Fentanyl-Fake: Keine Überdosis-Gefahr im Supermarkt

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Autor: Andre Wolf

Fentanyl am Einkaufswagen
Fentanyl am Einkaufswagen

Ein Posting behauptet, dass man durch reines Berühren eines Griffs eine Überdosis an Fentanyl bekommen kann.

Angeblich würde der wahre Grund von Reinigungssystemen an den Griffen von Einkaufswagen darin liegen, dass man Drogenreste damit entfernt. Es gibt entsprechend dazu ein Posting auf Facebook, welches vor den tödlichen Gefahren von Fentanyl warnt.

Bei Fentanyl handelt es sich um ein synthetisches Opioid. Es gilt als kostengünstig und 50-mal stärker als Heroin. Dementsprechend seien selbst kleine Mengen wirkungsvoll (vergleiche). Die Droge ist bereits in geringen Dosen tödlich.

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Und genau darauf basiert die Warnung des Postings: angeblich hat die Polizei behauptet, dass die Reinigungstücher in für Griffe an Einkaufswagen in Supermärkten ausliege würden, damit man nicht mit der Droge in Kontakt kommt. Wenn jemand den Wagen vorher genutzt hat und noch Fentanyl auf den Händen hatte, würde man nun durch Berührung mit Wagen in Kontakt mit der Droge kommen und unter Umständen gar sterben.

Diese Warnung ist zwar bisher nur auf Englisch unterwegs, aber aus der Erfahrung heraus hat sich häufig gezeigt, dass durch automatische Übersetzungen seitens Facebook diese Warnungen dann auch auf Deutsch auftauchen (vergleiche).

Faktencheck Fentanyl am Griff

Die Warnung selbst ist mittlerweile schon zwei Jahre alt und gilt als angstmachender Kettenbrief. Einer der Anlasse war eine Warnung in einem Facebook-Post, der von der Polizei in Leachville (Arkansas) veröffentlicht wurde. Dieses Posting haben sie jedoch wieder entfernt, da die Polizei dort selbst wohl auf eine kettenbriefartige Warnung vor Fentanyl hereingefallen ist. Entsprechend gab es auch eine Bitte um Entschuldigung und auch Medienberichte dazu (siehe hier).

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Die Kollegen von Snopes haben hierzu indes unlängst einen Faktencheck durchgeführt: Die Möglichkeit, dass eine Überdosierung durch zufälligen Hautkontakt entsteht, ist äußerst unwahrscheinlich. Auch die Faktenchecker von Poynter schreiben, dass die Behauptung ungenau ist. Erstens warnt die Polizei nicht vor Einkaufswagengriffen als Träger zur Überdosierung von Fentanyl. Und zweitens zeigt ein genauer Blick in die medizinische Forschung, dass Überdosierung ist (hier).

Fazit

Wir haben es hier mit einem typischen viralen Posting zu tun. Nein, die Polizei behauptet nicht, mit Tüchern die Wagengriffe zu reinigen, um das Risiko einer Überdosierung von Fentanyl zu verringern.

Das Risiko einer Überdosierung durch Fentanylreste über die Haut ist unwahrscheinlich. Am Ende bekam dieses Gerücht lediglich eine große Bekanntheit, weil es irrtümlich von einer Polizeibehörde geteilt wurde.

 

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