Ist der Abschuss der MH17 durch die Ukraine bestätigt? – Eine Analyse

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Autor: Ralf Nowotny

Der Abschuss der Passagiermaschine mit der Flugnummer MH17 im Juli 2014 über der Ukraine beschäftigt auch über drei Jahre später noch die niederländischen Untersuchungsbehörden.


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Nun soll es augenscheinlich eine stichhaltige Aussage geben, wonach der Abschuss eindeutig von der Ukraine durchgeführt wurde. Von deutschsprachigen Medien verschwiegen oder eine Falschannahme?

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+++EIL! GEHEIMDIENST NIEDERLANDE BESTÄTIGT: NUR DIE UKRAINE KONNTE MH17 ABSCHIESSEN

Was unsere Medien mal wieder verschwiegen haben: Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17, die am 17. Juni 2014 über dem Donbass mit insgesamt 298 Menschen am Bord abgestützt ist, konnte NUR von einem ukrainischen Flugabwehrsystem „BUK“ abgeschossen werden. Das haben Ende Januar die niederländischen Gemeindienste im Rahmen ihrer Untersuchung zum Fall MH17 offiziell bestätigt. Obwohl diese Info einen reellen Sensationswert hätte, fand diese Meldung in unseren westlichen Medien keinerlei Beachtung.

…so heißt es in einem Artikel des Blogs „Remembers“. Grund für diesen Artikel ein Tweet des niederländischen Politikers Pieter Omtzigt vom 22. Januar 2016:

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Dort heißt es auf niederländisch:

„CTIVD (Leider der Geheimdienste) bestätigt: Laut den Erkenntnissen hatten am 17.7. alleine die Ukraine funktionelle BUK Systeme in der Ost-Ukraine“

Dies klingt auf jeden Fall sehr eindeutig, auch die twitternde Person, ein niederländischer christdemokratischer Politiker, ist ein durchwegs seriöser Mensch. Was hat es also nun mit diesem Tweet auf sich, und warum findet man darüber tatsächlich nichts in den deutschsprachigen Medien? Dazu müssen wir ein wenig ausholen und die Umstände dieses Tweets schildern:

Die Anhörung

Am 22. Januar 2016 gab es eine Anhörung der Zweiten Kammer der Generalstaaten in den Niederlanden, an der Mitglieder des Untersuchungsausschusses sowie mehrere Experten und Beamte für ausländische Angelegenheiten, u.a. auch Pieter Omtzigt, teilnahmen. Dabei wurden neue Erkenntnisse zu dem Abschuss der MH17 vorgelegt und Ergebnisse abgeglichen sowie Fragen beantwortet. Das komplette Protokoll der Anhörung ist auf der oben verlinkten Seite als PDF abrufbar.

Während dieser Anhörung durfte auch Omtzigt Fragen an die einzelnen Teilnehmer und an den Vorsitzenden stellen, teilweise tweetete er die jeweiligen Antworten in Kurzform live aus dem Anhörungssaal.

Bei der Durchsicht des Reportes der OVV (Onderzoeksraad voor Veiligheid = Sicherheitsuntersuchungsrat) stellte Omtzigt anscheinend fest, dass nur die Ukraine BUK Systeme zu jenem Zeitpunkt gehabt haben soll, welche fähig gewesen wären, die MH17 abzuschießen. Zu jenem Zeitpunkt sendete Omtzigt auch den obigen Tweet.

Nun ist dies allerdings nur die Erkenntnis des OVV, weswegen er nun die Frage stellte, ob der AIVD (niederländische Geheimdienst) Erkenntnisse habe, wonach andere Kriegsparteien außer der Ukraine evtl. nicht ebenfalls funktionsfähige BUK Systeme zu jenem Zeitpunkt hatten.

Bontes, Mitglied der Zweiten Kammer, gab daraufhin folgende Antwort:

„Der AIVD hatte vor dem Ausbruch der Ukraine-Krise nur den Auftrag, russische Militärbewegungen sowie deren Waffen, Militär und technologischen Fortschritt zu beobachten. Erst nach Beginn der Ukraine-Krise warfen sie auch einen Blick auf die Ukraine.

