Faktencheck: Hat ein Junge alleine 16 Mädchen geschwängert?

Autor: Mimikama

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Der Albtraum aller Eltern: Die Tochter geht auf eine Party, und kommt schwanger zurück! In diesem Fall dürften gleich 16 Familien die frohe Botschaft bekommen haben! Oder auch nicht?

Zur Zeit wird ein Artikel des Medienunternehmens Likemag.com geteilt, in dem behauptet wird, dass ein Junge alleine 16 Mädchen geschwängert haben soll, indem er in einen Pool ejakulierte. Bestätigt wird die Geschichte von einem Arzt namens Dr. John Suzukima, der am der Tallahassee Memorial Healthcare Hospital beschäftigt sein soll.
Dies sei möglich, weil es sich hier um ein Phänomen namens „Spermafortis“ handelt. Die Spermien des Jungen seien somit besonders potent. Zudem ist das Teaserbild auch noch mit einem roten Pfeil versehen, also muss es doch stimmen, oder?
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Die Geschichte ist ein Fake!

Da will ich auch nicht lange herumreden. Es gibt keine Spermafortis, es gibt keinen Dr. John Suzukima, jedoch gibt es das Krankenhaus wirklich …immerhin!
Schon alleine das Chlor im Wasser, die niedrige Temperatur und vor allem die fehlende Penetration machen eine Schwangerschaft durch die Übertragung von Spermien im Wasser unmöglich. Gleichzeitig müssten alle anwesenden Mädchen zum selben Zeitpunkt ihre fruchtbaren Tage gehabt haben.
Über den angeblichen Arzt oder eine Spermafortis sind keinerlei Medienberichte zu finden!
Der Junge in dem Bericht hat in Wirklichkeit sogar eine sehr heldenhafte Vorgeschichte! Er hat nämlich ein Mädchen vor einem Kinderschänder gerettet, indem er mit dem Fahrrad hinter dem Auto des Entführers hergefahren ist. (stern.de)
Da dieser Artikel schon sehr oft, und von sehr vielen Websites verbreitet wurde, wollen wir hier nochmal auf sogenannte „Clickbait“ Seiten hinweisen!

Ach Likemag!

Diese Websites, wie auch „LikeMag“ eine ist, setzen darauf, so viele Klicks wie möglich zu bekommen. Es werden reißerische Überschriften und, wie in diesem Bericht, Fotos verwendet, die meist gar nichts mit diesem Thema zu tun haben.  So erreichen sie, dass viele Menschen auf die Links klicken, um eine Geschichte zu lesen, die entweder falsch, oder gar nicht so spektakulär ist, wie im Titel behauptet wird.
Einfach nur unnötige Stimmungsmacherei!
„LikeMag“ bezeichnet sich selbst als „Medien,- und Technologieunternehmen“, welches Firmen und Marken bei der Verbreitung ihrer Produkte im Internet hilft. Hauptsitz ist in der Schweiz, es gibt jedoch mehrere Standorte in Europa.
Im „Über uns“ der Website kann man nachlesen, dass diese Meinungsbildung (für Firmen) durch Leistungen wie Storytelling, TV – Spots und Webvideos betreibt. Somit helfen sie Firmen, mit ihrer Zielgruppe auf Kommunikationsebene zu kommen.  Auf Faktenlage wird hier wenig bis gar nicht geachtet, was man schon alleine an den nicht vorhandenen Quellen sehen kann. Diese Artikel erreichen jedoch eine große Reichweite, weil die Geschichten eben so dubios sind, und viele sie ohne nachzuforschen glauben.

So etwas lässt sich aber ganz einfach verhindern – indem man nur ein bisschen nachforscht!

Darum wollen wir hier noch einmal die einfachsten Möglichkeiten zum Erkennen von Fakenews erläutern:
· Ein Blick ins Impressum
Die meisten Websites, die solche Meldungen verbreiten, verfügen über keines, oder man liest heraus, dass eine deutschsprachige Seite den Hauptsitz irgendwo im Ausland hat.
· Über uns/About us
Hier erklären die Seiteneigentümer wofür sie stehen.
Oft wird schon erwähnt, dass es sich um Satire, Fakenews, oder ausgedachte Geschichten von Jedermann handelt.
Oder eben, wie im Fall von LikeMag, um eine werbende – oder meinungsbildende Website.
· Die Rückwärtssuche
Mit Suchmaschinen wie  „Google Images”, kann man ganz einfach herausfinden, ob die Bilder in einem Artikel überhaupt mit jenem übereinstimmen. Man zieht das Bild einfach in die Suchleiste, oder speichert es ab und fügt es ein. Schon werden alle möglichen Suchergebnisse zu dem Bild angezeigt, wo man dann auch oft den Ursprung findet!
· Suchleisten in auf Websites wie ZDDK
Unsere Website verfügt über eine Suchleiste, in der man einfach einen Begriff eingibt, und dann (wenn vorhanden) zu einem Artikel über einen Fake geführt wird. Über das Thema mit dem Supersperma gibt es übrigens schon einen! (siehe hier!)
Auch unsere englischsprachigen Kollegen von Snopes.com verfügen über eine solche Suchfunktion.
Wir verfügen auch über eine eigene „Fakesuchmaschine„ namens „Hoaxsearch“. (http://hoaxsearch.com)
· Nach Medienberichten suchen
Bei vielen Fällen empfiehlt es sich, einfach auf seriösen Newsseiten zu suchen. Auch Polizeiberichte/Polizeiaussendungen (Presseportal der Polizei) sind ein guter Tipp!
· Sind Quellen vorhanden?
Und wenn ja, sind diese seriös?
· Einfach Google benutzen
Die einfachste Variante ist es, einfach die in den Artikeln vorkommenden Namen und Institutionen zu googeln. Meistens ist die Suche dann gleich wieder beendet, da es Personen nicht gibt, oder eben nicht in diesem Zusammenhang.
Die Recherche für die meisten Fakenews dauert ein paar Minuten! Es ist kein großer Zeitaufwand so eine Meldung aufzudecken, man muss meistens nur Copy-Paste anwenden, und hat ein Ergebnis!
Leider wird ist es noch ein langer Weg, bis sich keiner mehr blenden lässt, und solchen Seiten der Stecker gezogen wird – obwohl es so einfach wäre.

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