Lock-Gewinnspiele mit starken Marken – hier werden Daten abgezockt! (Audi A3 oder 30.000 Euro)

Autor: Tom Wannenmacher

Und wieder keimt ein neues Gewinnspiel auf, welches mit großen Gewinnen und bekannten Marken prahlt. In diesem neuen Gewinnspiel wird das Herz der Autofreunde angesprochen und geworben wird mit dem Gewinn eines Audi A3.

Zuzüglich wird im Rahmen des Gewinnspiel ein Video mit der Motorsportlegende Walter Röhrl in das Gesamtkonzept eingebunden.

Na, wenn dass nicht großartig klingt, dann wissen wir es auch nicht:

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„Traumauto oder Geld“ – so nennt sich die Gewinnspielaktion, welche bei Facebook auf virale Verbreitung hofft. Gefordert wird „Beitrag mit Freunden teilen“, was absolut nichts mit dem Gewinn zu tun hat, gelotst wird mit einem verkürzten Link auf eine externe Seite.

Diese externe Seite hat die URL „geld-oder-auto.de“, warum diese auf der Facebookseite mit einem Google-Kurzlink verschleiert wird, bleibt eine offene Frage.

Geld oder Auto

Das ist nun die Frage, die dem Teilnehmer auf der Gewinnspielseite gestellt wir. Ein schicker neuer Audi A3 ist abgebildet, tolle technische Sachpreise ebenso.

Marken, so weit das Auge reicht! Audi, Samsung und Sony, alles dabei, was das Herz begehrt. Da sind die Firmen ja sehr spendabel – wenn sie denn damit überhaupt etwas zu tun haben.

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An dieser Stelle wird dem Teilnehmer suggeriert, er hätte die Wahl zwischen dem Sachpreis Audi A3 oder dem Geldpreis von 30.000 €. Die Wahl wird noch stärker auf den Audi gelenkt, da ja allein schon die Zusatzausstattung nochmals 30.000€ wert sei.
Nun, egal was man klickt, man gelangt anschließend auf eine Seite, auf welcher man Name, E-Mailadresse angeben und Teilnahmebedingungen bestätigen soll. So wie auch gleichzeitig Werbeanrufen, Werbemails und WerbeSMS zustimmen muss.

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STOP! Was ist das denn?

Genau diese Masche hatten wir diese Woche schon einmal gesehen! Der eifrige ZDDKler wird wissen, worum es geht – hier nochmals der Vergleich:
https://www.mimikama.org/allgemein/onlinegutscheine-und-gratisprodukte-so-kann-man-sich-spam-und-werbeanrufe-einfangen-infobericht/

Bitte lest den Bericht nochmals, denn wir werden den Ablauf hier nicht nochmal erklären, da es im Grunde nahezu eine 1:1 Kopie des Ablaufes ist – außer das hier nicht Lidl als Marke vorgeschoben wird, sondern Audi.

Denn auch hier steckt wieder die Proleagion GmbH dahinter. Es wird wieder mit starken und vertrauenswürdigen Marken geködert, um am Ende den Teilnehmenden alles Mögliche an Daten aus der Tasche zu fragen und eine blanko Einverständniserklärung für Werbemaßnahmen erlangen. Um es ganz klar und deutlich zu sagen: die Proleagion GmbH handelt mit Nutzerdatensätzen!

Daraus machen sie auch keinen Hehl, beschreiben es lediglich ein wenig in Schönschrift:

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(Quelle Screenshot: http://www.proleagion.com/index.php/kompetenzen/e-mail-marketing/versandverteiler )

Diese Nutzerdatensätze gehen dann an die Kunden der Proleagion GmbH, welche sich daran bedienen dürfen.
In diesem Gewinnspiel werden die Kunden „Sponsoren“ genannt und auch alle aufgeführt. Wer also sehen möchte, wer in den nächsten Wochen per Mail, Telefon oder SMS sich meldet, darf dies gerne hier tun: http://geld-oder-auto.de/sponsor
Abodienste, Versicherungen, PayTV Kanäle und Lotterien – alle durfen sich in den nächsten Wochen in ihrer vollen Pracht beim Teilnehmenden melden, denn so hat man seinen Haken setzen müssen.

Proleagion GmbH lockt mit Marken – aber nicht unbedingt mit deren Wohlwollen

Interessanterweise fällte der Name Proleagion immer wieder bei Gewinnspielen, von welchen sich die eigentlichen Marke- und Rechteinhaber distanzieren und sie diese Gewinnspiele ohne Wohlwollen zur Kenntnis nehmen.
An dieser Stelle zitieren wir aus einem Artikel aus Macwelt.de:

Ursprüngliche Meldung vom 22.11.“Wir erhielten 200.000 16GB iPhone 5S, die nicht verkauft werden können, weil sie nicht richtig eingepackt worden sind.“ Mit diesen Worten lockt eine aktuelle Facebookseite arglose Nutzer, um deren Daten zu sammeln. (…)
Hier geht es um maximale Verbreitung auf Facebook. Erst bei dem Gewinnspiel am Schluss wird endgültig klar, worum es hier geht: Adressen sammeln. Das Gewinnspiel wird von einem Unternehmen veranstaltet, das auf Adresshandel spezialisiert ist. (…)

(Quelle: http://www.macwelt.de/news/Fake-Geschenkte-iPhones-bei-Facebook-8322865.html )

Gemeint ist damit natürlich die Proleagion GmbH

Eine interessante Mail empfingen auch wir von ZDDK/Mimikama.at nach der Veröffentlichung unseres Artikels über die Lidl Gutscheine.

Ein Dienstleister aus dem Bereich Reputationsmanagement wurde durch unseren Bericht auf die Aktion aufmerksam und teilte uns mit, dass die Firma Lidl sich tatsächlich von einem solchen Gewinnspiel distanziere und sie auf diese Art von Gewinnspielen entsprechend reagieren wollen.

Proleagion GmbH wurde kontaktiert – Proleagion weist Schuld von sich

Wie aus dem Macwelt Bericht im Textverlauf ersichtlich wird, habe diese die Proleagion zu einer Stellungnahme aufgefordert.
So wie dies auch der Dienstleister nach unserem Bericht gemacht hat.

In beiden Fällen stritt die Proleagion GmbH ab, darin involviert zu sein – wir zitieren abermals aus dem Macwelt Artikel:

Ein „Subpartner“ aus Hamburg soll der Urheber der Facebook-Aktion sein. Proleagon (sic) selbst distanziert sich von der Aktion und will rechtliche Schritte gegen den Verursacher einleiten.

Interessanterweise klingt die Aussage auf eine Stellungnahme zu dem Gewinnspiel um den Lidl-Gutschein sehr ähnlich.

Strohmanntaktik als Abwehrmaßnahme?

Wer nun mutmaßen möchte, könnte hier eine Methode vermuten: angebliche Subunternehmer oder Publisher missbrauchen ein Impressum, bzw. nutzen den „guten Namen“ der Proleagion GmbH.

Wir können dazu nichts weiter sagen, das ist auch nicht unsere Aufgabe – Wir werden jedoch auch dieses Gewinnspiel an den Dienstleister für Reputationsmanagement weiterleiten und uns informieren lassen, was dort geschehen wird.

Uns bleibt an dieser Stelle nur zu sagen:

Vorsicht vor Gewinnspielen, bei denen

– Teilnahmebedingungen und Freigabe für Werbeaktionen in einer Klausel gekoppelt sind

– mehr als nötig private Angaben gemacht werden müssen

– im Impressum Proleagion GmbH steht (könnte ja gekapert sein)

Autor: Andre von Mimikama.at

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