Gift im Briefkasten: eine Urbane Legende!

Autor: Andre Wolf

Sie nehmen kein Ende und sind allesamt falsch: die Warnungen vor vergifteten Briefumschlägen! Mittlerweile können wir schon bald nicht mehr von einem “Fake” sprechen, denn dieser Fake mutiert bereits zu einer urbanen Legende. Er wird immer und immer wieder erzählt, ist in seiner Lokalisierung eher beliebig und ist geprägt von Angst.

Es sind exakt diese Merkmale, welche am Ende aus einem punktuell entstandenen Fake eine urbane Legende machen. Bereits im Jahre 2016 fand man auf Facebook und in Nachrichten auf Messengern Warnungen vor angeblichen Briefumschlägen, welche vergiftet sein sollen. Im Winter und Frühling 2017 kamen diverse Veröffentlichungen auf Facebookseiten zu diesen Briefen hinzu, welche als Warnung gemeint waren, jedoch eine Falschmeldung darstellten.

Wir haben immer wieder dazu veröffentlichen müssen, dass die Polizei weder einen tatsächlichen Zusendungsfall, noch eine Person kannte oder kennt, die deswegen behandelt werden musste. Die Polizei betrachtete und betrachtet diese Meldungen ebenso als “Fake”

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Dennoch müssen wir anmerken: sollte jemals jemand einen vergifteten Brief erhalten, dann bitte umgehend die Polizei informieren.

Die Basis ist Angst …

Und die Herkunft ungewiss. Vor den vergifteten Briefen gab es Warnungen bezüglich angeblich vergifteter CDs. Man kann davon ausgehen, dass die vergifteten Briefe eine Mutation der vergifteten CDs sind. Verschiedene Statusbeiträge auf Facebook warnten bereits im Jahre 2015, doch auch bei diesen Warnungen handelte es sich um Falschmeldungen. Auch jene Falschmeldungen erlangten eine gewisse Berühmtheit, so dass die Polizei aufklären musste. In der Augsburger Allgemeinen hieß es:

Eine falsche Warnmeldung, die im Internet verbreitet wird, hat Muslime in der Region verunsichert. In der Warnung heißt es, dass momentan weiße CD-Hüllen in die Briefkästen von Muslimen geworfen würden. In den Umschlägen seien Giftstoffe enthalten, die zum Tod führen könnten. Es habe bereits einen Todesfall gegeben….

MIMIKAMA

Parallel zu der Geschichte um vergiftete CDs, die als Postwurf verteilt würden, entwickelte sich im Frühjahr 2016 das Gerücht um vergiftete Futtermittelproben, welche als Postwurf die Haushalte erreicht. Das Schema ist identisch, das Trägermedium ein anderes: im Februar 2016 gab es eine große Anzahl an Warnungen vor Futtermittelproben, welche angeblich verunreinigt oder vergiftet waren. Prophylaktisch gab es in Medien und auch bei der im Gerücht genannten Fachhandelskette für Tiernahrung und –zubehör eine Warnung vor

Eine dieser angeblichen Proben konnte jedoch niemals jemand vorweisen, es gibt lediglich die bloße Aussage im Netz, auf die sich auch offizielle Stellen stürzten und lediglich vorsorglich warnten. Aufgrund dieser Warnungen manifestierte sich im Stille-Post-Verfahren das Gerücht als eine Wahrheit. Jedoch lediglich eine Scheinwahrheit. Diese Scheinwahrheit bekam ihre Eigendynamik und so wurde aus der ursprünglichen Geschichte eine länderübergreifende Warnung.

An dieser Stelle zeigt sich sehr deutlich die Evolution einer privaten Warnung auf Facebook zu einer großen Welle auf Basis von Angst.

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