Es gibt keine Erkenntnisse, ob die pro-russischen Rebellen auf ukrainischen Gebiet im Besitz eines funktionierenden BUK Systems waren. Allerdings erfuhr der ISS (Intelligence and Security Service) durch Informanten, dass Ende Juni 2014 die pro-russischen Rebellen nahe des Flughafens Donezk ein BUK System der Ukraine erobert hätten. Es wurde zu dem Zeitpunkt allerdings davon ausgegangen, dass jenes BUK System nicht operabel sei.“

Weiterhin stellte der AIVD auch fest, dass zum Zeitpunkt des Abschusses auch BUK-Systeme vom Typ SA-11 und SA-20 auf der russischen Seite nahe der ukrainischen Grenze stationiert und definitiv operabel waren.

Omtzigt stellte darauffolgend nun klar, dass es nach den bisherigen Erkenntnissen keine Informationen darüber gibt, dass es funktionelle BUK Systeme in der Ukraine gab.

Dröseln wir mal auf:

Es gab also BUK-Systeme auf russischer Seite, es gab mindestens ein BUK System bei den pro-russischen Rebellen, es gibt keine Erkenntnisse, ob die Ukraine zu jenem Zeitpunkt funktionelle BUK Systeme hatte, möglich ist es aber. Somit sind wir wieder bei Null.

Derzeitiger Status:

Es steht fest, aus welchem Gebiet ungefähr die BUK Rakete abgefeuert wurde.

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Quelle: NOS

Sowohl Russen als auch Ukraine als auch pro-russische Separatisten waren in diesem Gebiet aktiv.

Der genaue Standpunkt lässt sich nicht ausmachen. Auch angebliche Zeugenaussagen widersprechen sich diesbezüglich. So behauptet z.B. der russische Hersteller von BUK Systemen Almaz-Antey, dass die BUK Rakete eindeutig aus der Stadt Zarosjtsjenskoje abgefeuert wurde, welche von der Ukraine besetzt ist. Die Bewohner jener Stadt sagen aber einhellig, dass zu jenem Zeitpunkt die ukrainische Armee erst fünf Kilometer vor der Stadt gewesen ist und von dort keine BUK Rakete abgefeuert wurde.

Fazit:

Der Tweet des Politikers Pieter Omtzigt war ein „Schnellschuß“. Bevor Bontes, Mitglied der Zweiten Kammer, eine Antwort geben konnte, tweetete Omtzigt bereits diese Erkenntnis.

In späteren Tweets relativierte er diese Aussage auch wieder. Fest stehe, dass man immer noch keine genauen Kenntnisse habe, wer die BUK Rakete nun wirklich abfeuerte.

Es gibt also keine offizielle Bestätigung des niederländischen Geheimdienstes, dass die MH17 von der Ukraine abgeschossen wurde.

Wahrheit, Halbwahrheiten und Lügen vermischen sich sehr stark in den Untersuchungen. Da tauchen gefälschte Radarbilder auf, andere Radarbilder gibt es erst nicht und erscheinen dann doch, widersprechende Aussagen von allen Seiten… ein Ende der Untersuchungen ist damit noch lange nicht in Sicht.

Keine der beteiligten Parteien, weder Russland noch die Ukraine, sehen während den Untersuchungen sonderlich gut aus, da von beiden Seiten Aussagen und „Beweise“ entweder nachweislich gefälscht oder zumindest geschönt sind, echte Erkenntnisse gibt es nur wenige.

Jener Tweet aber zeigte nur, wie wir hoffentlich verständlich aufweisen konnten, nur einen Bruchteil jener Untersuchungen, nicht das Endergebnis.

Wir baten Pieter Omtzigt um eine Stellungnahme zu dem Tweet und werden den Artikel dementsprechend updaten

Autor: Ralf, mimikama.org
Recherche: Janine, mimikama.nl

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