Hunde & Katzen an Schweine verfüttern? Fake!

Autor: Andre Wolf

Was ist da los? Das Tierheim Neustädt sei überfüllt und lässt nun die überzähligen Katzen, Hunde, Meerschweinchen, Kaninchen an Schweine verfüttern?

Tierfreunde sind empört! Was ist das für eine Horrorstory, die sich da gerade viral verbreitet? Ist das überhaupt machbar, was da beschrieben steht? Warum wird diese Geschichte in den Medien verschwiegen? Schauen wir genauer hin: Die Story unter dem Titel „Hunde und Katzen werden an Schweine verfüttert” erschien am 13. Oktober auf der Webseite „Britta”.
Auf den ersten Blick erscheint die Webseite in der Optik „klassischer” Magazine wie Wunderweib.de. Domain, Seitendesign und Darstellung wirken grundsätzlich seriös, lediglich der Inhalt bringt die Leser zum Staunen. Und genau das ist die volle Absicht des Seitenbetreibers!
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Denn hinter dem Angebot von „Britta” steckt die Webseite paulnewsman.com. Das ist ein Onlineangebot, auf dem Nutzer eigene Geschichten erfinden sollen und dürfen, welche in ein seriös anmutendes Design und eine glaubhafte Webadresse gepackt werden. Um Missbrauch vorzubeugen blendet Paul Newsman unter jedem Artikel eine Aufklärung ein und sagt auch deutlich, dass ein mit Paul Newsman erstellter Artikel nicht als seriöse Quellenangabe angesehen werden darf. Diese Hinweis lautet:

Dieser Zeitungsartikel wurde mit Paul Newsman erstellt. Hier kann jeder innerhalb von Sekunden kostenlos Fake- oder Satireartikel in verschiedenen fiktiven Magazinen veröffentlichen. Daher solltest du diesen Artikel auf gar keinen Fall ernst nehmen oder als seriöse Quellenangabe nutzen. […]

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Dennoch ist es augenscheinlich für viele Leserinnen und Leser problematisch, einen Inhalt kurz auf seinen Charakter zu prüfen. Das liegt nicht an Paul Newsman (im Gegenteil, wie oft soll dort noch angemerkt werden, dass es sich bei dem Inhalt um eine Satire handelt), sondern daran, dass viele Leserinnen und Leser einfach nicht den schnellen Quellencheck ausführen und meist beim Teaser (=Facebookvorschau) hängenbleiben.
Denn auch an dieser Stelle gilt: Viele Fragen, viele Überreaktionen und auch viele Unstimmigkeiten würden sich in Luft auflösen, wenn man eben diese wenigen Schritte verinnerlicht.

  • Wer schreibt? (Impressum)
  • Welchen Charakter hat die Webseite?
  • Welcher Gattung gehört der vorliegende Text an? (Anmerkung über dem Inhalt oder unter dem Inhalt vorhanden?)

Darauf basierend knüpfen dann die klassischen Prüfpunkte an (falls überhaupt noch notwendig):

  • Inhaltlicher Gegencheck –> Suchmaschinen nutzen
  • Bildercheck –> Rückwärtssuche

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Um diesen Analysevorgang zu beschleunigen, darf man sich durchaus auch die „Britta” auf die Satireliste setzen, dann hat man direkt seinen Spaß daran. Paul Newsman betreibt übrigens neben der Britta noch weitere Fake Magazine. Diese lauten:

  • koelner-abendblatt.de
  • blitz-kurier.net
  • graetsche.com
  • ostdeutscher-anzeiger.de

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Also nicht immer direkt an die Decke gehen, wenn ein Inhalt mal absurd erscheint. Durchaus mal die Adresse checken, könnte eine Newsman-Satire sein.

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