Kann man wirklich echte Ebola Antikörper bestellen?

Autor: Andre Wolf

Ebola – das Virus, was aktuell die Menschen in Mitteleuropa verunsichert. Die Angst, dass Ebola in unsere Breiten Einzug erhält, ist bei vielen Vorhanden.

Da ein Heilmittel für Ebola in den letzten Jahrzehnten von großen Pharmakonzernen als zu unwirtschaftlich angesehen wurde, gab es in diesem Sektor auch keine bahnbrechenden Entwicklungen oder Durchbrüche.
Und nun ist Ebola wieder da, und aufgrund der Globalisierung fühlen sich viele Menschen in westlichen Ländern bedroht.

Gleichzeitig tauchen auch Seiten auf, auf denen es Ebola-Antikörper im Onlineversand gibt.

Ebola …. ? Antikörper / Heilmittel ?
Ist der Kauf als Privatperson sinnig?

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(Screenshot: SCBio )

Ist EIN Antikörper die Heilung?

Die, bei den verschiedenen Onlineversandstellen zum Verkauf stehenden Antikörper FE18, FE25 und FE37, sind alle Klone und alle dem Zaire Ebola Virus unterzuordnen. Insgesamt gibt es fünf Stämme, wobei der Zaire Stamm mit einer Letalitätsrate von 60% bis 90% die gefährlichste aus der Familie der Filoviridae ist.

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Diese Antikörper wurden von infizierten Mäusen gewonnen und im Western Blot und Elisa Verfahren getestet. Mittels dieser Verfahren kann man Antikörper im Serum gegen eine bestimmte Viruskrankheit feststellen. (Siehe auch Antikörper-Online)

Die oben erwähnten Firmen verkaufen die Antikörper einzeln, so sind sie jedoch am Menschen nicht erfolgreich anzuwenden.

ZMapp heißt die aktuelle Hoffnung

Der Antikörper Cocktail Zmapp von der Firma “Biopharmaceutikal” wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für Liberien freigegeben.

Die einzelnen Antikörper wurden zwar einzeln mit Erfolg auch am Menschen getestet, aber jeder Antikörper umfasst nicht das gesamte Zaire Virus. Daher ein “Cocktail”: Das Gemisch beinhaltet alle drei Antikörper und die Wirkung ist mehr als fraglich. Spiegel online berichtet, dass dieses Gemisch für Liberien von den USA bereitgestellt wird.

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(Screenshot: SPON )

Probleme

ZMapp ist sowohl noch in der Entwicklung, als auch viel in zu geringen Mengen hergestellt, um großflächig verteilt zu werden. Dazu kommt noch, dass viele Mediziner es für nicht vertretbar halten, die betroffene Bevölkerung für Versuchszwecke herhalten zu lassen. Die WHO hat jedoch jüngst beschlossen, dass der Einsatz “ethisch” sei.

„Seit Jahren haben wir der Regierung gesagt, man muss auch Geld dafür investieren“, sagte John Eldridge, Forschungschef der kleinen Biotechfirma Profectus Biosciences aus New Jersey. „Und nun heißt es: ‚Oh mein Gott, wie schnell könnt ihr das herstellen?‘“

(Quelle: Focus.de )

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(Screenshot: Focus.de )

Trotz enormen Aktienanstiegen der Firmen, welche nun unter Hochdruck ein Heilmittel erforschen, ist ein flächendeckender Einsatz noch nicht in Sicht.

Zurück zur Eingangsfrage

Einzelne Antikörper zu kaufen, ist im Grunde völlig unsinnig und für Privatpersonen völliger Quatsch. Offiziell unterliegen sie auch der Beschränkung, nur für Forschungszwecke einsetzbar zu sein. Man kann sich damit weder behandeln, noch überhaupt als Privatperson sinnvoll umgehen. Den kleinen Test, wie weit man bei einer eventuellen Bestellung kommt, haben wir aber ab der Eingabe der Versandadresse abgebrochen: man verlangte bis dahin keinerlei Nachweise, wie und ob wir mit diesen Antikörpern überhaupt verantwortungsbewusst umgehen.

Autorin: Annemarie, mimikama.org

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