Sharepic „Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea“ – der Faktencheck

Autor: Kathrin Helmreich

Sharepic "Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea" - der Faktencheck
Sharepic "Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea" - der Faktencheck

Deutschland soll laut einem Sharepic Nordkorea in Sachen Internetzensur überholt haben. Die Aufrechnung geht so jedoch nicht ganz auf.

Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea

Ein Sharepic behauptet, Deutschland habe mehr YouTube-Videos gesperrt und Bücher auf den Index gesetzt, als Nordkorea.
Die Behauptung ist an den Haaren herbeigezogen.

Es geht dabei um folgendes Sharepic, das immer wieder auf Social Media neu geteilt wird:

Screenshot des angefragten Sharepic auf Facebook
Screenshot des angefragten Sharepic auf Facebook

Wussten Sie eigentlich:
„In Deutschland sind mehr als 6000 YouTube-Videos aufgrund der aktuellen Gesetzgebung gesperrt, sowie über 900 Bücher stehen auf dem Index.

Dadurch hat Deutschland still und heimlich Nordkorea im Eiltempo abgehängt und steht weltweit in der Internetzensur auf Platz 1.“

Und jetzt alle: „Eine Zensur findet nicht statt.“ (Art. 5 (1) Grundgesetz)

Der Faktencheck

Das Sharepic ist uns nicht unbekannt. (wir berichteten)

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Doch auch im letzten Jahr war diese Art der Behauptung nicht neu. So kursierte davor ein ähnliches Sharepic, das wir ebenfalls geprüft hatten. Das Ergebnis:

Nordkorea ist weitgehend vom globalen Internet sowie unabhängigen ausländischen Nachrichtenquellen abgeschottet, Staatsbedienstete genießen Sonderrechte. Es existiert ein einziger Mobilfunkanbieter, allerdings sind sowohl Auslandsgespräche als auch die mobile Nutzung des Internets und die Anfertigung von Videoaufnahmen verboten. Die „Ausstrahlungskriterien“ des einzigen Fernsehsenders sind geradezu haarsträubend. So werden beispielsweise Spiele im Rahmen der Fußball-WM, die durch ein „feindliches“ Land gewonnen werden, nicht ausgestrahlt. [vergleiche]

Fazit:

Diese Behauptung ist schlicht und einfach an den Haaren herbeigezogen. Spätestens hier sollte jedem klar sein, dass es dem Verbreiter nicht um Fakten geht, sondern um bewusste Irreführung und Stimmungsmache.

Dabei geht es in Deutschland bei nicht öffentlich zugänglichen Medien häufig um jugendgefährdende Inhalte oder auch Urheberrechtsverletzungen, was rein gar nichts mit einer Zensur, sondern mit Jugendschutz und Lizenzrechten zu tun hat.

Unser gesamter Faktencheck zu diesem Sharepic und dem Vorwurf der Internetzensur inklusive der Erklärungen findest du in diesem Artikel:

Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea

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