Diese iTunes Geschenkkarte hast du nicht gekauft!

Autor: Andre Wolf

Auch wenn dir hier etwas anderes weisgemacht werden soll: Nein, es wurde nichts gekauft!

Du öffnest dein E-Mail Postfach und findest darin scheinbar eine Rechnung von Apple über 50 $ für eine Geschenkkarte. Kann passieren, aber das Schlimme daran ist: Du hast gar keine bestellt und die Adresse, wohin diese Karte geliefert werden soll, kennst du auch nicht!

Was nun? Da bietet diese Mail ebenso eine Lösung. Es gibt da einen Link, der mit „Cancel this payment” beschrieben ist, über den man den Einkauf (laut Text) stornieren könne.

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Problematisch ist jedoch, dass es sich bei dieser E-Mail um einen Betrugsversuch handelt und exakt dieser Link in die Falle führt. Daher nochmals deutlich: Es hat diesen Einkauf nicht gegeben, diese gesamte E-Mail ist eine Fälschung!

Hinter dem Link verbirgt sich eine Webseite, die dem Login von Apple nachempfunden ist. In unserem Analyseaufbau wurde der Aufbau der Seite direkt blockiert, da unsere Schutzsoftware eine Phishingwebseite dahinter erkannt hat.

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Ohne einen Softwareschutz baut sich direkt eine Webseite auf, die den Nutzer mit einem Login empfängt. Zunächst wird man gebeten, die Zugangsdaten einzugeben, in den folgenden Schritten soll man sich verifizieren.

Vorsicht, es handelt sich hierbei um eine klassische Phishingfalle! Man befindet sich NICHT auf einer Webseite von Apple, sondern auf einem Konstrukt, welches von Betrügern errichtet wurde, um Nutzerdaten abzufragen.

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Bitte an dieser Stelle keine wahrheitsgemäßen Angaben vornehmen!

Schritt für Schritt: So gehst Du vor, wenn Du Opfer einer Phishing-Attacke wurdest!

Grundsätzlich kann eine Sicherheitssoftware präventiv helfen!

Bei aller Vorsicht kann es dann und wann natürlich trotzdem vorkommen, dass man Opfer einer Phishing-Attacke wurde und seine persönlichen Daten ungewollt Dritten preisgegeben hat. Wichtig ist dann: Nicht in Panik geraten, aber unverzüglich handeln! Damit Du im Fall der Fälle tatsächlich weißt, wie im Ernstfall vorzugehen ist, folge hier unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar, die genau für solche und ähnliche Fälle existiert. Schildere Deinen Fall und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.

2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Ist dies noch möglich, gehe umgehend zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.

3. Kontrolliere umgehend, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte dies der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.

4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.

5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.

Übrigens gibt es auch beim Phishing Hoffnung, dass gestohlene Gelder, beispielsweise beim Onlinebanking, durch Banken ersetzt werden. Grundlage dafür bildet das Bürgerliche Gesetzbuch. Nach § 675u BGB sind Zahlungsdienstleister verpflichtet, bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen die entwendeten Zahlungsbeträge zu ersetzen. Allerdings gilt dies nur, wenn der Betroffene seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Weitere Informationen zur Rechtsgrundlage im Schadensfall findest Du hier.

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