„… und dabei hab‘ ich die Ossis jetzt noch nicht mitgerechnet.“

„30 Prozent der Kinder und Jugendlichen heute haben bereits einen Migrationshintergrund, und dabei hab‘ ich die Ossis jetzt noch nicht mitgerechnet.“ Diese Aussage von Katrin Göring-Eckardt (Grüne) ist kein Fake.

Autor: Andre Wolf

Die Behauptung

Katrin-Göring Eckardt soll Folgendes gesagt haben: „30 Prozent der Kinder und Jugendlichen heute haben bereits einen Migrationshintergrund, und dabei hab‘ ich die Ossis jetzt noch nicht mitgerechnet.“

Unser Fazit

Korrekt: Dieses Zitat wurde von der Politikerin im Bundestag am 9. September 2015, während der Flüchtlingskrise, geäußert. Daraufhin gab es eine Hasswelle gegen die Fraktionsvorsitzende, welche sie wiederum in einem Video widerspiegelte.

Seit Jahren taucht immer wieder ein Zitat auf, welches der Grünen-Politikerin Göring-Eckardt nachgesagt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Zitaten, die den Politikern der Grünen nachgesagt werden, stimmt diese Zuordnung. Die Aussage „30 Prozent der Kinder und Jugendlichen heute haben bereits einen Migrationshintergrund, und dabei hab‘ ich die Ossis jetzt noch nicht mitgerechnet.“ tätigte Göring-Eckardt am 9.9.2015 im Bundestag.

Die Reaktionen vielen darauf fielen recht stark aus:

Göring-Eckardt, die selbst aus Ostdeutschland stammt, wurde auf Social Media mit vielen Hasspostings überzogen. Mehrere tausend Menschen fanden sich zudem in einer Petition zusammen, in der es um einen Strafantrag gegen die Politikerin ging (vergleiche).

Göring-Eckardt und das Zitat
Göring-Eckardt und das Zitat

Göring-Eckardt und das Framing

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Bei Framing spricht man in diesem Zusammenhang über das Erschaffen einer Meinung mithilfe eines Begriffs oder eines Bildes. Ein Schlagwort erschafft also einen bestimmten Bedeutungsrahmen bei Menschen, indem auf die Richtung eines Themas hingelenkt wird.

Der Begriff Migration ist an dieser Stelle dafür verantwortlich, dass Menschen unterschiedlich darüber reden. Es ist kaum möglich, diesen Begriff zu verwenden, ohne dass dieser einen negativen Bedeutungsrahmen bekommt.

Und genau das ist hier geschehen: Viele Menschen haben auf Social Media ihren Unmut verkündet, da sie nicht als Mensch mit Migrationshintergrund beschrieben werden wollten.

Das entlud sich letztendlich in Hasspostings, da bei vielen Menschen der Begriff der Migration ein negatives Mindsetting erschafft. Bei der Aussage Göring-Eckardts und den Reaktionen auf Social Media prallen also zwei unterschiedliche Auffassungen des Begriffs Migration aufeinander.

Video als weitere Reaktion

Göring-Eckardt hat ebenfalls auf die entsprechenden Hasspostings ihr gegenüber reagiert und in einem Video mehrere der Postings vorgelesen, die sie auf ihre Aussage im Bundestag hin bekommen hat:

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