Kleinanzeigen-Stories pt. 03 (Kolumne)

Autor: Andre Wolf

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Unserer Kolumne mit Lesergeschichten. Wir unsere Leser gebeten, die verrücktesten Stories einzusenden, die ihnen während der Kleinanzeigenkommunikation wiederfahren sind.

Glücksritter?

Ein Leser berichtet uns von einer sehr ausgiebigen Probefahrt, die am Ende jedoch lediglich verschenkte Zeit war.

Ich bin schon länger auf der Suche nach einem Mountainbike, ein günstiges, nichts Besonderes. Nach längerer Suche fand ich eines in der näheren Umgebung, das von der Beschreibung und auch den Bildern her in einem für mich annehmbaren Zustand zu sein schien. Ich habe den Verkäufer angeschrieben und auch gleich einen Termin vereinbart.

Vorort musste ich auch nicht lange auf den Verkäufer des Mountainbikes warten, der grade mit seiner Familie vom Einkaufen zurückkam. Zu meiner Überraschung hatte der Verkäufer eine angeborene Gehbehinderung und konnte sich nur auf Krücken fortbewegen. „Gut“ dachte ich mir „vielleicht verkauft er es für jemanden“. Danach folgten ein kurzes gegenseitiges Vorstellen und andere rhetorische Floskeln.

Das Rad stand in einem von außen zugänglichen Kellerraum und ich bot ihm an, aus offensichtlichen Gründen, das Mountainbike aus dem Keller zu holen. Im Kellerraum standen um die 10 Fahrräder auf einem Haufen, alle mehr oder weniger funktionstüchtig. Eher letzteres. Daraufhin fragte er, welches denn in der Anzeige stand. Ich zeigte auf das Rad, für das ich mich interessierte. Nach einer kurzen optischen Prüfung vielen mir sofort einige kleinere Mängel auf, wie z.b. die platten Reifen. Auf die Frage, ob er die Reifen aufpumpen soll, damit ich eine Probefahrt machen kann, antwortet ich mit einem entschieden „Ja, auf jeden Fall!“.

Während ich die Reifen aufpumpte führten wir ein sehr informatives Gespräch, in dem ich unter anderem erfuhr, dass das in der Nähe liegende Kohlekraftwerk, welches ich zufälligerweise während meiner Lehre zum Elektroniker mit der Berufsschule besichtigen konnte, ja in Wirklichkeit ein Atomkraftwerk ist und man sowieso nie die ganze Wahrheit erfährt. Um meine Verhandlungsposition nicht im Voraus zu schwächen, nickte ich dies, trotz juckender Finger, einfach höflich ab. Danach erfolgte die Probefahrt.

Nach einigen Metern merkte ich, dass die Gabelfedern ziemlich fertig waren, aber es würde für meine Zwecke reichen. Die Schaltung war etwas schwerfällig, aber die hätte man mit etwas WD40 wieder gangbar machen können. Die Scheibenbremsen bremsten nicht wirklich gut, aber die hätte man nachstellen können. Immerhin war das Fahrrad auch entsprechend günstig. Und dann passierte es. Beim durchschalten der Gänge sprang die Kette vom Ritzel. Jedem, dem so etwas schon einmal passiert ist weiß, dass man sich dabei sehr wehtun kann. Nachdem ich die Kette also wieder aufgelegt hatte und einige weitere Testmeter zurück, konnte ich das „Herunterspringen“ der Kette absichtlich herbeiführen und wiederholen. Gut… kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen, immerhin kann ich gut „schrauben“. Also erst mal die Ursache finden. Schnell erkannte ich das Übel. Zunächst waren ein paar Zähne an einem der Kettenblätter verbogen. Ok, ein Kettenblatt kostet nicht die Welt, kann man ersetzen. Als nächstes stellte ich fest, dass die Kette im kleinsten Gang zu locker war und im größten Gang nicht auf dem letzten Kettenblatt lief. Der Fehler war also eindeutig darauf zurückzuführen, dass der Kettenspanner und der Umwerfer total ausgelutscht und verstellt waren und dementsprechend die Kette nicht in der richtigen Position hielten. Ok, alles reparabel und zusammengenommen eine gute Position um den Müllhaufen sehr günstig abzustauben.

Zurück beim Verkäufer erläuterte ich die von mir entdeckten Mängel. Ich hatte noch nicht einmal ausgeredet, da würgte er mich ab und erklärte mir, dass das „Alles nur eine Sache der Einstellung“ ist und schickte seinen Sohn Werkzeug holen, der auch ruck, zuck entsprechendes brachte. Ich drehte ihm also das Fahrrad um und er begann zu schrauben. Und tatsächlich verbesserte sich der Lauf der Kette etwas und sie sprang nicht mehr so leicht vom Ritzel. Da wir grade beim Einstellen der Kette waren, sprach ich noch an, dass die Kette nicht auf dem letzten Kettenblatt läuft.

Und nach weiterem Herumschraube und dem Versuch, den Kettenlauf zu optimieren, erkannte ich erst das enorme Fachwissen und Potenzial des Verkäufers, denn er erläuterte mir, dass das rein technisch überhaupt nicht möglich und bei allen Fahrrädern so sei. Nach kurzem aber heftigen Austausch von Fachwissen, gab ich mich letztendlich geschlagen und entschied mich, ohne eine Preisverhandlung, das Mountainbike „nicht“ zu kaufen. Ich verabschiedete mich höflich und ging meiner Wege.

Ich gehe mal davon aus, dass sich dieser Herr ein kleines Zubrot verdient, indem er, zu Wucherpreisen, Fahrräder vom Schrott an ahnungslose Opfer verkauft.

Ratten …

Diese Leserin berichtet von ihrer Rattenzucht:

Als ich noch Ratten züchtete, musste ich mich auch mit Leuten herumschlagen, die kein Haustier haben wollten, sondern ein Prestigeobjekt oder ein Kuscheltier. Eines Tages meldete sich ein junger Mann auf meine Kleinanzeige. Er hätte Interesse an einer meiner Ratten. Ich habe ihn dann darauf hingewiesen, dass Ratten Rudeltiere sind und meiner Meinung nach als Minimum zu fünft in einem großen Käfig gehalten werden sollten. Da sagte er mir „Nö, ich will ne Ratte, ein Bock mit DICKEN EIERN, der auf meiner Schulter hockt, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Ich hab auch keinen käfig, das Viech schläft bei mir in meinem Bett“.

Ich habe daraufhin dem Interessenten dankend abgesagt, denn für kein Geld der Welt würde ich einem Tier so ein Leben zumuten!

 


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