Kirche zur Moschee: Der Faktencheck

Autor: Andre Wolf

Kirche zur Moschee
Kirche zur Moschee

Auf einem kleinen Zettel wird geschrieben, dass „im nächsten Jahr alle Orte in Deutschland“ von Muslimen übernommen werden und nächstes Jahr diese Kirche zur Moschee werde.

Dieser Zettel wurde über einer Art Schaukasten einer Kirche geklebt. Auf dem Zettel liest man:

An alle Allah-Verleugner (auch Christen genannt)

Im Laufe des nächsten Jahres werden wir alle Orte in Deutschland übernehmen! Diese Kirche wird zur Moschee!!! Überlegt Euch gut, ob ihr weiterhin Ungläubige sein wollt oder zum Islam konvertiert. Es leben schon Millionen von Moslems in Deutschland. Nächstes Jahr werden wir Deutschland übernehmen! Der Koran fordert zur Tötung aller Ungläubigen auf. Das werden wir umsetzen!!!!!!!!!!!

Wenn man genau hinschaut, dann erkennt man, dass es sich um den Schaukasten einer Kirche handeln dürfte, da verschiedene Angaben für eine Kirchengemeinde im Hintergrund zu lesen sind. Der Zettel selbst hängt nicht im, sondern auf dem Schaukasten.

[mk_ad]

Und das ist auch schon der Schlüssel des Ganzen: Die Angabe im Hintergrund beantworten, wo dieser Zettel aufgehängt wurde. Es handelt sich um Schaukasten der St. Peter und Paul Kirche Schwarzhausen (Thüringen).

Kirche zur Moschee
Kirche zur Moschee

Wird diese Kirche zur Moschee?

Diese Kirche wird nicht zur Moschee. Der Zettel ist ein Fake, das kann man mit aller Deutlichkeit sagen. Der Grund: Dieses Foto würde bereits vor über 3 Jahren aufgenommen.

Wir haben bereits am 23.12.2016 über diesen Zettel berichtet (vergleiche). Spannend daran: Recht zeitgleich haben bereits im Dezember 2016 Unbekannte inhaltlich recht ähnliche Zettel in Gütersloh (NRW) aufgehängt.

[mk_ad]

Diese Zettel in Gütersloh stufte die Polizei als volksverhetzendes Material ein. Hierzu schrieb die Polizei Bielefeld:

Staatsschutz Bielefeld sucht Täter nach Volksverhetzung
In der Zeit von Dienstag, den 20.12.2016, 18:00 Uhr, auf Mittwoch, den 21.12.2016, 05:20 Uhr, beklebten unbekannte Täter im Innenstadtgebiet von Gütersloh an diverse Örtlichkeiten Din A4 Zetteln mit volksverhetzendem Inhalt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand des Staatsschutzes Bielefeld brachten ein oder mehrere Täter an verschiedenen Örtlichkeiten im Gütersloher Stadtgebiet Zettel mit verschiedenen Parolen, wie z.B.

„Tötet die Heiden, wo ihr sie findet“ und „Nehmt den Islam an oder sterbt. Es gibt keinen Gott außer Allah“ und „Berlin war erst der Anfang“ an.

Die Täter flüchteten anschließend unerkannt.

Die Streifenbeamten der Polizei Gütersloh stellten die Plakatierungen an dem Fahrradständer am Amtsgericht Gütersloh, an mehreren Stellen in der Moltkestraße, in der Schulstraße, an zwei Örtlichkeiten in der Strengerstraße, in der Berliner Straße und an der Bushaltestelle am Rathaus fest.

False Flag?

Die Idee liegt hier recht nahe, dass der Zettel am Schaukasten der St. Peter und Paul Kirche eine False Flag Aktion war, um Irritationen zu erschaffen. Die legt besonders der Begriff „Moslems“ in dem Text nahe. Die Glaubensanhänger nennen sich selbst nicht Moslems, sondern Muslime (siehe hier). Insofern liegt es nahe, dass dieser Zettel mit der Botschaft „Kirche zur Moschee“ nicht von Muslimen verfasst wurde.

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.