“Hello” von Adele gekauft? Apple IDs im Visier

Autor: Andre Wolf

Erneut sind verschiedene Mails im Umlauf, welche das Ziel haben, Apple IDs zu erschleichen. Seit wenigen Tagen sind jedoch unterschiedliche Mails unterwegs, welche es eben auf diese Accountdaten abgesehen haben. Zwei dieser Mails wollen wir hier vorstellen.


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Diese Mails wollen den Empfänger mit angeblichen Unstimmigkeiten zu seinem Account ködern. Angebliche Einkäufe oder Ablauffristen werden da als Grund genannt, warum man sich zügig auf das iTunes-Konto einloggen sollte:

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Der Inhalt dieser Mail im Klartext:

Dear Customer,
Your Apple ID was used to purchase „Hello“ by Adele ($2,79) from iTunes Store on a device that had not previously been associated with you.
If you initiated this purchase, you can disregard this email.
If you did not initiate this purchase, please go to http:/apple.com/support/cancel-407389862 to cancel the transaction .
Apple!,
iTunes

Eine weitere Mail, ein ähnliches Ziel verfolgt, ist dabei jedoch auf Deutsch gehalten und lautet:

Sehr geehrter Kunde von Apple
Wir informieren Sie, dass Ihr Konto über ist in weniger als 48 Stunden ablaufen, ist es unerlässlich,

eine Prüfung Ihrer Daten ab sofort durchzuführen, da sonst Ihr Konto zerstört werden.

Klicken Sie einfach auf den Link unten und Handwerk eine Sitzung Ihre Apple-ID und Passwort.
Jetzt prüfen

Beide Mails tragen einen Link in sich, welchen der Empfänger nutzen soll, um sein Apple/iTunes Konto aufzurufen.

Zugriff verboten!

Der Kaspersky Phishingschutz schlägt direkt Alarm: hinter dem Link verbirgt sich eine Phishing-Adresse! Daher wird die Seite bei aktualisiertem Stand direkt geblockt.

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(60 Tage Kaspersky Internet Security Multi-Device 2016 testen hier klicken)

Ohne derartigen Schutz besucht man eine Seite, welche Apple nachempfunden ist und den Besucher mit Hilfe eines gefälschten Formulars auffordert, die Logindaten einzugeben. Vorsicht! Das hier ist NICHT Apple und die Daten landen in Betrügerhänden!

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Egal was man an dieser Stelle eingibt, man wird immer wieder auf diese Seite zurückgeleitet und bekommt die Fehlermeldung “Your ID or password was entered incorrectly.”

Warnhinweis: Aufbau der Betrüger-Adresse

Wirklich interessant ist jedoch die sehr kompliziert gestaltete Adresse, auf die man geleitet wird. Es handelt sich dabei um ein Paradebeispiel: appleid.apple.com.cgi-bin-login.secure.appleid.applecustomer.apple.com.secureappleidnow.apple.com.cancel.transaction.caggi.net  . Diese Serveradresse ist  ein extrem gutes Beispiel dafür, wie man Adressen aufbauen kann und den Besucher zu täuschen versucht. In Wirklichkeit führt dieses ganze Konstrukt lediglich zu der Adresse caggi.net .

Die Serveradresse ist immer der erste Teil einer URL nach der Protokollangabe http//, bzw. falls vorhanden nach dem www.  Die Serveradresse endet erst nach dem ersten / . Falls in der Adresse kein / vorhanden ist, endet sie automatisch mit dem Länderkürzel. Alles dahinter ist die Verzeichnisangabe, wenn nicht vorhanden wird das Stammverzeichnis aufgerufen. Die Serveradresse wird immer von rechts nach links aufgelöst! Ganz rechts beginnt die Adresse mit dem Länderkürzel. Diese wird mit einem Punkt beendet. Dann die einfache Domain. Diese endet dann mit einem Punkt. wenn man links davon noch eine Subdomain verwendet, was im Falle von betrügerischen Adressen fast immer der Fall ist. Diese Subdomains können frei gewählt sein und somit so aussehen, wie die echte Bankadresse!

Beispiel:

www.der-echte-bankname.noch-ein-blöder-text.dieechteadresse.land

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
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