Gefälschte News-Artikel zu Bitcoin-Plattformen werben aggressiver

Autor: Ralf Nowotny

Gefälschte News-Artikel zu Bitcoin-Plattformen werben aggressiver
Gefälschte News-Artikel zu Bitcoin-Plattformen werben aggressiver

Was bisher nur als gesponserte Werbung auf Facebook erschien, wird nun durch gekaperte Facebook-Accounts geteilt.

Da ist man als Facebook-Nutzer schon verwundert: Jemand, mit dem man auf Facebook befreundet ist, erzählt plötzlich vom finanziellen Erfolg durch eine Bitcoin-Plattform, über die augenscheinlich sogar in der Presse berichtet wurde.

Angeblicher Geldsegen durch eine Bitcoin-Plattform
Angeblicher Geldsegen durch eine Bitcoin-Plattform

Die Personen markieren auf Facebook dazu auch noch möglichst viele Freunde und kommentieren darunter, dass es wirklich funktionieren würde. Der Kommentar darunter ist immer gleich: Man habe 250 Euro eingezahlt und nun über 2.000 Euro auf dem Bankkonto, die derzeitige Summe variiert immer leicht.

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Was ist das für ein „Mega-Deal“?

Dieser wurde absolut erfunden!
In dem obigen Fall landet man nach einem Klick auf einen Pseudo-Artikel, der optisch aussieht, als ob es ein Artikel der „BILD“ sei und eine erfundene Geschichte erzählt, wie Investoren bei der Sendung „Die Höhle der Löwen“ eine neuartige Bitcoin-Handelsplattform vorstellten, mit der quasi jeder zum Millionär werden könne.

Sämtliche Aussagen von Moderatoren und Prominenten in jenen gefälschten Artikeln sind dazu frei erfunden!

Auch von anderen Medien tauchen immer wieder solche Fake-Artikel auf. Beispielsweise warnte Lena Meyer-Landrut selbst vor solchen Fälschungen, die in ihrem Namen Werbung für Bitcoin-Plattformen wie diese machen:

Ein Fake-Artikel über Lena
Ein Fake-Artikel über Lena

Lena geht da übrigens mit gutem Beispiel voran: Sie warnt ihre Fans vor solchen Plattformen und leitete rechtliche Schritte gegen die Betreiber ein.

Warum teilt das dann jemand auf Facebook?

Mit großer Wahrscheinlichkeit teilen die Nutzer das nicht bewusst! Entweder erledigt das ein schädliches Browser-Plugin oder der Account wurde „gekapert“. Dies passiert, wenn man auf einer gefälschten Facebookseite seine Login-Daten eingibt und Kriminelle dadurch Zugriff auf das Profil haben.

Wie lassen sich die Fake-Artikel erkennen?

Die Websites sehen auf den ersten Blick zwar aus wie so manch seriöse Nachrichtenplattform, doch bei genauerem Hinsehen fällt schnell auf, dass es sich lediglich um Nachahmungen handeln kann. So stimmen die Datierungen nicht und sämtliche Links führen entweder auf die unseriösen Trading-Plattformen, zu demselben Fake-Artikel oder funktionieren gar nicht.

Ein Klick aufs Impressum führt beispielsweise direkt zu Bitcoin Era, ein Klick in der Navigation zum gleichen Artikel. Die Erfahrungsberichte angeblicher Privatpersonen sind nicht echt.

Daran erkennt man solche gefälschten Artikel
Daran erkennt man solche gefälschten Artikel

Ähnliches gilt auch für die verlinkten Trading-Plattformen. Auch hier sind keinerlei Informationen über Impressum, Nutzungsbedingungen oder Datenschutzbestimmungen verfügbar, und es werden erfundene Erfahrungsberichte angezeigt.

Was passiert bei einem Investment?

Wenn man den Anweisungen folgt und Daten angibt, kommt es Erfahrungsberichten nach zu einem Anruf, bei dem alles Weitere abgeklärt werden soll. Wer die 250 Euro investiert, fährt schnell die ersten Gewinne ein und wird mitunter zu weiteren Investments ermutigt, um schneller höheren Profit erzielen zu können.

Eine Auszahlung der Gewinne erweist sich später meist als unmöglich. Nutzer/innen berichten in diesem Zusammenhang von Geldforderungen, die notwendig seien, um die Auszahlungen einleiten zu können.

Ein User gibt beispielsweise an, knapp 600.000 Euro auf dem Konto der Plattform zu haben. Für eine Übertragung der Profite sei aber noch eine Zahlung von knapp 10.000 Euro an die Plattform notwendig. Hier werden beispielsweise steuerrechtliche Vorgaben oder Ähnliches als Vorwand genutzt. Wer den Aufforderungen nachkommt, verliert auch dieses Geld, denn die Gewinne existieren nicht.

Vorsicht ist auch bei der Übermittlung von Ausweisdokumenten geboten, denn gelangen diese in die falschen Hände, können sie für weitere Verbrechen unter fremder Identität genutzt werden.

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Was können Opfer tun?

An die unseriösen Plattformen überwiesenes Geld ist erfahrungsgemäß verloren. Wir raten daher, so schnell wie möglich Kontakt zur eigenen Bank aufzunehmen und eine Rückbuchung der Beträge einzuleiten. Die Chancen auf Erfolg sind dabei leider äußerst gering.

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