN! Es handelt sich um KEINEN FAKE![/mk_info]

Die malenden Elefanten aus Chiang Mai

In diesem Video sieht man das Highlight des Elefantencamps in der Nähe von Chiang Mai. Chiang Mai liegt im Norden Thailands und ist eine der größten Städte im Land des Lächelns. Sie wird auch als die Perle im Norden bezeichnet.

Das Elefantencamp liegt ca. eine Stunde von Chiang Mai entfernt. Besucher können dort Elefanten füttern, reiten, streicheln, ihnen beim Fußball spielen oder eben beim Malen von Bildern zusehen.

Sinn für Kunstbranche

Die Kunstwerke werden zum Teil teuer gehandelt.

Luckys Gemälde, die ein bisschen aussehen wie Kritzel-Kratzel-Eierfatzel aus dem Kindergarten, werden für rund 400 Dollar (270 Euro) verkauft: Minimaler Aufwand, großspuriges Auftreten, maximale Ausbeute – Elefanten haben Sinn für den Kunstbetrieb.

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Quelle: Süddeutsche

Tierschutz

Allerdings muss man bei der „Elefantenkunst“ zwischen den oben gezeigten, abstrakten Werken und „realistischen“, nach Anleitung gemalten Bildern differenzieren, siehe diesen Artikel auf tierwelt.ch.

Während das in der Süddeutschen abgebildete Werk eher zufälliger Natur und der Laune des Elefanten entsprungen ist, sind die „Selbstportraits“ antrainiert worden. Die Elefanten reproduzieren die erlernten Bewegungen, bzw. werden beim Malen durch den Mahoud (Elefantenführer) durch Signale wie Klopfen an den Stoßzahn etc. geführt.

Hier gibt es auch diverse Berichte über barbarische Methoden der Dressur, wie zum Beispiel die Seite „One Green Planet“ schreibt.

Hier wird von teilweise rabiaten bis grausamen Methoden bei der Erziehung berichtet, teilweise auch unter Schmerzen für das Tier. Dies ist jedoch ein generelles Problem bei der Erziehung von Arbeitselefanten, was One Green Planet ebenfalls zu berichten weiß. Oft trennt sich bei genauerer Betrachtung der Elefantencamps die Spreu vom Weizen, da Elefanten in Thailand von Touristen sehr gefragt sind und häufig wohl eher der Kommerz im Vordergrund steht. Der Reisebericht einer Dame, die einige Zeit in einem solchen Camp ehrenamtlich gearbeitet hat, beschreibt die Umstände genauer.

Bilder wie dieses sind in jedem Fall nicht das Ergebnis eines besonderen Talentes der Elefanten, oder ihrer Klugheit, sondern einfach das Abspulen erlernter Bewegungen:

Ob bei der Dressur aller Elefanten diese fragwürdigen Methoden zum Einsatz kommen, kann abschließend nicht bestätigt werden. So kommentierte ein Nutzer unter unserem Bericht, dass in seiner Nähe in Thailand ein Camp sei, wo von dieser Quälerei nichts zu sehen sei. Es gibt wohl – wie überall und so oft – auch hier sowohl schwarze Schafe, als auch vorbildliche Beispiele.

Ergebnis:

  • Das Video vom malenden Elefanten ist KEIN Fake!
  • Das Material stammt aus dem Elefantencamp Nahe Chiang Mai (Thailand).
  • Die Elefanten wurden trainiert diese Kunstwerke anzufertigen.
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